Fetischvernunft oder kategoriale Kritik? (Robert Kurz, EXIT!) Teil 2

ID 23958
 
Zweiter Teil des Vortrages von Robert Kurz, den er auf dem Jahresseminar der wertabspaltungskritischen Theoriegruppe EXIT! im Sommer 2008 hielt. Darin beschäftigt sich R. Kurz mit dem Zusammenhang von Fetischkonstitution und modernem Denken, insbesondere der Vernunft. Gemeinhin wird die Vernunft als eine überhistorische Kategorie behandelt, die zur menschlichen Natur schlechthin gehöre. Hiervon grenzt sich Robert Kurz klar ab, indem er die Vernunft als historisch-spezifische Reflexionsgestalt der bürgerlichen Gesellschaft charakterisiert...
Audio
59:46 min, 27 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 08.09.2008 / 19:33

Dateizugriffe: 2

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere
Serie: Wert-Los
Entstehung

AutorInnen: Kooperative Haina / Radio FREI
Radio: Radio F.R.E.I., Erfurt im www
Produktionsdatum: 08.09.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Im Arbeiterbewegungsmarxismus spielte die von Marx im Kapital entworfene Kritik des Fetischismus eine äußerst untergeordnete Rolle, wenn sie denn überhaupt wahrgenommen wurde. Es ist das Verdienst der Wertkritik bzw. der Wertabspaltungskritik die Dimension des Fetischismus für eine Neuformulierung radikaler Kapitalismuskritik fruchtbar gemacht zu haben. Es geht dabei nicht darum, nur einen neuen, bisher unterbelichteten Aspekt in die Kapitalismuskritik einzubringen. Vielmehr verbindet sich mit der Thematisierung des Fetischismus ein fundamentaler Perspektivwechsel für eine emanzipatorische Kapitalismuskritik. Deshalb ist das Problem des Fetischismus auch so zentral für das Verständnis und die Kritik des Kapitalismus.

Die Thematisierung der Fetischismus-Problematik hat in den letzten Jahren in der Linken ein gewisses Echo ausgelöst und selbst in das eine oder andere Feuilleton Einzug gehalten. Doch erfährt der Begriff des Fetischismus eine derartige Uminterpretation, dass von seinem kritischen Potential meist recht wenig übrig bleibt. Dies dürfte wohl einer der Gründe für die wertabspaltungskritische Theoriegruppe EXIT gewesen sein, sich auf ihrem Jahresseminar im Juni 2008 mit den „Dimensionen des Fetischismus“ eingehender zu beschäftigen.

Dort hielt auch Robert Kurz einen Vortrag zum Thema „FETISCHVERNUNFT ODER KATEGORIALE KRITIK?“, in dem er sich mit dem Fetischismus und seiner Bedeutung für eine fundamentale Kapitalismuskritik beschäftigt. In der letzten Sendung hörten wir die erste Hälfte dieses Vortrages, in dem Kurz sein Verständnis des Fetischismus als gesellschaftliche Verfasstheit bzw. Konstitution dargelegt hat. Nach Kurz ist der Fetischismus zu fassen als eine den Handlungen der Menschen vorgeschaltete Struktur oder Matrix, die sich in den berühmten Sachzwängen äußert. Aber nicht nur die Handlungen der Menschen werden durch den Fetischismus einem strukturellen Zwang unterworfen, auch das Denken wird durch den fetischistische Konstitution der bürgerlichen Gesellschaft entscheidend geprägt. Das betrifft auch und vor allem die Vernunft. Hören wir nun den zweiten Teil des Vortrages von Robert Kurz, in dem er den Zusammenhang von Fetischismus und Vernunft eingehender untersucht.

Kommentare
19.09.2008 / 11:33 smn, Radio LoRa, Zürich
Sendungsübernahme
Teil 1 und 2 wurden bei Radio LoRa Zürich am 21.9.2008 gespielt. Danke & Gruss!
 
22.09.2008 / 18:29 Walter Kuhl, Dissent Medienwerkstatt
Wird gesendet
Wird gesendet am 29.9.2008 bei Radio Darmstadt.
 
25.09.2008 / 19:26 theo,
gesendet am 24.9.2008 / 22.00 Uhr
danke