zip-fm vom 14.02.2013
ID 53693
One Billion Rising/ Zwangsräumung in Berlin/ Erfolgreiche Aktionen gegen Nazikundgebung in Dresden/ Gedenken abschaffen! Kritik am Diskurs zur Bombardierung Dresdens
Audio
30:00 min, 41 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 14.02.2013 / 16:34
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Klassifizierung
Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Kultur, Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Willkommen bei zip-fm, dem Nachrichtenmagazin der freien Radios vom 14. Februar - heute zusammengestellt von coloradio in Dresden.
Die Themen:
Valentinstag mal anders - One Billion Rising
Zwangsräumung in der Lausitzer Straße in Berlin und der Protest dagegen
Bündnis Dresden-Nazifrei - Erfolgreiche Aktionen gegen die Nazikundgebung in Dresden am 13. Februar
Gedenken abschaffen! - ein Buch zur Gedenkkultur in Dresden
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Robert Redfort und Jane Fonda heißen die Unterstützer_innen in den USA. In Deutschland sprechen Joachim Witt oder Ulrike Folkerts, alias Lena Odenthal für einen weltweiten Flashmob namens „One Billion Rising“, der am 14.Februar von zahllosen Initiativen und Organisationen veranstaltet wird. Eine Milliarde Frauen, etwa die Zahl die von geschlechtsspezifischer Gewalt weltweit betroffen ist, soll aufstehen. Sie tanzen, singen, diskutieren und wollen mit dem tanzenden Flashmob in über 200 Ländern die Aufmerksamkeit schärfen für das Thema Gewalt gegen Frauen. Zunächst erzählt der Musiker Joachim Witt warum er den Aufruf unterstützt.
Beitrag: Valentinstag mal anders - One Billion Rising
One Billion Rising fand und findet am 14. Februar statt. Wo und was genau passiert oder passiert ist findet man auf den Internetseiten: onebillionrising.de oder onebillionrising.com.
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Gentrifizierung ist, einfach gesagt, der Aufwertungs- und Verdrängungsprozess, der in vielen Städten stattfindet: alte Häuser werden saniert, ihre meist ärmeren Bewohner_innen schließlich durch reichere Eigentumsinteressent:innen verdrängt, weil nach der - häufig Luxus-Sanierung - die ursprüngliche Miete nicht mehr bezahlbar ist. Ein aktueller Fall war am Donnerstag, den 14. Februar, in Berlin zu erleben. Allerdings nicht ohne Protest:
Am Donnerstagmorgen, ab 10 vor sechs, begannen sich ca. 100 Menschen vor der Lausitzer Str. 8 auf die Straße zu setzen, um die schon mehrmals angedrohte Zwangsräumung einer türkischen Familie im Hinterhaus zu verhindern, obwohl die Blockade erst für ab 7 Uhr beworben worden war.
Kurze Zeit später begann die Polizei die Lausitzer Straße von beiden Seiten abzusperren und die Blockade vorm Haus auf teils brutale Weise mit Einsatz von Pfefferspray zu räumen, ließ dann aber wieder davon ab und versuchte über ein anderes Haus von der Wiener Straße her, zu der Wohnung vorzudringen.
Für 9 Uhr war die Gerichtvollzieherin angekündigt und 10 Minuten vor 9 gelang es ihr auch, verbunden mit massiver Polizeigewalt und gegen viel Drängeln und Schubsen in das Haus über den Eingang der Wienerstr. 13 zu gelangen.
53685. Zwangsräümung in Berlin, Lausitzerstr. 8, ein Beitrag der radiokampagne Berlin
Mehrere hundert Polizist_innen, gesperrte Straßen und U-Bahn, Hubschrauber, Polizeigruppen vor etlichen Hauseingängen, brutale Räumung der Sitzblockaden, Festnahmen, mehrere Verletzte durch Pfefferspray und Prügelattacken brachte der heutige Morgen. Dies wird noch lange nicht der letzte Kampf gegen Zwangsräumung und Vertreibung aus den Wohnungen und Häusern gewesen sein und auf die Stadtteilinitiativen kommt noch viel zu, nicht nur in Berlin. Zu dieser Zwangsräumung findet ihr weitere Infos unter:
http://zwangsraeumungverhindern.blogspor...
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Der 13.Feburar 2013 in Dresden, ein schneeweißer Wintertag in Dresden. Aber anders als an anderen kalten Tagen waren die Straßen voll mit Menschen, der Verkehr in der Innstadt lahm gelegt und alle Seitenstraßen zugeparkt mit Polizeiautos. Alle hatten ein Ziel: "Nicht lang fackeln. Nazis blockkieren!" "Dresden stellt sich quer"
Das Bündnis Dresden-Nazifrei erinnerte zum einen mit dem Mahngang Täterspuren an 11 Orten an die Opfer des Nationalsozialismus in Dresden und zum anderen verhinderten sie mit den friedlichen Blockaden an zahlreichen Kreuzungen die Nazikundgebung. coloradio führte ein Interview mit Silvio Lang, Pressesprecher des Bündnisses.
53686. Bündnis Dresden Nazifrei - ein Fazit
Auch wenn die Aktionen am 13. Februar ein voller Erfolg waren, so ist doch die Arbeit gegen menschenfeindliches Gedankengut nicht an einem Tag im Jahr getan. Es gilt weiterhin sich gegen die Mittelstreichungen in der demokratischen Bildungsarbeit zu engagieren, wie es sich zum Beispiel der Dresdner Verein Bürger.Courage wünscht: "Auf Nazis verzichten wir. Unverzichtbar: das Netzwerk für Demokratie und Courage"
Des Weiteren gibt es noch die Repressionen gegen die Blockiererinnen und Blockierer der Anti-Nazi Blockaden 2011: 22 Monate Haft ohne Bewährung sind nicht hinnehmbar. Zivilcourage gegen rechts ist nicht kriminell!
Das Bündnis Dresden-Nazifrei freut sich jedenfalls auf erfolgreiche Aktionen gegen Nazi-Demos in allen anderen Städten, wie zum Beispiel in Cottbus am 15. Februar und in Chemnitz am 5. März.
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Die "inspirierenste Publikation zum Thema" der Erinnerungstradition zum Dresdner 13. Februar, lobte die Sächsische Zeitung aus Dresden. Der Blick richtet sich auf die bürgerliche Mitte Deutschlands und ihren Diskurs zur Bombardierung der Stadt Dresden durch die Alliierten 1945. Das Autor_innenkollektiv des Buches setzt sich aus Leuten zusammen die alle Teile von Gruppen oder Projekten waren, die versuchten in den Dresdner Gedenkdiskurs zu intervenieren.
Beitrag: Gedenken abschaffen
mögliche Abmod (nicht enthalten): Das war ein Interview mit dem Autor_innenkollektiv Dissonanz zum 2013 erschienen Buch: Gedenken abschaffen. Kritik am Diskurs zur Bombardierung Dresdens 1945, erschienen im Verbrecher Verlag. Es hat 345 Seiten und kostet 15€.
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Das war zip-fm vom 14. Februar 2013, produziert von coloradio Dresden, Dieses Nachrichtenmagazin und viele weitere Beiträge deutschsprachiger freier Radios könnt Ihr nachhören auf www.freie-radios.net
Die Themen:
Valentinstag mal anders - One Billion Rising
Zwangsräumung in der Lausitzer Straße in Berlin und der Protest dagegen
Bündnis Dresden-Nazifrei - Erfolgreiche Aktionen gegen die Nazikundgebung in Dresden am 13. Februar
Gedenken abschaffen! - ein Buch zur Gedenkkultur in Dresden
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Robert Redfort und Jane Fonda heißen die Unterstützer_innen in den USA. In Deutschland sprechen Joachim Witt oder Ulrike Folkerts, alias Lena Odenthal für einen weltweiten Flashmob namens „One Billion Rising“, der am 14.Februar von zahllosen Initiativen und Organisationen veranstaltet wird. Eine Milliarde Frauen, etwa die Zahl die von geschlechtsspezifischer Gewalt weltweit betroffen ist, soll aufstehen. Sie tanzen, singen, diskutieren und wollen mit dem tanzenden Flashmob in über 200 Ländern die Aufmerksamkeit schärfen für das Thema Gewalt gegen Frauen. Zunächst erzählt der Musiker Joachim Witt warum er den Aufruf unterstützt.
Beitrag: Valentinstag mal anders - One Billion Rising
One Billion Rising fand und findet am 14. Februar statt. Wo und was genau passiert oder passiert ist findet man auf den Internetseiten: onebillionrising.de oder onebillionrising.com.
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Gentrifizierung ist, einfach gesagt, der Aufwertungs- und Verdrängungsprozess, der in vielen Städten stattfindet: alte Häuser werden saniert, ihre meist ärmeren Bewohner_innen schließlich durch reichere Eigentumsinteressent:innen verdrängt, weil nach der - häufig Luxus-Sanierung - die ursprüngliche Miete nicht mehr bezahlbar ist. Ein aktueller Fall war am Donnerstag, den 14. Februar, in Berlin zu erleben. Allerdings nicht ohne Protest:
Am Donnerstagmorgen, ab 10 vor sechs, begannen sich ca. 100 Menschen vor der Lausitzer Str. 8 auf die Straße zu setzen, um die schon mehrmals angedrohte Zwangsräumung einer türkischen Familie im Hinterhaus zu verhindern, obwohl die Blockade erst für ab 7 Uhr beworben worden war.
Kurze Zeit später begann die Polizei die Lausitzer Straße von beiden Seiten abzusperren und die Blockade vorm Haus auf teils brutale Weise mit Einsatz von Pfefferspray zu räumen, ließ dann aber wieder davon ab und versuchte über ein anderes Haus von der Wiener Straße her, zu der Wohnung vorzudringen.
Für 9 Uhr war die Gerichtvollzieherin angekündigt und 10 Minuten vor 9 gelang es ihr auch, verbunden mit massiver Polizeigewalt und gegen viel Drängeln und Schubsen in das Haus über den Eingang der Wienerstr. 13 zu gelangen.
53685. Zwangsräümung in Berlin, Lausitzerstr. 8, ein Beitrag der radiokampagne Berlin
Mehrere hundert Polizist_innen, gesperrte Straßen und U-Bahn, Hubschrauber, Polizeigruppen vor etlichen Hauseingängen, brutale Räumung der Sitzblockaden, Festnahmen, mehrere Verletzte durch Pfefferspray und Prügelattacken brachte der heutige Morgen. Dies wird noch lange nicht der letzte Kampf gegen Zwangsräumung und Vertreibung aus den Wohnungen und Häusern gewesen sein und auf die Stadtteilinitiativen kommt noch viel zu, nicht nur in Berlin. Zu dieser Zwangsräumung findet ihr weitere Infos unter:
http://zwangsraeumungverhindern.blogspor...
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Der 13.Feburar 2013 in Dresden, ein schneeweißer Wintertag in Dresden. Aber anders als an anderen kalten Tagen waren die Straßen voll mit Menschen, der Verkehr in der Innstadt lahm gelegt und alle Seitenstraßen zugeparkt mit Polizeiautos. Alle hatten ein Ziel: "Nicht lang fackeln. Nazis blockkieren!" "Dresden stellt sich quer"
Das Bündnis Dresden-Nazifrei erinnerte zum einen mit dem Mahngang Täterspuren an 11 Orten an die Opfer des Nationalsozialismus in Dresden und zum anderen verhinderten sie mit den friedlichen Blockaden an zahlreichen Kreuzungen die Nazikundgebung. coloradio führte ein Interview mit Silvio Lang, Pressesprecher des Bündnisses.
53686. Bündnis Dresden Nazifrei - ein Fazit
Auch wenn die Aktionen am 13. Februar ein voller Erfolg waren, so ist doch die Arbeit gegen menschenfeindliches Gedankengut nicht an einem Tag im Jahr getan. Es gilt weiterhin sich gegen die Mittelstreichungen in der demokratischen Bildungsarbeit zu engagieren, wie es sich zum Beispiel der Dresdner Verein Bürger.Courage wünscht: "Auf Nazis verzichten wir. Unverzichtbar: das Netzwerk für Demokratie und Courage"
Des Weiteren gibt es noch die Repressionen gegen die Blockiererinnen und Blockierer der Anti-Nazi Blockaden 2011: 22 Monate Haft ohne Bewährung sind nicht hinnehmbar. Zivilcourage gegen rechts ist nicht kriminell!
Das Bündnis Dresden-Nazifrei freut sich jedenfalls auf erfolgreiche Aktionen gegen Nazi-Demos in allen anderen Städten, wie zum Beispiel in Cottbus am 15. Februar und in Chemnitz am 5. März.
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Die "inspirierenste Publikation zum Thema" der Erinnerungstradition zum Dresdner 13. Februar, lobte die Sächsische Zeitung aus Dresden. Der Blick richtet sich auf die bürgerliche Mitte Deutschlands und ihren Diskurs zur Bombardierung der Stadt Dresden durch die Alliierten 1945. Das Autor_innenkollektiv des Buches setzt sich aus Leuten zusammen die alle Teile von Gruppen oder Projekten waren, die versuchten in den Dresdner Gedenkdiskurs zu intervenieren.
Beitrag: Gedenken abschaffen
mögliche Abmod (nicht enthalten): Das war ein Interview mit dem Autor_innenkollektiv Dissonanz zum 2013 erschienen Buch: Gedenken abschaffen. Kritik am Diskurs zur Bombardierung Dresdens 1945, erschienen im Verbrecher Verlag. Es hat 345 Seiten und kostet 15€.
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Das war zip-fm vom 14. Februar 2013, produziert von coloradio Dresden, Dieses Nachrichtenmagazin und viele weitere Beiträge deutschsprachiger freier Radios könnt Ihr nachhören auf www.freie-radios.net