"Die Weltbühne" - Zeitschrift zwischen Theaterkritik, Pazifismus und Linksintellektualität in der Weimarer Republik
ID 68773
„Von Sigfried Jacobsohn aber ist diese Weltbühne geblieben. Diese Weltbühne, rechthaberisch manchmqal, streichsüchtig manchmal, irrend mancghmal, aber vor allem furchtlos wie er. Sein schmetterndes Gelächter ist verstummt und weit entfernt, einen Goldrand der Erinnerung um ihn zu ziehen. Sehen wir ihn vielmehr scharf umrissen mit seinen Schwächen und seinen Kräften und so steht die Weltbühne unter den wirkenden Elementen dieser Zeit“ - so sprach 1930 der Schriftsteller Arnold Zweig über den Gründer der Zeitschrift „Die Weltbühne“.
Die Zeitschrift erschien 1905 zum ersten Mal. Sie machte mehrere Entwicklungsphasen durch: zuerst war sie Theaterzeitschrift, öffnete sich politischen Themen, wurde Sprachrohr der Linken für eine gesellschaftliche Veränderung und zuletzt kämpfte sie gegen das Aufkommen der Barbarei in den 1930er Jahre. Sie hatte viele nahmhafte Autorinnen und Autoren in ihrem Programm. Keine/r von ihnen nahm ein Blatt vor den Mund. Zwischen Zynik, Kritik, Kabarett und Lyrik handelte es sich um DIE Streitschrift der Weimarer Republik. Nun erfahrt ihr mehr über eine Zeitschrift, die ihrere Zeit weit voraus war...
Die Zeitschrift erschien 1905 zum ersten Mal. Sie machte mehrere Entwicklungsphasen durch: zuerst war sie Theaterzeitschrift, öffnete sich politischen Themen, wurde Sprachrohr der Linken für eine gesellschaftliche Veränderung und zuletzt kämpfte sie gegen das Aufkommen der Barbarei in den 1930er Jahre. Sie hatte viele nahmhafte Autorinnen und Autoren in ihrem Programm. Keine/r von ihnen nahm ein Blatt vor den Mund. Zwischen Zynik, Kritik, Kabarett und Lyrik handelte es sich um DIE Streitschrift der Weimarer Republik. Nun erfahrt ihr mehr über eine Zeitschrift, die ihrere Zeit weit voraus war...
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08:31 min, 7987 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 10.02.2015 / 17:53
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Klassifizierung
Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Wirtschaft/Soziales
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Kommentare
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13.02.2015 / 09:25 | Johanna, Radio Dreyeckland, Freiburg |
gesendet
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am 13.2. im morgenradio danke! | |
13.02.2015 / 15:42 | Kurt, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar |
Gesendet im FrSonar
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Danke für den guten Beitrag !!! | |
18.02.2015 / 17:19 | Christian, Radio Unerhört Marburg (RUM) |
Laßt mich mal ein paar Haare spalten ...
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Danke für diese Erinnerung an eine bemerkenswerte Zeitschrift, aber einige mehr oder weniger wichtige Details sind nicht so ganz hieb- und stichfest. Ein paar Hinweise: Das Verhältnis Jacobsohn - Tucholsky (Mentor - wichtigster Mitarbeiter) ist recht oberflächlich dargestellt. Als "geronnenes Herzblut" haben nicht "viele Mitarbeiter" die Zeitschrift bezeichnet, so nannte Jacobsohn die rot eingebundenen Jahresbände der Weltbühne. Es kann gar keine Rede davon sein, daß Tucholsky nach Jacobsohns Tod sofort bereit war, die Redaktionsleitung zu übernehmen; die Entscheidung fiel ihm u.a. deshalb so schwer, weil sie die Rückkehr aus Paris nach Deutschland erzwang, das er schon ende der 20er Jahre auf dem Marsch ins Dritte Reich sah. Als er den Posten wieder aufgab, gestaltete sich sein Verhältnis zu Carl von Ossietzky zunächst recht kompliziert. Der "Weltbühnen-Prozeß" war keineswegs der um Tucholskys Äußerung "Soldaten sind Mörder", sondern die Bezeichnung für den Landesverratsprozeß gegen Ossietzky - der Artikel "Windiges aus der deutschen Luftfahrt", der den Vorwand für die Anklage lieferte, stammt von Walter Kreiser, nicht von Ossietzky, der als verantwortlicher Redakteur zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, die er auch absaß. Dieser Prozeß, quasi ein Geheimverfahren, ist auch deswegen so wichtig, weil er ein Beispiel für die Selbstauslieferung der Institutionen der Weimarer Republik an den aufkommenden Faschismus liefert. | |