Der 1. Mai war dieses Jahr ein Montag, also "Spaziertag" von Pegida. Pegida demonstriert zwar jeden Montag und es wurde diesmal wie immer anti-muslimische Hetze betrieben, aber diese Pegida-Kundgebung war auch wegen 2 Aspekten nicht uninteressant, auf welche hier näher eingegangen wird: Einmal, wie Pegida den 1. Mai benutzte und wegen dem Putinismus. Ein Pegidist hielt ein Schild mit der Aufschrift "Putin, lass dich nicht von den Kriegstreibern provozieren, denn sie wissen nicht, was sie tun." Einer der Redner bei Pegida am 1. Mai auf dem Dresdner Schlossplatz war Egbert Ermer von der AfD Sächsische Schweiz-Osterzgebirge: [1]

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Weiter sagte Egbert Ermer von der AfD:

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Dann redete auch Jürgen Elsässer, der jetzt in Leipzig wohnt. Jürgen Elsässer lebte früher in Westdeutschland und schrieb für die Zeitungen bzw. Zeitschriften Arbeiterkampf, Bahamas, Jungle World, junge Welt, konkret, Neues Deutschland und der Freitag. Jetzt ist er Chefredakteur vom Compact-Magazin. Zum Umfeld des Compact-Magazin gehört auch Peter Feist, Neffe von Margot Honecker. Vor der Compact-Gründung gründeten im Jahr 2008 Peter Feist und Jürgen Elsässer die „Volksinitiative gegen das Finanzkapital“. Das Compact-Magazin unterstützt heute inhaltlich Pegida und den rechten Flügel der AfD. Es erscheint in gedruckter Form monatlich und erfreut sich in Pegidakreisen großer Beliebtheit. Aber es betreibt auch einen YouTube-Kanal und hatte über diesen beispielsweise die Rede von Björn Höcke von der AfD im Dresdner Ball- und Brauhaus Watzke am 17.1.2017 live gestreamt und hat damit die Rede überhaupt erst einer Öffentlichkeit über den Veranstaltungssaal hinaus zugänglich gemacht. Das Compact-Magazin unterstützt nicht nur den rechten Flügel der AfD und Pegida, es ergreift vor allem bei jeder Gelegenheit Partei für den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seine Politik. Das tat das Compact-Magazin schon bevor es für AfD und Pegida schrieb. Und das ist, wenn man genauer hinschaut, auch der eigentliche Zweck des Compact-Magazins. Die publizistische Unterstützung des rechten Flügels der AfD und Pegida dient hier zur Förderung von Nationalismus und Rassismus, welche in diesem Fall die Europäische Union spalten soll und damit Putins Einfluss in Europa stärken soll. Damit einher würde sich auch die Gesellschaft wandeln hin zu einer weniger liberalen und mehr autoritären Gesellschaft. Die Rede Jürgen Elsässers am 1. Mai 2017 vor Pegida auf dem Dresdner Schlossplatz verdeutlicht das noch einmal. Am Anfang seiner Rede fasste er die rechten Aktivitäten am 1. Mai in Ostdeutschland zusammen:

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Die genannten Zahlen müssen nicht so hoch gewesen sein, viele Anhänger waren trotzdem da. Lutz Bachmann, der auch am 1. Mai nachmittags in Dresden redete, war am Vormittag noch in Erfurt. Im Folgenden hört man, wie sich die von Bundesinnenminister Thomas de Maizière ausgelöste Leitkulturdebatte auf Elsässrers Rede auswirkte:

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Elsässer sprach ein weiteres zentrales Thema von Pegida an.

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Hier sieht man also, wie weit doch Pegida und AfD für ihre Erfolge auf islamistische Anschläge hoffen.

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Und nun das wichtigste, was Jürgen Elsässer am 1. Mai in Dresden sagte. Es folgt ein längeres Stück. Hinhören lohnt sich.

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Hier war einiges in der Rede von Jürgen Elsässer am 1. Mai auf dem Dresdner Schlossplatz vor Pegida enthalten. Wir hören den 1. Ausschnitt nochmal:

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Elsässer möchte in Frankreich die Nationalistin Marine Le Pen als Präsidentin. Er will die Arbeiterklasse dafür gewinnen, die sich dann hinter neuen nationalen Grenzen besser geschützt fühlen soll. Und so klar ist es wirklich nicht, wie viele ehemalige Wähler linker Parteien in der französischen Präsidentenstichwahl am 7. Mai für Le Pen stimmen werden. Mit seiner Auslassung zu den Rotschilds als angebliche heimliche Strippenzieher von Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron benutzt und schürt er bewusst Antisemitismus unter Pegida. Er nennt bewusst den Namen dieser einen jüdischen Familie, die für das angeblich Böse, also Macron, verantwortlich sein soll. Wer, wie Jürgen Elsässer Antisemitismus benutz und schürt, ist ein Antisemit. Weiter spricht er vom "internationalen Finanzkapital", was er eben hauptsächlich mit dem Namen Rotschild, also dem Namen der einen jüdischen Familie, in Verbindung setzt. Das ist daher strukturell antisemitisch. Das was Jürgen Elsässer sagt, mag vielleicht viele Anhänger haben, denn es klingt einfach. Aber es ist falsch. Keinen Arbeiter wird es besser gehen, wenn gegen Minderheiten vorgegangen wird oder wenn Grenzen geschlossen werden. Denn das Gesellschaftsmodell, was Elsässer predigt und seine Anhänger wollen, ist autoritär. Wie gut oder wie schlecht das Leben von Menschen ist, wird auch durch Gesetze bestimmt. Arbeiterfreundliche Gesetze werden nicht von autoritären Führern geschenkt auch keine höheren Löhne. Sie können nur erkämpft werden. Damit sie überhaupt erkämpft werden können braucht es die entsprechenden demokratischen Rechte. Und diese Rechte sind durch autoritäre Führer gefährdet, ob sie nun Putin oder Le Pen heißen. Mal abgesehen davon, dass Elsässer selber kein Arbeiter ist. Widerholen wir ein anderes Stück von Elsässers Rede am 1. Mai:

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Eine ähnliche Vision hat Aleksandr Dugin, ein russischer Theoretiker, der in Moskau lebt. Seine gesellschaftspolitische Vorstellung ist, den Faschismus und Kommunismus zu vereinen und damit gegen den Liberalismus zu kämpfen. Geopolitisch vertritt Alexander Dugin den Eurasismus, also ein Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok unter Führung des Kremls. Jürgen Elsässer vertrat auch schon auf einer geopolitischen Konferenz am 3. und 4. Dezember 2009 in Moskau die Achse Paris – Berlin – Moskau. [2]

Diese Rede von Jürgen Elsässer vor Pegida am 1. Mai 2017 vor Pegida ist nicht weiter verwunderlich, wenn man weiß, dass sich Pegida-Vize Siegfried Däbritz und die beiden Dresdner Systema-Kampfsporttrainern Perry O. und Sebastian Z. schon vor der Entstehung von Pegida kannten. Systema-Kampfsportschulen gelten als Aktionsfeld des russischen Militär-geheimdienstes. Dresdens Systema-Co-Trainer Sebastian Z. stand auch auf der Facebookfreundesliste von Ines-Claudia Gemeinert. [3] Ines-Claudia Gemeinert ist seit dem 1. Spaziergang bei Pegida dabei. Sie war in jüngster Vergangenheit Versammlungsleiterin mehrerer Pegida-Veranstaltungen.

Am 6. Mai, also am Samstag, soll es vom Dresdner Neumarkt eine Demonstration Pro Marine Le Pen durch die Dresdner Altstadt geben, organisiert aus dem Umfeld von Thügida. Sie soll ein "Zeichen für ein Europa der Völker und Nationen" sein und fordert einen erstarkenden Nationalismus in Europa. Dabei werden Redner aus unterschiedlichsten europäischen Ländern erwartet. Nope, Dresden Nazifrei und andere rufen für den 6. Mai 13:30 Uhr zu einer Gegenveranstaltung auf den Neumarkt auf unter dem Motto "Gemeinsam gegen den Rechtsruck in Europa!" für eine tolerante und emanzipatorische Gesellschaft. [4] Für Sonntag, den 7. Mai, ruft "Pulse of Europe Dresden" für 14:00 Uhr zu einer Kundgebung auf den Dresdner Neumarkt auf. [5] Der nächste Montag ist dann der 8. Mai, also gleichzeitig der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Tag nach der französischen Präsidentenstichwahl. Am 8. Mai wollen diesmal erstmals AfD und Pegida gemeinsam ab 18:30 Uhr eine Kundgebung auf dem Dresdner Neumarkt abhalten.


[1] http://www.afd-soe.de/index.php?kat=mand...
[2] https://www.facebook.com/permalink.php?s... (dort befinden sich weitere Links)
[3] http://www.freie-radios.net/78966
[4] https://www.facebook.com/events/18699129...
[5] https://www.facebook.com/events/43240483...