Claudio, Hatef und Habibi wollten nach einem Treffen der Caravane, eine Organisation die sich für die Rechte der Flüchtlinge und Migrant_innen einsetzt von Erfurt zurück nach Berlin fahren, doch nun sitzt Habibi im Gefängnis der Erfurter Bundespolizei. Hatef erklärt:

[O-Ton Hatef]

Dem vorausgegangen waren so genannte „lageabhängige Polizeikontrollen“ der Erfurter Bundespolizei. Schon lange gibt es Kritik an dieser Praxis. So kritisieren Aktivist_innen diese Kontrollen als rassistisch. Clemens von der Caravane:

[O-Ton Clemens]

Die Erfurter Bundespolizei hat Habibi festgenommen, weil gegen ihn ein EU-Haftbefehl vorliegt. Als Flüchtling aus Afghanistan hatte Habibi als erstes EU-Land Ungarn erreicht und musste dort seinen Asylantrag stellen. Doch nach einem Jahr floh er aus Ungarn erklärt ein Freund von Habibi. Claudio über die Situation der Flüchtlinge in Ungarn:

[O-Ton - Claudio]

Nach Aussage von Claudio, hatte Habibi, gemeinsam mit einer Rechtsanwältin und der Caravane, bereits einen neuen Asylantrag fertig gestellt, der in den kommenden Tagen abgeschickt werden sollte. Ob es dazu noch kommt ist derzeit ungewiß. Nach Aussage der Bundespolizei wird Tajmohammad Habibi morgen einem Richter vorgeführt, der dann entscheidet, ob Tajmohammad Habibi nach Ungarn abgeschoben, oder ob sein Asylantrag in Deutschland bearbeitet wird.

Für Habibis Freunde ist das nicht hinnehmbar. Sie haben vor der Bundespolizeiinspektion am Hauptbahnhof ein Zelt aufgeschlagen und wollen dort campieren bis Habibi wieder freikommt. Notfalls auch mit einem Hungerstreik, wie Hatef betont:

[O-Ton Hatef]