Gentechnik: Fluch oder Fortschritt, professioneller Beitrag

ID 3242
 
Fluch oder Fortschritt?
- Gentechnik in Lebensmitteln

Länge: 2:30 Min.
Sendezeit ab: 17.2.2003

Die Verbraucherzentrale NRW gibt regelmäßig kritische sakustische PEs heraus. Diese PE ist wiedermal sehr schön gemacht. Inhaltlich schön gentechnik kritisch.
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Audio
02:30 min, 2340 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 14.02.2003 / 11:16

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt
Serie: Verbraucherzentrale NRW
Entstehung

AutorInnen: Verbraucherzentrale NRW Upload Greenpeace-Radio Stuttgart
Radio: frs, Stuttgart im www
Produktionsdatum: 14.02.2003
keine Linzenz
Skript
hier kommen Anmodration und Abmoderationsvorschläge und der komplette Wortlaut der Sendung.

mehr über das Greenpeace-Radio Stuttgart unter www.greenpeace-radio-stuttgart.de

Anmoderation:
Noch ein bisschen Gen-Soja in der Suppe oder Gen-Mais im Pudding? Wenn Verbraucher mitkriegen, dass ihnen jemand Gentechnik im Essen unterjubeln will, vergeht ihnen der Appetit: Auf Chips mit gentechnischen Spurenelementen sind Sie absolut nicht scharf. Doch längst werden zwei Drittel aller verarbeiteten Produkte mit genveränderten Zutaten gewürzt. Was Hersteller sich von der neuen Technologie versprechen und wie Verbraucher um die einschlägigen Produkte einen großen Bogen machen können, schildert Gerlinde Waschke in ihrem Beitrag:

Abmoderation:
Wer sich noch genauer übers Thema informieren will: Einen Kurzratgeber mit dem Titel „Gentechnik und Lebensmittel - Sackgasse oder Fortschritt? gibt’s - gegen Einsendung einer 1,44-Euro-Briefmarke und eines adressierten Briefumschlags - bei der Verbraucher-Zentrale NRW. Bestelladresse: Verbraucher-Zentrale NRW, Stichwort „Gentechnik", Mintropstraße 27 in 40215 Düsseldorf.



Beitrag:

Umfrage:
Ich mag eigentlich keine genmanipulierten Lebensmittel. Also, alles, was künstlich ist, verabscheue ich. - Wenn ich das wüsste, wenn`s da draufstehen würde, würde ich das auch nicht essen. - Alles was halt künstlich geschaffen wird, hat auch Nachteile und bringt Krankheiten. - Genmanipulierte Lebensmittel halte ich für `ne Riesensauerei, weil das dem natürlichen Wachstum und der natürlichen Ernährung völlig entgegen spricht.

Sprecherin:
Das sind klare Worte! Mehr als zwei Drittel der Verbraucher lehnen genveränderte Lebensmittel ab. Sie haben im Geschäft oder im Restaurant aber oft keine andere Wahl. Denn gentechnische Verfahren haben bereits in vielen Lebensmittel unauffindbar ihre Spuren hinterlassen. Vor allem in Produkten, in denen Soja oder Mais als Zutaten verarbeitet sind, kann Gentechnik mit im Spiel sein, weiß Christiane Söhngen von der Verbraucher-Zentrale NRW:

O-Ton:
Allein Gen-Soja kann in über 20.000 Lebensmitteln vorkommen - zum Beispiel in Form von Sojamehl, von Sojaeiweiß, Pflanzenöl, Lecithin, Vitamin E. Und das Ganze findet man dann zum Beispiel in Backwaren, in Brot, in Mayonnaisen, in Salatdressings, Fertigmenüs, Knabberartikel, Süßigkeiten, Milch-Misch-Getränken

Sprecherin:
und in unzähligen weiteren Fertigprodukten. Für viele Lebensmittelproduzenten ist die moderne Labortechnologie ein Segen. Mit Hilfe von gentechnischen Verfahren werden maßgeschneiderte Lebensmittelrohstoffe für angeblich optimierte Produkte fabriziert:

O-Ton:
Die Produzenten versprechen sich vom Einsatz der Gentechnik eine kostengünstigere und schnellere Produktion - zum Beispiel durch Vorteile beim Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen, also leichteres Unkrautmanagement oder gesteigerte Erträge.

Sprecherin:
Doch der Verbraucherunmut wächst. Und mögliche Risiken sind noch zu wenig bekannt. Deshalb bleibt die Anwendung gentechnischer Verfahren weitgehend im Dunkeln. So findet sich kein Lebensmittelhersteller, der seine Produkte freiwillig kennzeichnet. Eine verbesserte rechtliche Verpflichtung ist dazu dringend notwendig, kommt aber nur träge voran. Deshalb bleiben Kennzeichnungsvorschriften vorerst sehr lückenhaft:

O-Ton:
Gekennzeichnet werden muss nur, wenn man im Endprodukt noch etwas nachweisen kann. Das ist in den seltensten Fällen der Fall. Insofern bleibt das ganze Sortiment ungekennzeichnet.

Sprecherin:
Verbraucher erhalten also zu bzw. auf den Produkten keine brauchbare Information, ob die Lebensmittel gentechnisch hergestellt sind. Sie können den Kauf von Gen-Lebensmitteln jedoch auf zwei Wegen umgehen:

O-Ton:
Die Verbraucher sollten Bio-Lebensmittel bevorzugen. Denn hier ist der Einsatz von Gentechnik verboten. Aber auch Obst und Gemüse, das beim Landwirt der Region erzeugt wird, ist derzeit noch nicht gentechnisch verändert.