Zur Situation der SchülerInnen beim Bildungsstreik

ID 32315
 
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Interview mit Mara (19) vom Münsteraner Bildungsstreik über die Situation der SchülerInnen innerhalb des Bildungsstreik-Bündnisses.
Wie läuft die Zusammenarbeit von SchülerInnen und Studis?
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05:46 min, 5406 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 22.02.2010 / 19:30

Dateizugriffe: 796

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Jugend, Wirtschaft/Soziales
Serie: Bildungsmagazin
Entstehung

AutorInnen: Fabian Everding (Bildungsmagazin)
Radio: WW-TÜ, Tübingen im www
Produktionsdatum: 22.02.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Skript: http://radio.ernst-bloch-uni.de/wp-conte...

Interview mit Mara, 19
Schülerin (Gymnasium) aus Marburg

Anmod.:
Der bundesweite Bildungsstreik ist nicht nur ein loses Bündnis von Leuten die über das ganze Land verteilt immer mal wieder eine Protest-Aktion machen. Bei den bundesweiten Vernetzungstreffen kommen Schülerinnen, Schüler, Auszubildende und Studierende zusammen um gemeinsam zu besprechen wie die Proteste weitergehen sollen.

Das letzte bundesweite Vernetzungstreffen im Februar war an der Uni Bielefeld. Fabian Everding vom freien Radio aus Tübingen war mit dabei und hat sich dort mit einer Schülerin über ihre Einschätzung zur Zusammenarbeit von SchülerInnen und Studis unterhalten.

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Der letzte Tag auf dem Vernetzungstreffen in Bielefeld. Ein großer Teil der Studierenden liegt noch in den Schlafsäcken, doch die Schülerinnen und Schüler sitzen schon im Kreis zusammen und beraten bei ihrem Schüli-Plenum wie es für sie weitergehen soll.

Doch wer kommt überhaupt zu diesen bundesweiten Vernetzungstreffen?

Ich bin 19 und mach grad Abitur auf dem Gymnasium.

Mara ist schon zum zweiten Mal auf einem bundesweiten Treffen. Sie kommt aus Münster und ist dort beim lokalen Bildungstreik-Bündnis aktiv.

Ich bin - ich würd sagen - seit ziemlich genau seit einem Jahr da aktiv.
Viel länger läuft auf SchülerInnenseite in Münster auch nichts.
Von den Schulstreiks im November haben wir in Münster aus der Presse erfahren.
Ich saß im Februar oder März auf einem Plenum der Studierenden - zufällig gemeinsam mit einzelnen SchülerInnen, die einfach über persönliche Kontakte angesprochen wurden.
Und wir haben uns dann zusammengesetzt und so'n SchülerInnen-Planungstreffen erstmal ins Leben zu rufen. Und daraus ist dann diese Gruppe entstanden, die es immernoch gibt.

Im Verhältnis zu den Studierenden sind Schülerinnen und Schüler fast eine Minderheit auf den bundesweiten Treffen. Doch wie gehen sie damit um?

Einerseits haben wir uns natürlich in jede Arbeitsgruppe eingebracht ...
und zusätzlich dazu haben wir uns getroffen ... um uns über schülerspezifische Probleme auszutauschen.
...
Es gibt im Moment das Problem, dass in den Medien v.a. .. die Interessen von SchülerInnen komplett untergehen. Und da haben wir drüber geredet, wie man das verändern kann.

Doch Schülerinnen und Schüler sind auf Bundesebene nicht nur in der Minderheit. Anders als die Studierenden sind sie häufig noch nicht so geübt in politischen Diskussionen, weshalb sie in stundenlangen Plena leicht untergehen. Doch jetzt wollen die Schülis Konsequenzen daraus ziehen:

Und gleichzeitig sind wir zu dem Schluss gekommen, dass bei so einem Treffen nicht genügend Raum ist um genau darüber zu reden.

.. einfach weil auf diesem Treffen nicht genug Zeit und Raum war um über Schülerinteressen zu reden. Dabei ist es uns ganz wichtig, dass das keine Abspaltung ist was wir gerade machen, sondern dass wir erstmal mit unseren eigenen Problemen sozusagen fertig werden müssen, um uns danach wieder vernünftig gleichberechtigt einbringen zu können.

Doch warum sind eigentlich so wenige SchülerInnen und Schüler auf den bundesweiten Treffen und v.a.: Was wollen die Schülis jetzt bei ihrem eigenen Treffen anders machen?

Und sehen auf jeden Fall das Problem, dass SchülerInnen seltener die Möglichkeit haben hier hin zu fahren, weil viele Studierende von ASten unterstützt werden oder vielleicht auch mehr Geld haben um Fahrtkosten zu zahlen.
Ich glaub dass aus vielen Bündnissen ... eher die Studierenden hier hin fahren.
Und wir wollen da einen Raum schaffen, wo sich auch SchülerInnen einbringen können.

Und versuchen vielleicht auch ein bisschen von der Diskussionskultur es so zu gestalten, dass auch Menschen die vielleicht bisher nicht so sehr in größeren politischen Organisationen aktiv waren oder Strukturen mein ich, sich abgeschreckt fühlen durch Diskussionen die halt bei diesem Treffen irgendwie teilweise bis drei Uhr nachts laufen, was halt für SchülerInnen aus unseren Bündnissen, aus unseren SchülerInnen-Bündnissen, teilweise abschreckend wäre.

Wir wollen halt z.B. auch jüngere SchülerInnen ansprechen. Hier sind zwar auch einige, aber versuchen halt andere Gruppe mehr einzubinden. Und um halt hier auch mitdiskutieren zu können, braucht man irgendwie Erfahrung in politischen Diskussionen.

Wie läuft denn die Zusammenarbeit von Schülis und Studis vor Ort?

In Münster ist es so, dass wir im Grunde parallele Strukturen haben. Also es gibt ein gesamtes Bildungsstreik-Plenum wo hauptsächlich Studierende vertreten sind und ein SchülerInnen-Plenum. Die sich ganz getrennt voneinander treffen und ganz getrennt voneinader arbeiten. Aber es gibt trotzdem eine Vernetzung. Ich bin da eigentlich ganz zufrieden.
Es sitzen regelmäßig SchülerInnen auf dem Plenum der Studierenden und andersrum teilweise auch. Und wir wollen jetzt versuchen, dass wir ein monatliches gemeinsames Plenum hinbekommen.


Und wie geht es denn jetzt in Münster mit dem Bildungsstreik weiter?

Ich glaube, dass die Aktionszeit im Sommer auf jeden Fall was großes wird .. bei uns.
Und ich kann jetzt noch nicht genau festlegen was wir genau machen werden natürlich.
Wir haben das Problem, dass bei der Aktionszeit im April viele von uns genau zwischen den Abitur-Klausuren stecken, d.h. ich kann da nichts versprechen.
Es sind gerade viele Jüngere zu uns ins Bündnis gekommen und wir hoffen gerade sozusagen, dass die da was reißen. Ich persönlich kann mich da nicht groß einbringen, weil ich halt im Abi stecke. Aber ich find das toll wenn trotzdem was läuft.

Kommentare
23.02.2010 / 12:16 RDL, Radio Dreyeckland, Freiburg
gesendet
zip-fm vom 23. Februar