Das Schweigen zum Schweigen - Setbericht
ID 29045
Ein Setbreicht u.a. mit Interviews mit Verleiher Christoph Ott und dem Romanautor Jan Costin Wagner zum Kinofilm "Das Schweigen"
Audio
15:02 min, 14 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 15.07.2009 / 10:58
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Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Das Schweigen zum Schweigen
Ein großer alter Plattenbau im Süden Erfurts. Früher diente er der Parteielite der DDR als Kaderschmiede, jetzt beginnt der Zahn der Zeit an ihm zu nagen. Eine perfekte Kulisse für eine zermürbende Psychostudie.
Das Erfurt als Kulisse dient ist nicht neu. Durch den Willen der Landesregierung wird aus Thüringen langsam das Kindermedienland. In den Innenstädten sammeln sich bereits die Figuren des Kinderkanals und möchte ein junger Mensch filmisch etwas Neues bewegen, sollte sein Hauptcharakter ein Fell haben oder zumindest den Intelligenzquotienten einer Topfpflanze. Warum es trotz dieser schlechten Vorzeichen ein ernstzunehmendes Filmteam in die Mitte Deutschlands zog erklärt Produzent Florian Schneider
Schneider warum Thüringen
und damit stellte das Filmteam auch die versammelten Lokaljournalisten zufrieden. Die Fragen der lokalen Medien beschränkten sich auf den Standardkatalog der Erfurter Touristen: Was haben Sie gesehen? Wie hats Ihnen hier gefallen? Waren sie schon früher in Erfurt? Das Standardregister der Tourifragen eben. Alles gab sich freundlich, alles war gut. So lange nicht zutief gebohrt wurde.
Die Geschichte solle ein Geheimnis bleiben, erklärten Produzenten und Verleiher gemeinsam. Das klingt schon ein wenig seltsam, da das Buch zum Film in den Bestsellerlisten stand und die Feuilletons fast aller Zeitungen darüber berichteten. Sei es wie es sei. Im persönlichen Interview verriet Jan Costin Wagner, der Romanautor der Vorlage, schließlich doch einen Teil der Geschichte:
Der Titel dürfte jedoch bei Filmfreunde auf etwas Unverständnis stoßen. Schließlich gibt es bereits seit 1963 einen Film mit diesem Titel. Der „Beste Filmregisseur aller Zeiten“, Ingmar Bergmann nannte das Drama über zwei Schwestern bereits „Das Schweigen“. Noch ist unklar, wie die beteiligten Firmen mit diesem Namensproblem umgehen werden.
Ziemlich sicher ist jedoch, dass die Beteiligten Firmen und Fernsehsender Erfolg erwarten. Denn das Schweigen hat ein Produktionsbudget von über 2 Millionen Euro und muss dadurch sowohl im Kino als auch im Fernsehen erfolgreich laufen. Ein Mann der dafür Sorge zu tragen hat, ist der Verleiher Christoph Ott. Ob sich die Wirtschaftskrise schon auf die Filmbranche ausgeweitet hat, Wie sich das Sehverhalten der Deutschen verändert hat und was so ein Verleiher eigentlich macht. Erklärt Christoph Ott im Interview.
Normalerweise müsste jetzt das Cremestück einer Filmproduktion kommen. Die Person, in der sich fast alle Bemühungen bündeln und auf dessen Schultern am Ende fast alle Verantwortung lastet. Die Rede ist von Baran Bo Odar, dem Regisseur des Films „Das Schweigen“. Doch ob es daran lag, dass die Pressemeute ihn aus seinen Dreharbeiten gerissen hatte, oder ob er insgesamt keine besondere Lust zu Promotionarbeit verspürte. Baran Bo Odar stapelte Worthülsen die hier keiner Erwähnung bedürfen. Zusammengefasst darf ich vermelden, dass der Regisseur sehr glücklich über seine Arbeit sei, die Vorlage toll war und er Erfurt besonders hübsch fand.
Und nach nicht einmal 2 Stunden war der Spuck auch schon wieder vorbei. Inzwischen ist das Filmteam schon wieder aus Thüringen abgereist und die Parteischule wieder im schummrigen Schlaf der Geschichte versunken.
Ein großer alter Plattenbau im Süden Erfurts. Früher diente er der Parteielite der DDR als Kaderschmiede, jetzt beginnt der Zahn der Zeit an ihm zu nagen. Eine perfekte Kulisse für eine zermürbende Psychostudie.
Das Erfurt als Kulisse dient ist nicht neu. Durch den Willen der Landesregierung wird aus Thüringen langsam das Kindermedienland. In den Innenstädten sammeln sich bereits die Figuren des Kinderkanals und möchte ein junger Mensch filmisch etwas Neues bewegen, sollte sein Hauptcharakter ein Fell haben oder zumindest den Intelligenzquotienten einer Topfpflanze. Warum es trotz dieser schlechten Vorzeichen ein ernstzunehmendes Filmteam in die Mitte Deutschlands zog erklärt Produzent Florian Schneider
Schneider warum Thüringen
und damit stellte das Filmteam auch die versammelten Lokaljournalisten zufrieden. Die Fragen der lokalen Medien beschränkten sich auf den Standardkatalog der Erfurter Touristen: Was haben Sie gesehen? Wie hats Ihnen hier gefallen? Waren sie schon früher in Erfurt? Das Standardregister der Tourifragen eben. Alles gab sich freundlich, alles war gut. So lange nicht zutief gebohrt wurde.
Die Geschichte solle ein Geheimnis bleiben, erklärten Produzenten und Verleiher gemeinsam. Das klingt schon ein wenig seltsam, da das Buch zum Film in den Bestsellerlisten stand und die Feuilletons fast aller Zeitungen darüber berichteten. Sei es wie es sei. Im persönlichen Interview verriet Jan Costin Wagner, der Romanautor der Vorlage, schließlich doch einen Teil der Geschichte:
Der Titel dürfte jedoch bei Filmfreunde auf etwas Unverständnis stoßen. Schließlich gibt es bereits seit 1963 einen Film mit diesem Titel. Der „Beste Filmregisseur aller Zeiten“, Ingmar Bergmann nannte das Drama über zwei Schwestern bereits „Das Schweigen“. Noch ist unklar, wie die beteiligten Firmen mit diesem Namensproblem umgehen werden.
Ziemlich sicher ist jedoch, dass die Beteiligten Firmen und Fernsehsender Erfolg erwarten. Denn das Schweigen hat ein Produktionsbudget von über 2 Millionen Euro und muss dadurch sowohl im Kino als auch im Fernsehen erfolgreich laufen. Ein Mann der dafür Sorge zu tragen hat, ist der Verleiher Christoph Ott. Ob sich die Wirtschaftskrise schon auf die Filmbranche ausgeweitet hat, Wie sich das Sehverhalten der Deutschen verändert hat und was so ein Verleiher eigentlich macht. Erklärt Christoph Ott im Interview.
Normalerweise müsste jetzt das Cremestück einer Filmproduktion kommen. Die Person, in der sich fast alle Bemühungen bündeln und auf dessen Schultern am Ende fast alle Verantwortung lastet. Die Rede ist von Baran Bo Odar, dem Regisseur des Films „Das Schweigen“. Doch ob es daran lag, dass die Pressemeute ihn aus seinen Dreharbeiten gerissen hatte, oder ob er insgesamt keine besondere Lust zu Promotionarbeit verspürte. Baran Bo Odar stapelte Worthülsen die hier keiner Erwähnung bedürfen. Zusammengefasst darf ich vermelden, dass der Regisseur sehr glücklich über seine Arbeit sei, die Vorlage toll war und er Erfurt besonders hübsch fand.
Und nach nicht einmal 2 Stunden war der Spuck auch schon wieder vorbei. Inzwischen ist das Filmteam schon wieder aus Thüringen abgereist und die Parteischule wieder im schummrigen Schlaf der Geschichte versunken.