Antiziganistische Zustände. Geschichte, Kontinuitäten, Ursachen

ID 28183
 
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Antiziganismus ist in Europa weit verbreitet. In nahezu allen Staaten werden Menschen als "Zigeuner" diskriminiert und teilweise verfolgt. Außerdem scheint es unmöglich zu sein, eine Beschreibung von Sinti und Roma jenseits romantisierender oder ablehnender Stereotype zu finden. Antiziganismus existiert in verschiedenen Formen seit über 500 Jahren und hat sein Vernichtungspotential im nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma offenbart. Auf diesen Zustand trifft eine auffällige Leerstelle politischer und theoretischer Analysen. Das gilt auch für eine linke Kritik, die oft nicht über moralische Empörung hinaus geht.

Andreas March hat über Geschichte, Kontinuitäten und Ursachen des Antiziganismus mit Kathrin Herold gesprochen. Sie ist Mitherausgeberin des Buches "Antiziganistische Zustände. Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments".
Audio
14:48 min, 20 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 25.05.2009 / 20:02

Dateizugriffe: 2520

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Niemals Vergessen - ein Hörmahnmal
Entstehung

AutorInnen: Andreas March
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 25.05.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
NIEMALS VERGESSEN - ein Hörmahnmal

Sinti und Roma gehören einer Opfergruppe des NS-Regimes an, deren Schicksal von der Öffentlichkeit über Jahrzehnte hinweg ignoriert oder auch geleugnet wurde. Sinti und Roma galten in der Rassenideologie des Nationalsozialismus als "minderwertig". Die "Zigeuner" als Opfer des Holocaust sind im öffentlichen Bewusstsein jedoch nicht so stark verankert. Sinti und Roma gelten daher oft als die "vergessenen Opfer".

Bereits 1931 begann die SS mit der Erfassung und "Erforschung" der "Zigeuner". Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs durften Sinti und Roma auf Anordnung von Heinrich Himmler ab Mitte Oktober 1939 ihre Wohnsitze nicht mehr verlassen. Die große Mehrheit der deutschen und österreichischen Sinti und Roma wurde in Lagern interniert, um sie später zu deportieren. Von den rund 40.000 deutschen und österreichischen Sinti und Roma wurden über 25.000 ermordet. Insgesamt fielen geschätzte 220.000 bis 500.000 Sinti und Roma dem Rassenwahn der Nationalsozialisten und dem an ihnen systematisch geplanten Völkermord zum Opfer.

Das Projekt "Niemals Vergessen - ein Hörmahnmal" wird von der Radiofabrik Salzburg und Radio Corax in Halle in Zusammenarbeit mit weiteren informellen Partnern wie z.B. Schulen, der Gedenkstätte "Roter Ochse" in Halle, Studio West, ARGEkultur, Dachverband Salzburger Kulturstätten und dem Salzburger Personen-Komitee Stolpersteine durchgeführt.

www.hoermahnmal.eu

Kommentare
26.05.2009 / 12:55 Conny,
gesendet bei Nowosti
.
 
26.05.2009 / 12:56 Conny,
gesendet bei Nowosti
.
 
27.05.2009 / 14:55 RDL, Radio Dreyeckland, Freiburg
gesendet
Infomagazin vom 28. Mai
 
25.02.2010 / 14:53 Fabian, Radio Dreyeckland, Freiburg
RDL, Radio Dreyeckland, Freiburg
gesendet in Punkt 12 am 25.2.2010 Danke!