Die Diktatur des Monetariats - Neoliberalismus und die Wissenschaft
ID 107842
Ulrich Seibert (Die Diktatur des Monetariats) geht mit Prof. Dr. Helge Peukert von der Universität Siegen der Frage nach, ob Neoliberalismus, das Wirtschaftssystem, das momentan die Welt beherrscht, durch irgendeinen wissenschaftlichen Hintergrund, beispielsweise eine Wirtschaftstheorie, legitimiert ist ... oder ob unsere Regierungen auf die Wissenschaft pfeifen und uns - profan gesagt - seit Jahrzehnten verarschen ...
Audio
39:27 min, 45 MB, mp3
mp3, 160 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 18.03.2021 / 18:12
39:27 min, 45 MB, mp3
mp3, 160 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 18.03.2021 / 18:12
Dateizugriffe: 2090
Klassifizierung
Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Politik/Info
Serie: Die Diktatur des Monetariats
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Eigentlich sollten sich alle drei Säulen des Staates, Legislative, Exekutive und Judikative, bei ihren Entscheidungen an den Erkenntnissen der Wissenschaft orientieren. So der Selbstanspruch, so die Erwartungshaltung in der Bevölkerung. Tun sie dies auch in dem wichtigsten Bereich einer Gesellschaft, der Wirtschaft?
Nun ist dies bei den Wirtschaftswissenschaften kein allzu leichtes Unterfangen, denn eine Volkswirtschaft ist ein viel zu komplexes Gebilde, um es in einer Theorie auch nur ansatzweise vollständig beschreiben zu können. Daher behilft sich die Wirtschaftswissenschaft mit „Modellen“: Sie definiert per Annahmen einen Rahmen und versucht dann, innerhalb dieses Rahmens Gesetzmäßigkeiten in Bezug auf Entscheidungen von Marktteilnehmern oder die Funktionsweise gewisser Mechanismen* mittels mathematischer Berechnungen auf den Grund zu gehen.
Doch die Qualität dieser Modelle steht und fällt einerseits mit der Realitätsnähe der getroffenen Annahmen und scheitert regelmäßig auch an der Tatsache, dass mathematische Modelle per Definition statisch ausgelegt sind, während eine Volkswirtschaft sich ständig dynamisch verändert. Was der Grund dafür ist, dass ganz gerne ideologische Inhalte in diese Modelle hineinsickern, was diesen Theorien dann einen quasi-religiösen Anstrich verleiht: Wie in einer Religion gibt es eine aus dem jeweiligen Modell abgeleitete Lehre und eine daran geknüpfte „Heilsbotschaft“ („Wenn du, liebe Regierung, meiner Lehre folgst, wirst du maximalen Wohlstand für deine Bürger erreichen“).
In der dritten Folge der Reihe „Die Diktatur des Monetariats“ geht es um die Frage, welcher Wirtschaftstheorie sämtliche Regierungen seit dem Kabinett Schröder mit dem Neoliberalismus folgen und, falls eine solche identifiziert werden kann, wie realitätsnah und ideologisch verbrämt diese ist.
Zur Beantwortung dieser Frage trägt der Studiogast dieser Sendung, der Wirtschafts- und Staatswissenschaftler Helge Peukert von der Universität Siegen, wertvolle (und teils erschreckende) Erkenntnisse bei …
----
* z.B.: „Was geschieht, wenn der Staat die Ertragsteuern erhöht?“, „Wie beeinflusst eine Zinserhöhung die Konjunktur?“
Nun ist dies bei den Wirtschaftswissenschaften kein allzu leichtes Unterfangen, denn eine Volkswirtschaft ist ein viel zu komplexes Gebilde, um es in einer Theorie auch nur ansatzweise vollständig beschreiben zu können. Daher behilft sich die Wirtschaftswissenschaft mit „Modellen“: Sie definiert per Annahmen einen Rahmen und versucht dann, innerhalb dieses Rahmens Gesetzmäßigkeiten in Bezug auf Entscheidungen von Marktteilnehmern oder die Funktionsweise gewisser Mechanismen* mittels mathematischer Berechnungen auf den Grund zu gehen.
Doch die Qualität dieser Modelle steht und fällt einerseits mit der Realitätsnähe der getroffenen Annahmen und scheitert regelmäßig auch an der Tatsache, dass mathematische Modelle per Definition statisch ausgelegt sind, während eine Volkswirtschaft sich ständig dynamisch verändert. Was der Grund dafür ist, dass ganz gerne ideologische Inhalte in diese Modelle hineinsickern, was diesen Theorien dann einen quasi-religiösen Anstrich verleiht: Wie in einer Religion gibt es eine aus dem jeweiligen Modell abgeleitete Lehre und eine daran geknüpfte „Heilsbotschaft“ („Wenn du, liebe Regierung, meiner Lehre folgst, wirst du maximalen Wohlstand für deine Bürger erreichen“).
In der dritten Folge der Reihe „Die Diktatur des Monetariats“ geht es um die Frage, welcher Wirtschaftstheorie sämtliche Regierungen seit dem Kabinett Schröder mit dem Neoliberalismus folgen und, falls eine solche identifiziert werden kann, wie realitätsnah und ideologisch verbrämt diese ist.
Zur Beantwortung dieser Frage trägt der Studiogast dieser Sendung, der Wirtschafts- und Staatswissenschaftler Helge Peukert von der Universität Siegen, wertvolle (und teils erschreckende) Erkenntnisse bei …
----
* z.B.: „Was geschieht, wenn der Staat die Ertragsteuern erhöht?“, „Wie beeinflusst eine Zinserhöhung die Konjunktur?“