„Es ist eine Revolution des Mittleren Ostens“ - Gespräch zu feministischen Kämpfen
ID 107607
Ein Gespräch mit Herausgeberinnen* des Sammelbands „Wir wissen was wir wollen“ – einem Sammelband, der aus zahlreichen Blickwinkeln die zivilgesellschaftliche Seite der Frauenrevolution in Rojava darstellt. Was können wir aus ihren Erfahrungen für die feministischen Kämpfe weltweit lernen?
1000 kleine Revolutionen jeden Tag, so könnte die Zustandsbeschreibung unserer Welt sein, in der Frauen* tagtäglich Kämpfe auszufechten haben. Einmal jährlich, zum Internationalen Frauen*kampftag am 8. März, werden wir daran erinnert oder erinnern uns selbst daran. Wir gehen auf die Straße, oder - wie vielleicht im letzten und in diesem Jahr vermehrt - werden mit kreativen Aktionen aktiv und versuchen, unseren Widerstand in die Welt hinauszutragen. Und das ist gut so. Es ist allerdings viel zu selten, dass die Kämpfe abseits dessen sichtbar werden - oft sind es nur Fragmente, die zu uns durchdringen. Aber letztlich kämpfen wir immer wieder gegen dasselbe System, dieselben Strukturen - in der Lohnarbeit, im Privaten, in unserem politischen Umfeld. Den Bezugnahmen auf ausgefochtene Kämpfe, Errungenschaften, Erinnerungen und Erfahrungen wird oft zu wenig Raum gegeben - und damit auch dem Potenzial, sie weltweit zu verbinden. Dabei zeigen uns die klassenkämpferischen, antirassistischen und antikapitalistischen Bewegungen der letzten Jahre ja vor allem eines überdeutlich: Frauen* kämpfen an vorderster Front mit, weil es sie in besonderem Maße betrifft, oder weil sie realisiert haben, dass der Widerstand notwendig auch ein feministischer sein muss. Weil für sie Feminismus zum Lebensalltag oder als Überlebensstrategie einfach dazugehört.
1000 kleine Revolutionen jeden Tag, das ist auch der Titel eines Beitrags, der genau vor 2 Jahren im re:volt magazine erschien. Es war ein sehr ausführliches Gespräch mit Teilnehmer*innen der feministischen Delegation „Gemeinsam kämpfen“, die sich zu diesem Zeitpunkt seit mehreren Monaten in Rojava – dem Gebiet in Nord- und Ostsyrien –aufhielten. Mit im Gepäck hatten sie viele Fragen – und vermutlich noch mehr davon bei ihrer Rückkehr. Im kollektiven Prozess haben sie seitdem daran gearbeitet, ihre Erfahrungen über den Aufbau der Selbstverwaltung, allem voran aber auch die Gespräche mit den Frauen vor Ort niederzuschreiben. Entstanden ist dabei ein beeindruckender Sammelband, der kürzlich im Verlag edition assemblage erschien. Das Buch trägt den Namen „Wir wissen was wir wollen. Frauenrevolution in Nord-und Ostsyrien. Widerstand und gelebte Utopien Band II“. Jo vom re:volt magazine hat mit Anja, Clara und Olga gesprochen, die Teil des Herausgeber_innenkollektivs sind.
1000 kleine Revolutionen jeden Tag, so könnte die Zustandsbeschreibung unserer Welt sein, in der Frauen* tagtäglich Kämpfe auszufechten haben. Einmal jährlich, zum Internationalen Frauen*kampftag am 8. März, werden wir daran erinnert oder erinnern uns selbst daran. Wir gehen auf die Straße, oder - wie vielleicht im letzten und in diesem Jahr vermehrt - werden mit kreativen Aktionen aktiv und versuchen, unseren Widerstand in die Welt hinauszutragen. Und das ist gut so. Es ist allerdings viel zu selten, dass die Kämpfe abseits dessen sichtbar werden - oft sind es nur Fragmente, die zu uns durchdringen. Aber letztlich kämpfen wir immer wieder gegen dasselbe System, dieselben Strukturen - in der Lohnarbeit, im Privaten, in unserem politischen Umfeld. Den Bezugnahmen auf ausgefochtene Kämpfe, Errungenschaften, Erinnerungen und Erfahrungen wird oft zu wenig Raum gegeben - und damit auch dem Potenzial, sie weltweit zu verbinden. Dabei zeigen uns die klassenkämpferischen, antirassistischen und antikapitalistischen Bewegungen der letzten Jahre ja vor allem eines überdeutlich: Frauen* kämpfen an vorderster Front mit, weil es sie in besonderem Maße betrifft, oder weil sie realisiert haben, dass der Widerstand notwendig auch ein feministischer sein muss. Weil für sie Feminismus zum Lebensalltag oder als Überlebensstrategie einfach dazugehört.
1000 kleine Revolutionen jeden Tag, das ist auch der Titel eines Beitrags, der genau vor 2 Jahren im re:volt magazine erschien. Es war ein sehr ausführliches Gespräch mit Teilnehmer*innen der feministischen Delegation „Gemeinsam kämpfen“, die sich zu diesem Zeitpunkt seit mehreren Monaten in Rojava – dem Gebiet in Nord- und Ostsyrien –aufhielten. Mit im Gepäck hatten sie viele Fragen – und vermutlich noch mehr davon bei ihrer Rückkehr. Im kollektiven Prozess haben sie seitdem daran gearbeitet, ihre Erfahrungen über den Aufbau der Selbstverwaltung, allem voran aber auch die Gespräche mit den Frauen vor Ort niederzuschreiben. Entstanden ist dabei ein beeindruckender Sammelband, der kürzlich im Verlag edition assemblage erschien. Das Buch trägt den Namen „Wir wissen was wir wollen. Frauenrevolution in Nord-und Ostsyrien. Widerstand und gelebte Utopien Band II“. Jo vom re:volt magazine hat mit Anja, Clara und Olga gesprochen, die Teil des Herausgeber_innenkollektivs sind.
Audio
20:10 min, 37 MB, mp3
mp3, 256 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 08.03.2021 / 10:25
20:10 min, 37 MB, mp3
mp3, 256 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 08.03.2021 / 10:25
Dateizugriffe: 1547
Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Frauen/Lesben, Internationales
Entstehung
AutorInnen: Jo vom re:volt magazine
Kontakt: frb-kontakt(at)mail36.net
Radio: STAN, Berlin im www
Produktionsdatum: 08.03.2021
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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