Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder hat als Arbeitgeberseite die Forderungen des Marburger Bundes abgeschmettert.

Stehen in den Universitätskliniken die Zeichen in dieser Woche auf „UNBEFRISTETER STREIK“ ? Am Montag streikten die Ärzte an den Kliniken in Hannover und Göttingen, in München gingen tausend Ärzte für mehr Lohn auf die Straße. Dienstag früh war Ärztestreik unter Anderem in Freiburg, Heidelberg und Tübingen, gestern in Ulm; HEUTE fällt die Entscheidung über einen Streik in den vielen weiteren Unikliniken der BRD, der unter Umständen zu einem unbefristeten Streik werden könnte.

Laut Marburger Bund erhalten die Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken momentan bis zu acht Prozent geringere Entgelte als die, die bei kommunalen oder privaten Krankenhausträgern angestellt sind. Die Forderung der Gewerkschaft beläuft sich angeblich auf 6,3 Prozent mehr Lohn. Mitorganisatoren/(-innen) des Marburger Bundes haben diese Zahl jedoch eigenen Angaben zufolge nie veröffentlicht. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder wies diese Forderung als unbezahlbar zurück. Weil die Unikliniken weniger zahlen können, oder wollen und von ihren Prof's und Doc's noch zusätzlich Lehrveranstaltungen für Studierende gehalten werden müssen, werden die Arbeitsplätze dort für promovierte und habilitierte Mediziner, die gerade ihr Studium abgeschlossen haben unattraktiv. Der Marburger Bund fordert für 20.000 Ärzte an 23 Unikliniken höhere Gehälter. "Arbeitsüberlastung mindern - Strukturen verändern“ ist eine weitere zentrale Forderung des Marburger Bundes. Nachdem es eine Vereinbarung zur Lohnerhöhung mit den Diakonischen Kliniken gab hat sich der Marburger Bund mit den Medizinmännern und -frauen der 36 privaten Helios-Kliniken auf eine Lohnerhöhung von zunächst drei und im kommenden Jahr nochmals 2,4 Prozent geeinigt.