O-Ton Europa vom 22.November 2006

ID 14805
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Antiziganismus in Europa - Abgeschoben aus Deutschland: ethnische Minderheiten in Kosovo - Buchbesprechung: Doing the dirty work - Nachrichten - Gründung CMFE (Community Media Forum Europe) - Wochenschau aus Brüssel
Audio
53:56 min, 49 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 23.11.2006 / 14:25

Dateizugriffe:

Klassifizierung

tipo: Magazin
lingua: deutsch
settore/i di redazione: Politik/Info, Arbeitswelt, Wirtschaft/Soziales
serie: Europaradio (Gesamtmagazin)
Entstehung

autrici/autori: Wally Geyermann, Heike Demmel, Michel Liebler, Thomas Kreiseder, Dirk Auer
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
data di produzione: 22.11.2006
keine Linzenz
Skript
Antiziganismus in Europa
14 Millionen Sinti und Roma leben in Europa - doch als staatenlos definiert und nahezu lobbylos wird der Romagemeinde die Gegenwart vergiftet und die Diskussion über ihre Zukunft beschnitten.
Ein Lichtblick dabei ist das Europäische Romaforum, das für die Rechte der Roma und Sinti einsteht.46 Staaten haben zusammen mit den Internationalen Organisationen der Roma ein Partnerschaftsabkommen geschlossen. So kann das Forum mit einer ständigen Vertretung im Europarat präsent sein.
Eine dreitägige Plenumssitzung, die jedes Jahr stattfindet, hat das Forum auch dieses Jahr vor kurzem in Strassburg absolviert - die Essenz nach Austausch und Debatten war niederschmetternd. Nach wie vor hat sich an der von Ausgrenzung und Dismriminierung geprägten Lebenssituation der meisten in Europa lebenden Roma nichts geändert. Rassistische Übergriffe hätten zudem noch zugenommen. Ein besserer Minderheitenschutz muss durch eine noch zu erarbeitende Roma-Charta erzielt werden, so eine der Forderungen des Forums.
Rudko Kawczynski, Präsident der Roma und Sinti Union Deutschland und Vorsitzender des Europäischen Zentrums für Antiziganismusforschung berichtet über die stattgefundene Sitzung, über die aktuelle Situation von Roma und Sinti in Europa und die nötigen Schritte, um diese Situation zu verbessern.
www.ezaf.de

Abgeschoben aus Deutschland – ethnische Minderheiten in Kosovo
In Nürnberg haben die Innenminister der Länder über eine Bleiberechtsregelung für langjährig geduldete Flüchtlinge beraten. Sie haben sich erst einmal auf einen Kompromiss geeinigt, der auf Länderebene eingeführt werden soll. Ab Montag können Flüchtlinge ein dauerhaftes Bleiberecht beantragen, jedoch nur, wenn sie eine Arbeit nachweisen können. Flüchtlingsfamilien müssen dafür bereits sechs Jahre in Deutschland leben, Alleinstehende acht Jahre. Erst bei einer Stellenannahme werde die Duldung in eine Aufenthaltserlaubnis für zwei Jahre umgewandelt, so die Länderminister.
Doch für viele Menschen, die lange Jahre in Deutschland gelebt haben, deren Kinder hier geboren wurden und aufgewachsen sind, kommt diese Regelung zu spät. Sie wurden bereits abgeschoben – z.B. in den Kosovo, von wo die weitaus größte Gruppe der in Deutschland geduldeten Flüchtlinge stammt. Insbesondere die ethnischen Minderheiten wie Roma und Ashkali haben dort kaum eine Chance, sich ein neues Leben aufzubauen, wie Dirk Auer berichtet.

Doing the dirty work,
so heißt ein Buch, das am Wochenende auf der Linken Literaturmesse in Nürnberg vorgestellt wurde. Es handelt von Migrantinnen, die nach Europa kommen und dort in Privathaushalten arbeiten und basiert auf einer Studie der Britin Bridget Anderson über die Lage der HausarbeiterInnen in den verschiedenen europäischen Ländern.
Wichtige Aspekte, die das Buch aufgreift, sind Status, Hierarchien und soziale Beziehungen der HausarbeiterInnen. Es gibt einen umfassenden Einblick in die Lebens- und Arbeitsverhältnisse von migrantischen Hausarbeiterinnen in europäischen Ländern und bringt die erschütternde Tatsache ans Licht, dass es den Dienstmädchen von heute kaum besser geht, als ihren KollegInnen vor 150 Jahren.
Heike Demmel sprach auf der Linken Literaturmesse mit der Mitherausgeberin von "Doing the dirty work", Monika Becker.
Das Buch erschien im April 2006 im Verlag: Assoziation A
Herausgegeben von Doris Schierbaum und Monika Becker

Nachrichten aus den europäischen Ländern

ein kurzes Interview zur Gründung des CMFE / Community Media Forum Europe

Wochenschau Nummer 6
Wer versteht schon die EU? Was passiert da eigentlich? Banales und Nebensächliches aus dem Brüsseler Alltag, von Thomas Kreiseder kurz und knapp zusammengepackt