Widerstand gegen Gas-Bohrung am bayerischen Ammersee
ID 131751
Der Widerstand gegen Gas-Bohrungen am bayerischen Ammersee wächst. Mit einer Fläche von über 45 Quadratkilometern und angrenzend an die Landkreise Landsberg und Starnberg handelt es sich um den drittgrößten Voralpensee in Bayern. Mehr als 21.000 Menschen haben bereits einen Appell des Umwelt-Instituts München unterschrieben, dieses Vorhaben zu stoppen. Doch trotz der anhaltenden Proteste zeigt sich die bayerische Landesregierung bislang unbeeindruckt.
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03:47 min, 4841 kB, mp3
mp3, 174 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.11.2024 / 22:49
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Dateizugriffe: 15
Klassifizierung
Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: Burning Beds
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Widerstand gegen Gas-Bohrung am bayerischen Ammersee
Der Widerstand gegen Gas-Bohrungen am bayerischen Ammersee wächst. Mit einer Fläche von über 45 Quadratkilometern und angrenzend an die Landkreise Landsberg und Starnberg handelt es sich um den drittgrößten Voralpensee in Bayern. Mehr als 21.000 Menschen haben bereits einen Appell des Umwelt-Instituts München unterschrieben, dieses Vorhaben zu stoppen. Doch trotz der anhaltenden Proteste zeigt sich die bayerische Landesregierung bislang unbeeindruckt.
Schon seit dem Frühjahr protestiert eine Bürgerinitiative gegen das Gas-Projekt. Die Gas-Bohrungen werden vor allem von der aus Kanada finanzierten Firma Genexco vorangetrieben. Umweltverbänden wie Greenpeace und der Bund Naturschutz, sowie das Umweltinstitut München und AktivistInnen von FridaysForFuture unterstützen die lokale Bürgerinitiative. Auf der anderen Seite ignoriert der bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger den Protest. Er subventioniert dieses Projekt sogar indirekt, indem auf die übliche Zahlung einer Förderabgabe von Genexco verzichtet wird.
Zur Rede gestellt behauptete Aiwanger mehrfach, daß ihm aufgrund des Bundesbergrechts in Bayern die Hände gebunden seien. Er blendet dabei allerdings bewußt die Tatsache aus, daß die bayerische Landesregierung die Möglichkeit hat, die Unantastbarkeit des Erdgas-Vorkommens im Boden beim Ammersee nach dem Bundesbergrecht zum "überwiegenden öffentlichen Interesse" zu erklären. Dies wäre in Zeiten der Klimakrise unbedingt nötig.
Minister Aiwanger behauptet auch, daß es sich bei den geplanten Gas-Bohrungen um ein absolut sicheres Projekt für das Trinkwasser und die Menschen in der Region handle. Die örtliche Bürgerinitiative und das Umweltinstitut München halten dem eine sehr lange Liste von Störfällen bei bestehenden Bohrungen mit wiederholten Austritten von giftigen Stoffen wie Benzol oder Quecksilber entgegen.
Das Umweltinstitut München stellt klar, daß aus wissenschaftlicher Sicht keine neuen Gasförderstätten erschlossen werden dürfen, wenn die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise noch verhindert werden sollen. Zudem hat die Internationale Energieagentur IEA bereits 2021 festgestellt, daß der Gasbedarf Deutschlands sinkt. Trotz des Kriegs in der Ukraine sinkt der Gasbedarf Deutschlands nicht zuletzt Dank des Zuwachses der erneuerbaren Energien und wird laut IEA bis 2045 auf Null sinken. Die bayerische Landesregierung proklamierte - allerdings wenig glaubwürdig - bis 2040 Klimaneutralität erreichen zu wollen.
Neue Investitionen in Gasinfrastruktur stehen dem proklamierten Ausstieg aus fossilem Gas diametral gegenüber. Weiterhin will die bayerische Landesregierung bewußt, völlig unnötigerweise und ausschließlich im Interesse von Konzern-Profiten hohe Risiken am Ammersee in Kauf nehmen. Die geplante Bohrung liegt nur wenige hundert Meter von einem Naturschutz- sowie einem Wasserschutzgebiet entfernt.
Der Widerstand gegen Gas-Bohrungen am bayerischen Ammersee wächst. Mit einer Fläche von über 45 Quadratkilometern und angrenzend an die Landkreise Landsberg und Starnberg handelt es sich um den drittgrößten Voralpensee in Bayern. Mehr als 21.000 Menschen haben bereits einen Appell des Umwelt-Instituts München unterschrieben, dieses Vorhaben zu stoppen. Doch trotz der anhaltenden Proteste zeigt sich die bayerische Landesregierung bislang unbeeindruckt.
Schon seit dem Frühjahr protestiert eine Bürgerinitiative gegen das Gas-Projekt. Die Gas-Bohrungen werden vor allem von der aus Kanada finanzierten Firma Genexco vorangetrieben. Umweltverbänden wie Greenpeace und der Bund Naturschutz, sowie das Umweltinstitut München und AktivistInnen von FridaysForFuture unterstützen die lokale Bürgerinitiative. Auf der anderen Seite ignoriert der bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger den Protest. Er subventioniert dieses Projekt sogar indirekt, indem auf die übliche Zahlung einer Förderabgabe von Genexco verzichtet wird.
Zur Rede gestellt behauptete Aiwanger mehrfach, daß ihm aufgrund des Bundesbergrechts in Bayern die Hände gebunden seien. Er blendet dabei allerdings bewußt die Tatsache aus, daß die bayerische Landesregierung die Möglichkeit hat, die Unantastbarkeit des Erdgas-Vorkommens im Boden beim Ammersee nach dem Bundesbergrecht zum "überwiegenden öffentlichen Interesse" zu erklären. Dies wäre in Zeiten der Klimakrise unbedingt nötig.
Minister Aiwanger behauptet auch, daß es sich bei den geplanten Gas-Bohrungen um ein absolut sicheres Projekt für das Trinkwasser und die Menschen in der Region handle. Die örtliche Bürgerinitiative und das Umweltinstitut München halten dem eine sehr lange Liste von Störfällen bei bestehenden Bohrungen mit wiederholten Austritten von giftigen Stoffen wie Benzol oder Quecksilber entgegen.
Das Umweltinstitut München stellt klar, daß aus wissenschaftlicher Sicht keine neuen Gasförderstätten erschlossen werden dürfen, wenn die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise noch verhindert werden sollen. Zudem hat die Internationale Energieagentur IEA bereits 2021 festgestellt, daß der Gasbedarf Deutschlands sinkt. Trotz des Kriegs in der Ukraine sinkt der Gasbedarf Deutschlands nicht zuletzt Dank des Zuwachses der erneuerbaren Energien und wird laut IEA bis 2045 auf Null sinken. Die bayerische Landesregierung proklamierte - allerdings wenig glaubwürdig - bis 2040 Klimaneutralität erreichen zu wollen.
Neue Investitionen in Gasinfrastruktur stehen dem proklamierten Ausstieg aus fossilem Gas diametral gegenüber. Weiterhin will die bayerische Landesregierung bewußt, völlig unnötigerweise und ausschließlich im Interesse von Konzern-Profiten hohe Risiken am Ammersee in Kauf nehmen. Die geplante Bohrung liegt nur wenige hundert Meter von einem Naturschutz- sowie einem Wasserschutzgebiet entfernt.