Interview Leoniden zu neuem Album "Sophisticated Sad Songs" (Musikbetriebsbericht #55)

ID 130535
1. Teil (Hauptteil)
Leoniden veröffentlichten am 23. August 2024 ihr neues Album Sophisticated Sad Songs.
Dazu ein langes Interview Jakob und Lennart haben sich mit Diana über den kreativen Prozess hinter der Platte unterhalten, bei dem sie mutiger und experimentierfreudiger waren als zuvor. Außerdem sinnieren die drei über die Entwicklung der Leoniden von einer kleinen Liveband zu ihrer heutigen Größe und die Bedeutung von kleinen Clubs für ihren Werdegang, sowie wie man als „Nischenband“ in der Musikwelt stattfindet, oder eben nicht. Außerdem geht es um Marike – der Jackpot für die Jungs schlecht hin.
(Interview ist vom 20.8.24)
Audio
01:00:02 h, 62 MB, mp3
mp3, 144 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 04.09.2024 / 10:47

Dateizugriffe: 16

Klassifizierung

tipo: Interview
idioma: deutsch
áreas de redacción: Musik, Kultur
serie: Musikbetriebsbericht
Entstehung

autoras o autores: Diana Heinbucher, Radio T
Radio: Radio T, Chemnitz im www
fecha de producción: 20.08.2024
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
 
Image
5280 kB,
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Upload vom 04.09.2024 / 10:54
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Skript
Chapters
Einführung und Hintergrundinformationen
Zu Beginn des Interviews werden einige Hintergrundinformationen zur Band und zum bevorstehenden Albumrelease gegeben. Die Band kündigt an, dass ihr neues Album 'The Sophisticated Sad Songs' am nächsten Tag erscheinen wird.

Kreativprozess und Entwicklung des neuen Albums
Ein Hauptthema ist der kreative Prozess hinter dem neuen Album. Die Band beschreibt, dass sie diesmal mutiger und experimentierfreudiger war als bei früheren Platten. Sie haben sich von technischen Zwängen und Konventionen gelöst und die Songs live im Studio eingespielt, um einen authentischeren Sound zu erzielen. Außerdem haben sie mehr Material geschrieben als letztendlich auf dem Album gelandet ist und einen strikten Auswahlprozess durchlaufen. Der Fokus lag darauf, ein stimmiges Gesamtwerk statt einer bloßen Songsammlung zu schaffen.

Identität und Nische der Band
Die Bandmitglieder reflektieren ausführlich über ihre musikalische Identität und Position in der Musiklandschaft. Sie sehen sich selbst als Nischenband, die sich nicht in gängige Genres einordnen lässt und zwischen verschiedenen Stilen pendelt. Einerseits haben sie kommerziellen Erfolg und spielen auf großen Festivals, andererseits fühlen sie sich der Underground- und Clubszene verbunden, aus der sie stammen. Ein Kernthema ihrer Musik ist die Verarbeitung von Melancholie und 'Weltschmerz', was sie aber nicht als rein negativ sehen, sondern als Gemeinschaftserlebnis auf Konzerten.

Bedeutung von Clubs und der Untergrundszene
In Anbetracht des Clubsterbens in Deutschland diskutieren die Musiker die Bedeutung von kleinen Clubs und der Untergrundszene für ihre Entwicklung. Sie betonen, dass Bands wie sie ohne diese Strukturen nicht existieren würden. Gleichzeitig hoffen sie, dass nach der Pandemie eine neue Generation den Wert von Livemusik und Clubkultur wieder schätzen lernt. Die Mitglieder erinnern sich an ihre Anfänge in besetzten Häusern und Kellern und sehen diese Erfahrungen als prägend für ihre Identität.

Integration der neuen Bassistin Marike
Ein weiteres Thema ist die Integration der neuen Bassistin Marike in die Band nach dem Ausstieg des Gründungsmitglieds JP. Die Musiker beschreiben Marikes Einfluss als äußerst positiv und bereichernd. Ihre Perspektive habe dazu geführt, einige Abläufe und Strukturen in der Band zu hinterfragen und neu auszurichten. Insgesamt wird der Bandzusammenhalt und die Bedeutung von Vertrauen und Offenheit in kreativen Prozessen betont.

Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Musikindustrie
Gegen Ende des Interviews wird die mögliche Rolle von künstlicher Intelligenz in der Musikbranche diskutiert. Die Bandmitglieder sind sich einig, dass KI zwar bestimmte Produktionsabläufe erleichtern kann, für ihre Art von Musik aber keinen kreativen Mehrwert bietet. Sie sehen KI eher als Herausforderung für Mainstream-Popmusik, nicht aber für Bands, die auf Liveauftritte und eine enge Verbindung zum Publikum setzen. Insgesamt zeigen sie sich gelassen gegenüber der KI-Entwicklung und vertrauen auf die Einzigartigkeit menschlicher Kreativität.