Das Risiko eines Super-GAU in der Ukraine
ID 117116
Bereits im März 2003 wurde bekannt, daß die deutschen Atomkraftwerke nicht dem gezielten Absturz eines Passagier-Flugzeugs standhalten können. Dies gilt selbstverständlich auch beim Beschuß mit panzerbrechenden Geschossen wie sie derzeit im Krieg in der Ukraine von beiden Seiten eingesetzt werden. Obwohl dieses aktuell besonders hohe Risiko eines Super-GAU in der Ukraine offensichtlich ist, wird hier in Deutschland möglicher Weise schon Ende August eine AKW-Laufzeitverlängerung beschlossen.
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tipo: Nachricht
idioma: deutsch
áreas de redacción: Politik/Info, Umwelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
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Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Das Risiko eines Super-GAU in der Ukraine
Bereits im März 2003 wurde bekannt, daß die deutschen Atomkraftwerke nicht dem gezielten Absturz eines Passagier-Flugzeugs standhalten können. Dies gilt selbstverständlich auch beim Beschuß mit panzerbrechenden Geschossen wie sie derzeit im Krieg in der Ukraine von beiden Seiten eingesetzt werden. Obwohl dieses aktuell besonders hohe Risiko eines Super-GAU in der Ukraine offensichtlich ist, wird hier in Deutschland möglicher Weise schon Ende August eine AKW-Laufzeitverlängerung beschlossen.
Derzeit wird in der Ukraine mitten im Kriegsgebiet das Atomkraftwerk Saporischschja als Schutzschild mißbraucht. Das russische Militär, das das AKW erobert hat, schießt von dort aus auf ukrainische Stellungen. Die russische Seite hat offenbar Raketenwerfer, Artillerie, Panzer und Munition am AKW konzentriert - jedenfalls berichtet dies die 'New York Times' unter Berufung auf geflohene ukrainische IngenieurInnen. Sogar die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) - fälschlich immer wieder als Behörde deklariert und de facto eine Promo-Agentur der Atomenergie - spricht von der "sehr realen Gefahr einer nuklearen Katastrophe".
Daß deutsche Atomkraftwerke nicht dem gezielten Absturz eines Passagier-Flugzeugs standhalten können, berichtete am 7. April 2003 auch das Nachrichtenmagazin 'Fokus'. Zu Tage kam dies damals durch ein geheimes Gutachten der staatlichen Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS), das der damalige pseudo-grüne "Umwelt"-Minister Jürgen Trittin nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in Auftrag gegeben und danach in der Schublade hatte verschwinden lassen. Behörden der Bundesländer waren damals informiert worden und hatten Stillschweigen vereinbart. Über diesen Umweg gelangte eine Kopie dieses Geheimgutachtens dann nach Österreich und wurde publik. Seitdem aber wurde in den deutschsprachigen Mainstream-Medien nicht mehr darüber berichtet und an den Skandal können sich daher heute nur noch wenige erinnern. So ist auch kaum mehr bekannt, daß sich der damalige Pressesprecher Trittins, Michael Schrören, weigerte, Stellung zu beziehen. Schrörens Ausflucht: Mit den Bundesländern sei Vertraulichkeit vereinbar worden.
Am 17. August behauptete nun der Deutschlandfunk in einem Beitrag über den Krieg in der Ukraine in Hinblick auf das AKW Saporischschja: "Ein Super-GAU ist auch unter Beschuß unwahrscheinlich." Der Beitrag berief sich dabei ausgerechnet auf einen Mitarbeiter der staatlichen Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS), die vor 20 Jahren das auf solide Fakten gestützte Geheim-Gutachten angefertigt hatte. Jan Klebert von der GRS behauptete nun gegenüber dem Deutschlandfunk: "Daß durch Kampfhandlungen aus Versehen ein Super-GAU ausgelöst werden könnte, ist unwahrscheinlich. Kernkraftwerke sind robust, Reaktoren beispielsweise auch gegen Abstürze von Flugzeugen gewappnet." Dabei sind die Betonhüllen der ukrainischen AKW noch dünner als die der deutschen.
Ob in der Ukraine oder in Deutschland: Panzerbrechende Waffen sind heute auf dem Schwarzmarkt weltweit ohne weiteres zu beschaffen. Bekanntlich kann mit Hilfe einer Panzerfaust aus einem halben Kilometer Entfernung 70 Zentimeter dicker Panzerstahl durchschlagen werden. Eine solche Panzerfaust hat schußbereit - also mit der entsprechenden Rakete bestückt - lediglich ein Gewicht von 13 Kilogramm.
Zur Überraschung des russischen Militärs war die Ukraine insgeheim schon vor dem 24. Februar dieses Jahres mit solchen panzerbrechenden Waffen ausgestattet worden. Und nur so konnte der Vormarsch russischer Panzer-Kolonnen auf Kiew schon Anfang März in den ersten Wochen des Krieges in der Ukraine gestoppt werden. Auch Wolfgang Raskob vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bestätigt: Die Betonhülle eines AKW kann den gezielten Beschuß durch ein entsprechendes Geschoß "mit Sicherheit nicht" abfangen.
In Deutschland kommt hinzu, daß zwei der drei noch in Betrieb befindlichen Atom-Reaktoren - im AKW Neckarwestheim und im AKW Emsland - altersbedingt besonders risikobehaftet sind: Dort wurden in den vergangenen Jahren bei allen Revisionen immer wieder neue Risse in den Dampferzeugern entdeckt. Der Abriß auch nur eines einzigen von über 16.000 Rohren eines Dampferzeugers kann den Super-GAU verursachen (Wir berichteten seit 2017 des Öfteren).
Bereits im März 2003 wurde bekannt, daß die deutschen Atomkraftwerke nicht dem gezielten Absturz eines Passagier-Flugzeugs standhalten können. Dies gilt selbstverständlich auch beim Beschuß mit panzerbrechenden Geschossen wie sie derzeit im Krieg in der Ukraine von beiden Seiten eingesetzt werden. Obwohl dieses aktuell besonders hohe Risiko eines Super-GAU in der Ukraine offensichtlich ist, wird hier in Deutschland möglicher Weise schon Ende August eine AKW-Laufzeitverlängerung beschlossen.
Derzeit wird in der Ukraine mitten im Kriegsgebiet das Atomkraftwerk Saporischschja als Schutzschild mißbraucht. Das russische Militär, das das AKW erobert hat, schießt von dort aus auf ukrainische Stellungen. Die russische Seite hat offenbar Raketenwerfer, Artillerie, Panzer und Munition am AKW konzentriert - jedenfalls berichtet dies die 'New York Times' unter Berufung auf geflohene ukrainische IngenieurInnen. Sogar die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) - fälschlich immer wieder als Behörde deklariert und de facto eine Promo-Agentur der Atomenergie - spricht von der "sehr realen Gefahr einer nuklearen Katastrophe".
Daß deutsche Atomkraftwerke nicht dem gezielten Absturz eines Passagier-Flugzeugs standhalten können, berichtete am 7. April 2003 auch das Nachrichtenmagazin 'Fokus'. Zu Tage kam dies damals durch ein geheimes Gutachten der staatlichen Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS), das der damalige pseudo-grüne "Umwelt"-Minister Jürgen Trittin nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in Auftrag gegeben und danach in der Schublade hatte verschwinden lassen. Behörden der Bundesländer waren damals informiert worden und hatten Stillschweigen vereinbart. Über diesen Umweg gelangte eine Kopie dieses Geheimgutachtens dann nach Österreich und wurde publik. Seitdem aber wurde in den deutschsprachigen Mainstream-Medien nicht mehr darüber berichtet und an den Skandal können sich daher heute nur noch wenige erinnern. So ist auch kaum mehr bekannt, daß sich der damalige Pressesprecher Trittins, Michael Schrören, weigerte, Stellung zu beziehen. Schrörens Ausflucht: Mit den Bundesländern sei Vertraulichkeit vereinbar worden.
Am 17. August behauptete nun der Deutschlandfunk in einem Beitrag über den Krieg in der Ukraine in Hinblick auf das AKW Saporischschja: "Ein Super-GAU ist auch unter Beschuß unwahrscheinlich." Der Beitrag berief sich dabei ausgerechnet auf einen Mitarbeiter der staatlichen Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS), die vor 20 Jahren das auf solide Fakten gestützte Geheim-Gutachten angefertigt hatte. Jan Klebert von der GRS behauptete nun gegenüber dem Deutschlandfunk: "Daß durch Kampfhandlungen aus Versehen ein Super-GAU ausgelöst werden könnte, ist unwahrscheinlich. Kernkraftwerke sind robust, Reaktoren beispielsweise auch gegen Abstürze von Flugzeugen gewappnet." Dabei sind die Betonhüllen der ukrainischen AKW noch dünner als die der deutschen.
Ob in der Ukraine oder in Deutschland: Panzerbrechende Waffen sind heute auf dem Schwarzmarkt weltweit ohne weiteres zu beschaffen. Bekanntlich kann mit Hilfe einer Panzerfaust aus einem halben Kilometer Entfernung 70 Zentimeter dicker Panzerstahl durchschlagen werden. Eine solche Panzerfaust hat schußbereit - also mit der entsprechenden Rakete bestückt - lediglich ein Gewicht von 13 Kilogramm.
Zur Überraschung des russischen Militärs war die Ukraine insgeheim schon vor dem 24. Februar dieses Jahres mit solchen panzerbrechenden Waffen ausgestattet worden. Und nur so konnte der Vormarsch russischer Panzer-Kolonnen auf Kiew schon Anfang März in den ersten Wochen des Krieges in der Ukraine gestoppt werden. Auch Wolfgang Raskob vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bestätigt: Die Betonhülle eines AKW kann den gezielten Beschuß durch ein entsprechendes Geschoß "mit Sicherheit nicht" abfangen.
In Deutschland kommt hinzu, daß zwei der drei noch in Betrieb befindlichen Atom-Reaktoren - im AKW Neckarwestheim und im AKW Emsland - altersbedingt besonders risikobehaftet sind: Dort wurden in den vergangenen Jahren bei allen Revisionen immer wieder neue Risse in den Dampferzeugern entdeckt. Der Abriß auch nur eines einzigen von über 16.000 Rohren eines Dampferzeugers kann den Super-GAU verursachen (Wir berichteten seit 2017 des Öfteren).
Kommentare
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26.08.2022 / 18:00 | Monika, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar |
in sonar
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am 26.8.. Vielen Dank ! | |