Anfang der 80er stand Deutschland-West, besser bekannt als die BRD, im Systemkampf mit dem Sowjetkommunismus. Viel hat sich daran nicht geändert, im Gegenteil, es gibt endlich wieder Krieg und zwar so richtig. NATO-Verbände trainieren tagtäglich für den Waffengang mit den asiatischen Imperien und selbst das Parlament steht geeint wie zuletzt 1914 beim Ausbruch des ersten Weltkriegs. Kein Wunder, dass eine der ältesten Punkbands aus einem der reichsten Käffer Deutschlands letztes Wochenende mal wieder live in München zu sehen waren. Die Rede ist von den Starnberger Punklegenden A+P, auch bekannt als Alternativ und Preiswert, die bisher noch nie auf MTV liefen. Auch konnte man bisher noch keine ihrer philosophischen Gedanken zu unserem schönen Land im Deutschlandfunk hören. Vielleicht sind sie dafür einfach zu deutsch. Deswegen haben wir A+P für euch interviewt, denn Kulturpolitik ist sonst schon oft langweilig genug und außerdem klingt die Band 42 Jahre nach ihrer Gründung wieder unheimlich aktuell.

Abmodmöglichkeit:

Das war A+P mit dem deutschen Kulturklassiker Dachau. Produziert wurde die Platte damlas übrigens von Ralph Siegel, der sonst eher für seichte Unterhaltungsmusik bekannt ist. Das Lied wurde in den 80ern auf den Index gesetzt, wahrscheinlich, weil man sich damals in Westdeutschland einfach noch nicht mit dem Thema NS-Geschichte auseinander setzten wollte. Klar, war das Land ja noch voller Altnazis, das konnten die jugendlichen A+P schon daran erkennen, dass sogar ein paar ihrer Lehrer braune Reden schwangen. Oder waren das nur Einzelfälle, so wie heute? Wir wissen es nicht.