Geschlechterverhältnisse und studentische Verbindungen
ID 59430
Dr. Alexandra Kurth sprach auf dem Alternativen Dies Universitatis (AlDi) am 17.10.2013 über Geschlechterverhältnisse und studentische Verbindungen.
Vortrag ist knapp eine Stunde lang und geschnitten.
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Audio
54:13 min, 50 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 21.10.2013 / 17:21
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Dateizugriffe: 1210
Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Frauen/Lesben
Serie: Bildungsmagazin
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Studentenverbindungen sind — traditionell ausschließlich und noch heute in der übergroßen Mehrheit — Männerbünde. Inzwischen haben sich einzelne Korporationen für Frauen geöffnet und einige wenige Damenverbindungen wurden gegründet. Dennoch wird der Anteil weiblicher Mitglieder von studentischen Verbindungen auf ungefähr 1 bis 5 Prozent geschätzt.
Studentenverbindungen stellen somit eine der letzten Bastionen männerbündischer gesellschaftlicher Institutionen dar. Sie sind Orte der männlichen Elitebildung und tragen so dazu bei, die gesellschaftliche Männerdominanz und realen gesellschaftlichen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufrecht zu erhalten.
Gleichzeitig reproduzieren sie essentialistische Vorstellungen von Zweigeschlechtlichkeit und der ihr innewohnenden Hierarchie zwischen Mann und Frau.
Sexismus — d.h. (benachteiligende) Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund des wahrgenommenen Geschlechts — ist selbstredend kein alleiniges Merkmal von Korporationen, vielmehr ist die gesamte Gesellschaft von vielfältigen Unterdrückungsverhältnissen durchwoben (u.a. Klassismus, Rassismus, Sexismus). Allerdings werden aktuelle sowie historische Strukturen und Begründungsmuster für sexistische und homophobe Ausschlüsse in Studentenverbindungen besonders deutlich. Wie in einem Brennglas werden tief verwurzelte gesellschaftliche Probleme hier in gebündelter, gleichwohl verzerrter Form vergrößert sichtbar, sodass ihre Analyse auch den Blick außerhalb des korporatistischen Mikrokosmos zu schärfen vermag.
Studentenverbindungen stellen somit eine der letzten Bastionen männerbündischer gesellschaftlicher Institutionen dar. Sie sind Orte der männlichen Elitebildung und tragen so dazu bei, die gesellschaftliche Männerdominanz und realen gesellschaftlichen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufrecht zu erhalten.
Gleichzeitig reproduzieren sie essentialistische Vorstellungen von Zweigeschlechtlichkeit und der ihr innewohnenden Hierarchie zwischen Mann und Frau.
Sexismus — d.h. (benachteiligende) Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund des wahrgenommenen Geschlechts — ist selbstredend kein alleiniges Merkmal von Korporationen, vielmehr ist die gesamte Gesellschaft von vielfältigen Unterdrückungsverhältnissen durchwoben (u.a. Klassismus, Rassismus, Sexismus). Allerdings werden aktuelle sowie historische Strukturen und Begründungsmuster für sexistische und homophobe Ausschlüsse in Studentenverbindungen besonders deutlich. Wie in einem Brennglas werden tief verwurzelte gesellschaftliche Probleme hier in gebündelter, gleichwohl verzerrter Form vergrößert sichtbar, sodass ihre Analyse auch den Blick außerhalb des korporatistischen Mikrokosmos zu schärfen vermag.