fsk goes Bambule: Kauft kein Scheiß! Kauft Radios!
ID 2731
Für Samstag, 14.12.2002; 13-17 Uhr lädt das Freie Sender Kombinat zum öffentlichen Radiohören in der Hamburger Innenstadt ein... der Ort, der dem Protest gegen den Hamburger Schwarz-Schill-Senat bisher penetrant verwehrt wurde. Kauft kein Scheiß! Hört Radio!
Audio
01:37 min, 755 kB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 09.12.2002 / 00:00
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mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 09.12.2002 / 00:00
Dateizugriffe: 563
Entstehung
AutorInnen: fsk
Kontakt: timost(at)querfunk.de
Radio: FSK, Hamburg im www
Produktionsdatum: 06.12.2002
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Kauft keinen Scheiß! Kauft Radios!!
Einladung zum öffentlichen Radiohören
Samstag, 14.12.2002 von 13-17 Uhr
auf FSK 93,0 MHz und in der Innenstadt
Anlass
Es gab trotz großer Beteiligung bisher keine ‚Bambule-Demo' durch die
Innenstadt. Die heterogene Öffentlichkeit, die diese Konsumzone bildet, wurde mit
großem Polizeiaufgebot für die Inhalte, die auf der Strasse geäußert wurden,
gesperrt. Die Freiheit, vor Weihnachten ungestört Waren zu kaufen, erwies sich
als höchstes Gut: Die Innenstadt stellt einen reinen Konsumraum dar. Deshalb
wurde das Recht auf Meinungsäußerung nach St. Pauli und in das
Schanzenviertel verdrängt und noch dort auf ein Minimum reduziert.
Die Demonstrationen der letzten Wochen wendeten sich gegen eine repressive
Vertreibungs- und Ausgrenzungspolitik, wie sie vom Schwarz-Schill-Senat und
der Rot-Grünen Bundesregierung betrieben wird. Dieses Sauberhalten der
Gesellschaft drückt sich exemplarisch im neuen Innenstadtkonzept aus: Kontrollierende
Kameras, Abbau von Orten, an denen sich Leute länger aufhalten könnten,
Überlegungen, Zonen der Innenstadt zu privatisieren, dienen dazu, unerwünschte
Personen und das Konsumieren störende Verhaltensweisen zu vertreiben. Die
Innenstadt soll durch die schmutzigen Inhalte einer Demonstration nicht
verunreinigt werden.
Konzept
Angesichts dieser Situation wird es eine Radio-Sendung auf FSK geben, die am
besten nicht zu Hause, sondern öffentlich, auf der Strasse gehört werden
sollte. Die Sendung thematisiert sowohl den innenstädtischen Raum und die
Zonierung der Öffentlichkeit, als auch die verschiedenen Forderungen der letzten
Wochen. Wir wissen alle, wie unerträglich es ist, vor Weihnachten in der City
einkaufen zu gehen. Besser ist es, ein Radio als akustischen Begleiter und
Schutz gegen die vielen Weihnachtslieder mitzunehmen, ein Radio, das zudem
politisch interessante Dinge mitteilt. Das FSK-Programm sollte am besten mit
möglichst vielen Radios an dem Ort gehört werden, dem seine Inhalte und
Forderungen gelten: Die politischen Inhalte werden sozusagen mit den Radios in die
Innenstadt getragen. Die HörerInnen erscheinen dort nicht als Versammlung,
sondern bilden eine Zerstreuung: Sie erzeugen in ihrer Verteilung über die Stadt
einen gemeinsamen akustischen Raum. Die Sendung besteht aus inhaltlichen
Beiträgen verschiedener Gruppen, Musik und Parolen sowie Hinweisen für die
Durchführung der Zerstreuung.
Durchführung
Von 13 bis 14 Uhr werden Leute zum Radiohören in der Stadt aufgefordert:
Kauft keinen Scheiss, hört Radio! Ab 13 Uhr wird es einen FSK-Stand geben, an
dem sich Leute Radios gegen Pfand ausleihen können. Von 14 bis 17 Uhr, also in
der besten Einkaufszeit an verkaufsoffenen Samstagen vor Weihnachten, läuft
das Programm der akustischen Zerstreuung. Es kann, wie immer, zuhause, aber
eben auch mit Transistorradios und Ghettoblastern an dem Ort empfangen werden,
auf den sich die Sendung bezieht. Je mehr Leute dieser Einladung zum
öffentlichen Radiohören folgen, desto besser für den akustischen Raum, der sich durch
das gemeinsame Programm bildet. In dieser Zerstreuung entsteht bisher
unmögliche Öffentlichkeit.
Die Innenstadt muss akustisch dreckig werden!
Die Stadt ist ein öffentlicher Raum!
Bambule kehrt zurück!
Einladung zum öffentlichen Radiohören
Samstag, 14.12.2002 von 13-17 Uhr
auf FSK 93,0 MHz und in der Innenstadt
Anlass
Es gab trotz großer Beteiligung bisher keine ‚Bambule-Demo' durch die
Innenstadt. Die heterogene Öffentlichkeit, die diese Konsumzone bildet, wurde mit
großem Polizeiaufgebot für die Inhalte, die auf der Strasse geäußert wurden,
gesperrt. Die Freiheit, vor Weihnachten ungestört Waren zu kaufen, erwies sich
als höchstes Gut: Die Innenstadt stellt einen reinen Konsumraum dar. Deshalb
wurde das Recht auf Meinungsäußerung nach St. Pauli und in das
Schanzenviertel verdrängt und noch dort auf ein Minimum reduziert.
Die Demonstrationen der letzten Wochen wendeten sich gegen eine repressive
Vertreibungs- und Ausgrenzungspolitik, wie sie vom Schwarz-Schill-Senat und
der Rot-Grünen Bundesregierung betrieben wird. Dieses Sauberhalten der
Gesellschaft drückt sich exemplarisch im neuen Innenstadtkonzept aus: Kontrollierende
Kameras, Abbau von Orten, an denen sich Leute länger aufhalten könnten,
Überlegungen, Zonen der Innenstadt zu privatisieren, dienen dazu, unerwünschte
Personen und das Konsumieren störende Verhaltensweisen zu vertreiben. Die
Innenstadt soll durch die schmutzigen Inhalte einer Demonstration nicht
verunreinigt werden.
Konzept
Angesichts dieser Situation wird es eine Radio-Sendung auf FSK geben, die am
besten nicht zu Hause, sondern öffentlich, auf der Strasse gehört werden
sollte. Die Sendung thematisiert sowohl den innenstädtischen Raum und die
Zonierung der Öffentlichkeit, als auch die verschiedenen Forderungen der letzten
Wochen. Wir wissen alle, wie unerträglich es ist, vor Weihnachten in der City
einkaufen zu gehen. Besser ist es, ein Radio als akustischen Begleiter und
Schutz gegen die vielen Weihnachtslieder mitzunehmen, ein Radio, das zudem
politisch interessante Dinge mitteilt. Das FSK-Programm sollte am besten mit
möglichst vielen Radios an dem Ort gehört werden, dem seine Inhalte und
Forderungen gelten: Die politischen Inhalte werden sozusagen mit den Radios in die
Innenstadt getragen. Die HörerInnen erscheinen dort nicht als Versammlung,
sondern bilden eine Zerstreuung: Sie erzeugen in ihrer Verteilung über die Stadt
einen gemeinsamen akustischen Raum. Die Sendung besteht aus inhaltlichen
Beiträgen verschiedener Gruppen, Musik und Parolen sowie Hinweisen für die
Durchführung der Zerstreuung.
Durchführung
Von 13 bis 14 Uhr werden Leute zum Radiohören in der Stadt aufgefordert:
Kauft keinen Scheiss, hört Radio! Ab 13 Uhr wird es einen FSK-Stand geben, an
dem sich Leute Radios gegen Pfand ausleihen können. Von 14 bis 17 Uhr, also in
der besten Einkaufszeit an verkaufsoffenen Samstagen vor Weihnachten, läuft
das Programm der akustischen Zerstreuung. Es kann, wie immer, zuhause, aber
eben auch mit Transistorradios und Ghettoblastern an dem Ort empfangen werden,
auf den sich die Sendung bezieht. Je mehr Leute dieser Einladung zum
öffentlichen Radiohören folgen, desto besser für den akustischen Raum, der sich durch
das gemeinsame Programm bildet. In dieser Zerstreuung entsteht bisher
unmögliche Öffentlichkeit.
Die Innenstadt muss akustisch dreckig werden!
Die Stadt ist ein öffentlicher Raum!
Bambule kehrt zurück!