CASTOR-Alarm | Panne in Philippsburg "zur Unzeit"
ID 131491
Am 13. September hatte das Bundes-Atommüll-Amt BASE den riskanten Transport von hochradioaktivem Atommüll aus der Plutoniumfabrik ("Wiederaufarbeitungsanlage") La Hague ins "Zwischen"-Lager Philippsburg genehmigt (Wir berichteten). Laut zuverlässigen französischen Quellen liegt der nach wie vor geheim gehaltene Transport-Termin in der 47. Kalenderwoche - also zwischen dem 18. und 24. November. Nun konterkarierte eine Panne im "Zwischen"-Lager Philippsburg die offizielle Propaganda vom sicheren Atommüll.
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mp3, 167 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 29.10.2024 / 19:48
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Klassifizierung
Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: restrisiko
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
CASTOR-Alarm | Panne in Philippsburg "zur Unzeit"
Am 13. September hatte das Bundes-Atommüll-Amt BASE den riskanten Transport von hochradioaktivem Atommüll aus der Plutoniumfabrik ("Wiederaufarbeitungsanlage") La Hague ins "Zwischen"-Lager Philippsburg genehmigt (Wir berichteten). Laut zuverlässigen französischen Quellen liegt der nach wie vor geheim gehaltene Transport-Termin in der 47. Kalenderwoche - also zwischen dem 18. und 24. November. Nun konterkarierte eine Panne im "Zwischen"-Lager Philippsburg die offizielle Propaganda vom sicheren Atommüll.
Einige der schlimmsten Atomunfälle der Geschichte wurden durch menschliches Versagen und nicht etwa fehlerhafte Technik verursacht: So beispielsweise der Super-GAU von Tschernobyl im Jahr 1986 und auch die unkontrollierten Kettenreaktion in der japanischen Brennelemente-Fabrik Tokaimura im Jahr 1999, in deren Folge zwei Menschen starben und 52 einer erhöhten Strahlung ausgesetzt waren.
Erst gestern, 23. Oktober, wurde eine Panne im Atommüll-"Zwischen"-Lager Philippsburg bekannt, die sich bereits am 14. Oktober ereignet hatte. Da hierbei Vorschriften mißachtet wurden, muß auch diese Panne der Kategorie "menschliches Versagen" zugeordnet werden. Bei Arbeiten an Kabelschächten in diesem Atommüll-Lager wurde ein sogenanntes Brandschott entfernt. Es handelt sich dabei um eine Vorrichtung, die verhindern soll, daß sich ein Feuer von einem Raum in den nächsten ausbreitet. Erst zwei Tage später wurde entdeckt, daß dieses Schott nicht wie vorgeschrieben nach Beendigung der Arbeiten verschlossen worden war.
Grundsätzlich sollte aber spätestens seit den Schriften von Robert Jungk klar sein: Atom-Technologie ist eine Technologie, die keine menschlichen Fehler toleriert. Die Menschheit hat keine Überlebens-Chance auf diesem Planeten, wenn sie dies nicht begreift und als Konsequenz dieser demütigenden Erkenntnis endgültig die Finger von der Atom-Technologie läßt.
Aus welcher Perspektive die Mainstream-Medien - in diesem Fall die 'Badischen Neuesten Nachrichten' (BNN) - über einen solchen Vorfall berichten, zeigt sich an der Wortwahl. So ist in deren heutigem Bericht zu lesen: "An diesem Mittwochabend soll sich bei einem Bürger-Dialog-Forum alles um die Sicherheit des Atommülls drehen. Da kommt dieses Ereignis zur Unzeit." Es stellt sich die Frage: Für wen kommt es zur Unzeit?
Am Mittwochabend, 23.10., ab 18 Uhr fand das "große Bürgerinfo" zu den bevorstehenden CASTOR-Transporten ins Atommüll-Lager Philippsburg statt. Da sollte den BürgerInnen "kommuniziert" werden, daß alles sicher sei: Die Halle, die CASTOR-Behälter und der angekündigte Transport.
Die Anti-Atom-Bewegung beißt mit ihren Argumenten auch bei der baden-württembergischen Atomaufsicht unter der pseudo-grünen "Umwelt"-Ministerin Thekla Walker auf Granit. Frau Walker erklärt alles für sicher - ebenso wie ihr pseudo-grüner Amts-Vorgänger Franz Untersteller. Da half auch das jahrzehntelange vielzitierte "Bohren dicker Bretter" nichts.
Für Samstag, 9. November, rufen die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen zu einer Demo in Karlsruhe auf: Um 11:30 Uhr am Karlsruher Hauptbahnhof. Am Tag X - vermutlich zwischen dem 18.11. und dem 24.11. - sollen Blockade-Aktionen an der CASTOR-Strecke folgen.
Am 13. September hatte das Bundes-Atommüll-Amt BASE den riskanten Transport von hochradioaktivem Atommüll aus der Plutoniumfabrik ("Wiederaufarbeitungsanlage") La Hague ins "Zwischen"-Lager Philippsburg genehmigt (Wir berichteten). Laut zuverlässigen französischen Quellen liegt der nach wie vor geheim gehaltene Transport-Termin in der 47. Kalenderwoche - also zwischen dem 18. und 24. November. Nun konterkarierte eine Panne im "Zwischen"-Lager Philippsburg die offizielle Propaganda vom sicheren Atommüll.
Einige der schlimmsten Atomunfälle der Geschichte wurden durch menschliches Versagen und nicht etwa fehlerhafte Technik verursacht: So beispielsweise der Super-GAU von Tschernobyl im Jahr 1986 und auch die unkontrollierten Kettenreaktion in der japanischen Brennelemente-Fabrik Tokaimura im Jahr 1999, in deren Folge zwei Menschen starben und 52 einer erhöhten Strahlung ausgesetzt waren.
Erst gestern, 23. Oktober, wurde eine Panne im Atommüll-"Zwischen"-Lager Philippsburg bekannt, die sich bereits am 14. Oktober ereignet hatte. Da hierbei Vorschriften mißachtet wurden, muß auch diese Panne der Kategorie "menschliches Versagen" zugeordnet werden. Bei Arbeiten an Kabelschächten in diesem Atommüll-Lager wurde ein sogenanntes Brandschott entfernt. Es handelt sich dabei um eine Vorrichtung, die verhindern soll, daß sich ein Feuer von einem Raum in den nächsten ausbreitet. Erst zwei Tage später wurde entdeckt, daß dieses Schott nicht wie vorgeschrieben nach Beendigung der Arbeiten verschlossen worden war.
Grundsätzlich sollte aber spätestens seit den Schriften von Robert Jungk klar sein: Atom-Technologie ist eine Technologie, die keine menschlichen Fehler toleriert. Die Menschheit hat keine Überlebens-Chance auf diesem Planeten, wenn sie dies nicht begreift und als Konsequenz dieser demütigenden Erkenntnis endgültig die Finger von der Atom-Technologie läßt.
Aus welcher Perspektive die Mainstream-Medien - in diesem Fall die 'Badischen Neuesten Nachrichten' (BNN) - über einen solchen Vorfall berichten, zeigt sich an der Wortwahl. So ist in deren heutigem Bericht zu lesen: "An diesem Mittwochabend soll sich bei einem Bürger-Dialog-Forum alles um die Sicherheit des Atommülls drehen. Da kommt dieses Ereignis zur Unzeit." Es stellt sich die Frage: Für wen kommt es zur Unzeit?
Am Mittwochabend, 23.10., ab 18 Uhr fand das "große Bürgerinfo" zu den bevorstehenden CASTOR-Transporten ins Atommüll-Lager Philippsburg statt. Da sollte den BürgerInnen "kommuniziert" werden, daß alles sicher sei: Die Halle, die CASTOR-Behälter und der angekündigte Transport.
Die Anti-Atom-Bewegung beißt mit ihren Argumenten auch bei der baden-württembergischen Atomaufsicht unter der pseudo-grünen "Umwelt"-Ministerin Thekla Walker auf Granit. Frau Walker erklärt alles für sicher - ebenso wie ihr pseudo-grüner Amts-Vorgänger Franz Untersteller. Da half auch das jahrzehntelange vielzitierte "Bohren dicker Bretter" nichts.
Für Samstag, 9. November, rufen die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen zu einer Demo in Karlsruhe auf: Um 11:30 Uhr am Karlsruher Hauptbahnhof. Am Tag X - vermutlich zwischen dem 18.11. und dem 24.11. - sollen Blockade-Aktionen an der CASTOR-Strecke folgen.
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30.10.2024 / 20:12 | MittwochsRedaktion, coloRadio, Dresden |
gesendet im Magazin am 30.10.24
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danke! | |