6,3 Millionen Euro pro Jahr für PKA | "In Gorleben wird Geld verbrannt"
ID 111931
Der Rückbau der sogenannten Pilotkonditionierungsanlage (PKA) in Gorleben läßt auf sich warten. Angekündigt war das Aus dieser Atomanlage, die nie den heißen Betrieb aufgenommen hatte, sowohl vom Bund als auch vom Land Niedersachsen. Auch die Betreiberfirma, die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), hatte bekundet, daß die PKA abgerissen werden solle.
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mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 26.10.2021 / 16:24
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Klassifizierung
Beitragsart:
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: restrisiko
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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6,3 Millionen Euro pro Jahr für PKA | "In Gorleben wird Geld verbrannt"
Der Rückbau der sogenannten Pilotkonditionierungsanlage (PKA) in Gorleben läßt auf sich warten. Angekündigt war das Aus dieser Atomanlage, die nie den heißen Betrieb aufgenommen hatte, sowohl vom Bund als auch vom Land Niedersachsen. Auch die Betreiberfirma, die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), hatte bekundet, daß die PKA abgerissen werden solle.
Von Seiten der Bundesregierung hatte Staatssekretär Jochen Flasbarth den Rückbau der PKA verkündet und auch der niedersächsische rote "Umwelt"-Minister Olaf Lies hatte sich entsprechend geäußert. Geplant war die PKA ursprünglich, um das Problem zu lösen, wie der hochradioaktive Atommüll aus den CASTOR-Behältern in POLLUX-Behälter umgefüllt werden kann. 113 solche CASTOR-Behälter stehen in der oberirdischen Halle direkt neben der PKA. Diese CASTOR-Behälter, die mit insgesamt 13 Transporten von 1995 bis 2011 nach Gorleben verschoben wurden, sind zu groß, um sie durch den engen Schacht in ein unterirdisches Atommüll-Lager zu versenken.
Die PKA bietet zudem die Funktion einer "heißen Zelle". Es wäre jedoch völlig unsinnig, die PKA für die Behandlung des hochradioaktiven Atommülls vor der Einlagerung in ein unterirdisches Lager vorzuhalten. Ein solches unterirdisches Lager wird entsprechend der offiziellen Planung nicht vor 2080 zur Verfügung stehen. Zum Einen wäre die PKA bis 2080 technisch völlig veraltet. Außerdem ist sie lediglich für einem Jahresdurchsatz von 35 Tonnen ausgelegt. Und so würden 300 Betriebsjahre benötigt, um die 1.900 CASTOR-Behälter, die bis zum Ende der Atomkraftnutzung in Deutschland im Jahr 2022 anfallen, zu konditionieren.
Auf Nachfrage bei der BGZ erhielt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg nun die Antwort, der Abriß werden 2026 beginnen. Das wollen die Atomkraft-GegnerInnen im Wendland so nicht hinnehmen. Denn weil die PKA bisher nicht aus dem Atomrecht entlassen wurde, finden auch weiter regelmäßig Überprüfungen der Anlagensysteme statt. Diese verschlingen jährlich – nach Auskunft der BGZ – 6,3 Millionen Euro.
"Wir fragen uns, warum Bund und Land nicht Tempo beim Rückbau der PKA machen, zumal das Geld, das aus dem Entsorgungsfonds genommen wird, einfach nur verbrannt wird, weil es nicht vorangeht," so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. "Vor allem die Atomaufsicht in Hannover ist gefordert, den Rückbauprozess zu beschleunigen."
Der Rückbau der sogenannten Pilotkonditionierungsanlage (PKA) in Gorleben läßt auf sich warten. Angekündigt war das Aus dieser Atomanlage, die nie den heißen Betrieb aufgenommen hatte, sowohl vom Bund als auch vom Land Niedersachsen. Auch die Betreiberfirma, die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), hatte bekundet, daß die PKA abgerissen werden solle.
Von Seiten der Bundesregierung hatte Staatssekretär Jochen Flasbarth den Rückbau der PKA verkündet und auch der niedersächsische rote "Umwelt"-Minister Olaf Lies hatte sich entsprechend geäußert. Geplant war die PKA ursprünglich, um das Problem zu lösen, wie der hochradioaktive Atommüll aus den CASTOR-Behältern in POLLUX-Behälter umgefüllt werden kann. 113 solche CASTOR-Behälter stehen in der oberirdischen Halle direkt neben der PKA. Diese CASTOR-Behälter, die mit insgesamt 13 Transporten von 1995 bis 2011 nach Gorleben verschoben wurden, sind zu groß, um sie durch den engen Schacht in ein unterirdisches Atommüll-Lager zu versenken.
Die PKA bietet zudem die Funktion einer "heißen Zelle". Es wäre jedoch völlig unsinnig, die PKA für die Behandlung des hochradioaktiven Atommülls vor der Einlagerung in ein unterirdisches Lager vorzuhalten. Ein solches unterirdisches Lager wird entsprechend der offiziellen Planung nicht vor 2080 zur Verfügung stehen. Zum Einen wäre die PKA bis 2080 technisch völlig veraltet. Außerdem ist sie lediglich für einem Jahresdurchsatz von 35 Tonnen ausgelegt. Und so würden 300 Betriebsjahre benötigt, um die 1.900 CASTOR-Behälter, die bis zum Ende der Atomkraftnutzung in Deutschland im Jahr 2022 anfallen, zu konditionieren.
Auf Nachfrage bei der BGZ erhielt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg nun die Antwort, der Abriß werden 2026 beginnen. Das wollen die Atomkraft-GegnerInnen im Wendland so nicht hinnehmen. Denn weil die PKA bisher nicht aus dem Atomrecht entlassen wurde, finden auch weiter regelmäßig Überprüfungen der Anlagensysteme statt. Diese verschlingen jährlich – nach Auskunft der BGZ – 6,3 Millionen Euro.
"Wir fragen uns, warum Bund und Land nicht Tempo beim Rückbau der PKA machen, zumal das Geld, das aus dem Entsorgungsfonds genommen wird, einfach nur verbrannt wird, weil es nicht vorangeht," so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. "Vor allem die Atomaufsicht in Hannover ist gefordert, den Rückbauprozess zu beschleunigen."