Leipziger Mieter*inneninitiative wehrt sich gegen börsennotierte Vonovia
ID 96599
Drastische Mieterhöhungen, Gentrifizierung und Verdrängung aus der Nachbarschaft sind wir mittlerweile aus deutschen Großstädten gewohnt. Bittere Mietkämpfe werden vor allem in Berlin ausgefochten. Zu bundesweiter Bekanntheit ist dabei die Kampagne “Deutsche Wohnen enteignen” gekommen. Verschiedene Berliner Mieter*inneninitiativen sind Teil dieser Kampagne. Die Forderung - das börsennotierte Unternehmen Deutsche Wohnen zu enteignen - ist eine ungewohnt radikale Herangehensweise. Dabei soll ein Paragraf aus dem Grundgesetz herangezogen werden – ein Paragraf, der Enteignung für das Gemeinwohl ermöglicht. Dieser Abschnitt aus dem Grundgesetz wurde bis jetzt eher zum Vorteil von privaten Interessen ausgelegt. Die hitzigen Debatten, die darauf gefolgt sind, sind tatsächlich zu Gunsten der Mieter*innen ausgefallen. Es wurde zwar kein Immobilienriese enteignet, der mit Betriebskostensteigerungen Profit macht, aber im Juni hat der Berliner Senat beschlossen, die Mieten für fünf Jahre zu deckeln. Weitere Mietsteigerungen sind somit eingefroren worden.
Vor zwei Monaten hat sich die Mietergemeinschaft Schönefelder Höfe im Leipziger Nordosten gegründet. Sie mobilisieren nun gegen Deutschlands größten Immobilienkonzern: die berühmt berüchtigte Vonovia. Auch bekannt aus dem deutschen Leitindex dem DAX. Im Nordosten Leipzigs, im Bürgerverein Schönefeld, fand das erste Grillfest der neuen Mieter*inneninitiative statt. Auf ihrem Transpi steht “Wohnen ist ein Grundrecht und kein Luxus”. Dort interviewten wir eine protestierende Mieterin.
Vor zwei Monaten hat sich die Mietergemeinschaft Schönefelder Höfe im Leipziger Nordosten gegründet. Sie mobilisieren nun gegen Deutschlands größten Immobilienkonzern: die berühmt berüchtigte Vonovia. Auch bekannt aus dem deutschen Leitindex dem DAX. Im Nordosten Leipzigs, im Bürgerverein Schönefeld, fand das erste Grillfest der neuen Mieter*inneninitiative statt. Auf ihrem Transpi steht “Wohnen ist ein Grundrecht und kein Luxus”. Dort interviewten wir eine protestierende Mieterin.
Audio
12:36 min, 17 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 01.08.2019 / 15:38
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Dateizugriffe: 3760
Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, SeniorInnen, Politik/Info
Serie: CX - Corax - Soziales - Strike
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Die Mieterin sprach auch davon, dass mit der Einführung des Mindestlohnes, das Wohngeld weggefallen ist. Mit den steigenden Mieten bleibt ihnen dadurch teilweise noch weniger zum Leben. Vor allem da viele auf ihr Auto angewiesen sind, um ihre Arbeitsplätze erreichen zu können. Der Großteil der Menschen scheinen Mindestlohn zu erhalten oder sind von Altersarmut betroffen.
Interessant an dem Fall ist auch die Rolle der Wohnungsgenossenschaft. Ein sehr großer Anteil der bezahlbaren Wohnungen in Leipzig befindet sind im Besitz von großen Baugenossenschaften. Diese sorgen mit sozialen Angeboten in ihren Wohnblöcken für nachbarschaftliche Begegnungen. Viele der Mieter*innen aus der Initiative leben seit Jahrzehnten dort, doch die gewohnte Stabilität nimmt immer weiter ab. Diese stressige Lebensituation kann sich in dem derzeitigen rechtspopulistischen Klima natürlich auch reaktionär ausdrücken.
Interessant an dem Fall ist auch die Rolle der Wohnungsgenossenschaft. Ein sehr großer Anteil der bezahlbaren Wohnungen in Leipzig befindet sind im Besitz von großen Baugenossenschaften. Diese sorgen mit sozialen Angeboten in ihren Wohnblöcken für nachbarschaftliche Begegnungen. Viele der Mieter*innen aus der Initiative leben seit Jahrzehnten dort, doch die gewohnte Stabilität nimmt immer weiter ab. Diese stressige Lebensituation kann sich in dem derzeitigen rechtspopulistischen Klima natürlich auch reaktionär ausdrücken.