Neues Symptom bei Wald-AIDS: Wipfel-Bruch
ID 95791
Ein großer Teil der Fichten in den Höhenlagen des Schwarzwaldes hat ihre Spitzen verloren. Die Baumwipfel sind unter der Last einer übergroßen Zahl von Zapfen abgebrochen. Das Phänomen ist vergleichbar mit den seit 19 Jahren gehäuft auftretenden "Mastjahren" der Buche. Es handelt sich dabei um eine evolutionär angelegte Strategie, um das Überleben der Art langfristig zu sichern.
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Upload vom 12.06.2019 / 01:07
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Klassifizierung
Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt
Serie: Burning Beds
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Neues Symptom bei Wald-AIDS: Wipfel-Bruch
Ein großer Teil der Fichten in den Höhenlagen des Schwarzwaldes hat ihre Spitzen verloren. Die Baumwipfel sind unter der Last einer übergroßen Zahl von Zapfen abgebrochen. Das Phänomen ist vergleichbar mit den seit 19 Jahren gehäuft auftretenden "Mastjahren" der Buche. Es handelt sich dabei um eine evolutionär angelegte Strategie, um das Überleben der Art langfristig zu sichern.
In den Nachrichten der Mainstream-Medien wird die Ursache von Wald-AIDS, der hauptsächlich von der industriellen Landwirtschaft ausgehende Schadstoff-Eintrag, ausgeblendet. ForstwissenschaftlerInnen beobachten schon seit dem Jahr 2000 gehäuft auftretende "Mastjahre" der Buche. In einer Art "letztem Aufbäumen" produzieren die Buchen eine extreme Masse an Bucheckern, um das Überleben der Art langfristig zu sichern. Die Substanz, die für die Produktion der Frucht aufgebracht wird, fehlt den Buchen dann für die Ausbildung der Blätter. Die Überlebenschance der so geschwächten Bäume sinkt dadurch dramatisch. Nicht die sogenannte Fruktifikation ist ursächlich für die Immunschwäche der Buchen, sondern umgekehrt: Die Schadstoff-Emissionen führen zur Immunschwäche und diese ist wiederum die Ursache für die evolutionär angelegte Strategie der Buchen, alle restliche Kraft in die Bucheckern zu stecken.
Die durch Luftschadstoffe verursachte Immunschwäche des Waldes macht ihn sowohl anfälliger für Insekten wie den Borkenkäfer und den Buchenspringrüssler, als auch für Pilze (Eschensterben) und für den Stress infolge der klimatischen Veränderungen. Anders als in den 1980er-Jahren stammen heute über 80 Prozent der Schadstoff-Emissionen - Stickoxide und Ammoniak - aus der industriellen Landwirtschaft, der Rest vor allem vom Autoverkehr. Diese Schadstoffe sind ursächlich für den Zustand des Waldes und nicht etwa - wie von Regierungsseite und in den Mainstream-Medien verbreitet wird - der "Klimawandel". Gesunde Wälder könnten den klimatischen Veränderungen - zumindest bis zu einer Erhöhung der Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad - standhalten.
Ursächlich für die nun häufiger zu beobachtenden Wipfel-Brüche bei Fichten ist auch keineswegs die Schneelast . Ohne die außergewöhnliche Fruchtbildung - im wissenschaftlichen Jargon: "Fruktifikation" - könnten die Fichten evolutionär bedingt enormen Schneelasten standhalten. Für den seit den 1980er-Jahren unverändert üblen Zustand der deutschen Wälder sind die Schadstoffe ursächlich. Alles andere - also auch der Stress durch Trockenjahre und die vermehrte Anfälligkeit für Schadinsekten - sind Folgewirkungen.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde von Seiten der Parteien-Politik nichts zur Rettung der Wälder unternommen. Als Symptom-Bekämpfung werden die Bäume immer jünger gefällt. Während etwa Eichen 850 Jahre alt werden können, Buchen gut und gerne 250 Jahre oder Fichten etwa 300 Jahre, beträgt das durchschnittliche Alter der Bäume in Deutschlands Wäldern nur mehr 80 Jahre. Wurden in den 1990er-Jahren noch jährlich 40 Millionen Kubikmeter Holz gefällt, stieg diese Rate laut den offiziellen Statistiken auf mehr als 50 Millionen Kubikmeter pro Jahr - bei unveränderter Waldfläche.
Offenbar hat diese Symptom-Bekämpfung in den vergangenen Jahren noch stark zugenommen. Dies zeigt sich indirekt an einem enormen Preisverfall auf dem Holz-Markt. Vermehrt wird Holz aus Europa nach China exportiert, obwohl die Erlöse kaum mehr die Kosten für Fällungen und Transport decken. So fiel etwa der Preis für Profilspanholz von 100 Euro pro Kubikmeter auf rund 40 Euro pro Kubikmeter.
Trotz der niedrigen Preise muß das Holz so schnell wie möglich aus den Wäldern abgeräumt werden, denn es droht eine gigantische Invasion durch Schadinsekten wie Borkenkäfer, Kupferstecher und Buchenspringrüssler. Den Insekten ist kein Vorwurf zu machen, denn sie erfüllen ihre evolutionär vorgesehene Funktion als Gesundheitspolizei. Die Folge einer abzusehenden gigantischen Insekten-Invasion aber könnte am Ende sein, daß selbst im 2014 gegründeten Mini-Nationalpark im Nordschwarzwald Pestizide eingesetzt werden, um einen Kahlfraß abzuwenden.
Ein großer Teil der Fichten in den Höhenlagen des Schwarzwaldes hat ihre Spitzen verloren. Die Baumwipfel sind unter der Last einer übergroßen Zahl von Zapfen abgebrochen. Das Phänomen ist vergleichbar mit den seit 19 Jahren gehäuft auftretenden "Mastjahren" der Buche. Es handelt sich dabei um eine evolutionär angelegte Strategie, um das Überleben der Art langfristig zu sichern.
In den Nachrichten der Mainstream-Medien wird die Ursache von Wald-AIDS, der hauptsächlich von der industriellen Landwirtschaft ausgehende Schadstoff-Eintrag, ausgeblendet. ForstwissenschaftlerInnen beobachten schon seit dem Jahr 2000 gehäuft auftretende "Mastjahre" der Buche. In einer Art "letztem Aufbäumen" produzieren die Buchen eine extreme Masse an Bucheckern, um das Überleben der Art langfristig zu sichern. Die Substanz, die für die Produktion der Frucht aufgebracht wird, fehlt den Buchen dann für die Ausbildung der Blätter. Die Überlebenschance der so geschwächten Bäume sinkt dadurch dramatisch. Nicht die sogenannte Fruktifikation ist ursächlich für die Immunschwäche der Buchen, sondern umgekehrt: Die Schadstoff-Emissionen führen zur Immunschwäche und diese ist wiederum die Ursache für die evolutionär angelegte Strategie der Buchen, alle restliche Kraft in die Bucheckern zu stecken.
Die durch Luftschadstoffe verursachte Immunschwäche des Waldes macht ihn sowohl anfälliger für Insekten wie den Borkenkäfer und den Buchenspringrüssler, als auch für Pilze (Eschensterben) und für den Stress infolge der klimatischen Veränderungen. Anders als in den 1980er-Jahren stammen heute über 80 Prozent der Schadstoff-Emissionen - Stickoxide und Ammoniak - aus der industriellen Landwirtschaft, der Rest vor allem vom Autoverkehr. Diese Schadstoffe sind ursächlich für den Zustand des Waldes und nicht etwa - wie von Regierungsseite und in den Mainstream-Medien verbreitet wird - der "Klimawandel". Gesunde Wälder könnten den klimatischen Veränderungen - zumindest bis zu einer Erhöhung der Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad - standhalten.
Ursächlich für die nun häufiger zu beobachtenden Wipfel-Brüche bei Fichten ist auch keineswegs die Schneelast . Ohne die außergewöhnliche Fruchtbildung - im wissenschaftlichen Jargon: "Fruktifikation" - könnten die Fichten evolutionär bedingt enormen Schneelasten standhalten. Für den seit den 1980er-Jahren unverändert üblen Zustand der deutschen Wälder sind die Schadstoffe ursächlich. Alles andere - also auch der Stress durch Trockenjahre und die vermehrte Anfälligkeit für Schadinsekten - sind Folgewirkungen.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde von Seiten der Parteien-Politik nichts zur Rettung der Wälder unternommen. Als Symptom-Bekämpfung werden die Bäume immer jünger gefällt. Während etwa Eichen 850 Jahre alt werden können, Buchen gut und gerne 250 Jahre oder Fichten etwa 300 Jahre, beträgt das durchschnittliche Alter der Bäume in Deutschlands Wäldern nur mehr 80 Jahre. Wurden in den 1990er-Jahren noch jährlich 40 Millionen Kubikmeter Holz gefällt, stieg diese Rate laut den offiziellen Statistiken auf mehr als 50 Millionen Kubikmeter pro Jahr - bei unveränderter Waldfläche.
Offenbar hat diese Symptom-Bekämpfung in den vergangenen Jahren noch stark zugenommen. Dies zeigt sich indirekt an einem enormen Preisverfall auf dem Holz-Markt. Vermehrt wird Holz aus Europa nach China exportiert, obwohl die Erlöse kaum mehr die Kosten für Fällungen und Transport decken. So fiel etwa der Preis für Profilspanholz von 100 Euro pro Kubikmeter auf rund 40 Euro pro Kubikmeter.
Trotz der niedrigen Preise muß das Holz so schnell wie möglich aus den Wäldern abgeräumt werden, denn es droht eine gigantische Invasion durch Schadinsekten wie Borkenkäfer, Kupferstecher und Buchenspringrüssler. Den Insekten ist kein Vorwurf zu machen, denn sie erfüllen ihre evolutionär vorgesehene Funktion als Gesundheitspolizei. Die Folge einer abzusehenden gigantischen Insekten-Invasion aber könnte am Ende sein, daß selbst im 2014 gegründeten Mini-Nationalpark im Nordschwarzwald Pestizide eingesetzt werden, um einen Kahlfraß abzuwenden.