Missbrauchsfall Nina Fuchs: Verfahren trotz DNA-Treffer eingestellt
ID 95505
Missbrauchsfall Nina Fuchs: Verfahren trotz DNA-Treffer eingestellt
Die Münchnerin Nina Fuchs wurde laut eigenen Angaben im April 2013 K.o.-getropft und vergewaltigt. Bei vielen Fällen dieser Art ist die Beweislage oft schwierig. Im Fall Nina Fuchs wurden jedoch Sperma-Spuren vom Gerichtsmediziner festgestellt, eindeutige DNA-Beweise, die später auch einen Treffer in der Datenbank ergeben. Doch der Skandal: die Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren ein, zu geringe Beweislage, so die Begründung.
Die Münchnerin Nina Fuchs wurde laut eigenen Angaben im April 2013 K.o.-getropft und vergewaltigt. Bei vielen Fällen dieser Art ist die Beweislage oft schwierig. Im Fall Nina Fuchs wurden jedoch Sperma-Spuren vom Gerichtsmediziner festgestellt, eindeutige DNA-Beweise, die später auch einen Treffer in der Datenbank ergeben. Doch der Skandal: die Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren ein, zu geringe Beweislage, so die Begründung.
Audio
07:36 min, 7131 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 23.05.2019 / 13:02
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Dateizugriffe: 3120
Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Frauen/Lesben, Politik/Info
Serie: LORA Magazin
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Es ist wahrscheinlich der schlimmste Albtraum vieler Frauen: sexueller Missbrauch. Nicht selten verwenden Täter dazu auch sogennante K.o.-Tropfen, um Frauen zu betäuben und willenlos zu machen. Betroffene sind nicht nur, nicht mehr in der Lage sich zu wehren, sondern können sich meist auch nicht mehr an die Tat erinnern. So erging es auch Nina Fuchs. Die junge Frau wurde laut eigenen Aussagen im April 2013 mit K.o. Tropfen betäubt und vergewaltigt. Am nächsten morgen wacht sie im Park am Maximiliansplatz, gegenüber des Clubs, in dem sie eigentlich einen schönen Abend geplant hatte, auf. Als Nina Fuchs später beim Gerichtsmediziner sitzt, können keine K.o.-Tropfen mehr nachgewiesen werden. Es wurden allerdings Sperma Spuren festgestellt, also ganz eindeutige DNA Beweise. Das Verfahren wurde trotzdem eingestellt. Zu geringe Beweislage und zu geringe Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg vor Gericht, so die Begründung der Staatsanwaltschaft. Statt sich damit abzufinden, kämpft Nina Fuchs weiter: für eine Wiederaufnahme des Verfahrens, für Gerechtigkeit und stellvertretend für alle Frauen, die nicht die gleiche Kraft haben. Sie startet eine Petition, spricht mit Zeitungen und erzählt ihre Geschichte im Fernsehn. Nicole Gohlke, Bundestagsabgeordnete der Linken, ist beeindruckt von Ninas Mut und unterstützt sie in ihrer Sache. Wir sprachen mit Nicole Gohlke über Nina Fuchs und warum der Fall so großen Symbolcharakter für andere Frauen hat.