Extremer Vorfall im AKW Fessenheim
ID 92823
Am Mittwoch, 19. Dezember, gegen 17 Uhr kam es zu einer automatischen Schnellabschaltung von Reaktor 1 des AKW Fessenheim. Der Verlauf der Leistungsreduktion im Zeitraum von nur einer Stunde war extrem.
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02:39 min, 2488 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 25.12.2018 / 09:38
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Klassifizierung
Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Wirtschaft/Soziales
Serie: restrisiko
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Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Extremer Vorfall im
AKW Fessenheim
Am Mittwoch, 19. Dezember, gegen 17 Uhr kam es zu einer automatischen Schnellabschaltung von Reaktor 1 des AKW Fessenheim. Der Verlauf der Leistungsreduktion im Zeitraum von nur einer Stunde war extrem.
Bei sämtlichen anderen automatischen Schnellabschaltungen der vergangenen Jahre dauerte das Herunterfahren zwei bis drei Stunden. Außerdem fällt auf, daß diesmal die Lastkurve bis auf Null abfällt, während ansonsten bei einer Teillast gestoppt wurde.
Eine automatische Schnellabschaltung ist - besonders bei überalterten Reaktordruckbehältern wie jenen des AKW Fessenheim - besonders riskant. Die dabei auftretende hohe Temperaturschwankung verursacht eine extreme Materialspannung im Stahl des Reaktordruckbehälters. Das mehr als 40 Jahre lang der Neutronenstrahlung ausgesetzte Material ist versprödet und von Rissen durchsetzt.
Trotz des vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron gestreuten Gerüchts, mit der Stilllegung des AKW Fessenheim dürfe im Jahr 2020 gerechnet werden, zeigte sich dieser Tage sogar Bärbel Schäfer, Regierungspräsidentin des baden-württembergischen Regierungsbezirks Freiburg, skeptisch. Sie erinnerte daran, daß noch in diesem Jahr ein Stilllegungs-Antrag vom Betreiber-Konzern EdF eingereicht werden müßte, um einen Termin bis Ende 2020 einhalten zu können. Bekanntlich muß ein solcher Antrag zwei Jahre vor der Stilllegung gestellt werden. Auch die mögliche Absicht Macrons, eine Stilllegung im Jahr 2020 per Dekret zu erzwingen, ist nicht erkennbar.
Zu erinnern ist zudem an eine Aussage Macrons vom Juni 2016 vor einem illustren Kreis mächtiger Wirtschaftsleute. Diesen gegenüber fühlt sich Macron sicherlich eher der Wahrheit verpflichtet als gegenüber der Öffentlichkeit. Macron sagte im Juni 2016 - zu jener Zeit noch Wirtschaftsminister unter Hollande - nach seiner Rede auf der 'World Nuclear Exhibition' in Paris mit der Hand auf dem Herzen: "Wir glauben an die Atomkraft. Sie ist unsere Zukunft, der Traum des Prometheus."
AKW Fessenheim
Am Mittwoch, 19. Dezember, gegen 17 Uhr kam es zu einer automatischen Schnellabschaltung von Reaktor 1 des AKW Fessenheim. Der Verlauf der Leistungsreduktion im Zeitraum von nur einer Stunde war extrem.
Bei sämtlichen anderen automatischen Schnellabschaltungen der vergangenen Jahre dauerte das Herunterfahren zwei bis drei Stunden. Außerdem fällt auf, daß diesmal die Lastkurve bis auf Null abfällt, während ansonsten bei einer Teillast gestoppt wurde.
Eine automatische Schnellabschaltung ist - besonders bei überalterten Reaktordruckbehältern wie jenen des AKW Fessenheim - besonders riskant. Die dabei auftretende hohe Temperaturschwankung verursacht eine extreme Materialspannung im Stahl des Reaktordruckbehälters. Das mehr als 40 Jahre lang der Neutronenstrahlung ausgesetzte Material ist versprödet und von Rissen durchsetzt.
Trotz des vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron gestreuten Gerüchts, mit der Stilllegung des AKW Fessenheim dürfe im Jahr 2020 gerechnet werden, zeigte sich dieser Tage sogar Bärbel Schäfer, Regierungspräsidentin des baden-württembergischen Regierungsbezirks Freiburg, skeptisch. Sie erinnerte daran, daß noch in diesem Jahr ein Stilllegungs-Antrag vom Betreiber-Konzern EdF eingereicht werden müßte, um einen Termin bis Ende 2020 einhalten zu können. Bekanntlich muß ein solcher Antrag zwei Jahre vor der Stilllegung gestellt werden. Auch die mögliche Absicht Macrons, eine Stilllegung im Jahr 2020 per Dekret zu erzwingen, ist nicht erkennbar.
Zu erinnern ist zudem an eine Aussage Macrons vom Juni 2016 vor einem illustren Kreis mächtiger Wirtschaftsleute. Diesen gegenüber fühlt sich Macron sicherlich eher der Wahrheit verpflichtet als gegenüber der Öffentlichkeit. Macron sagte im Juni 2016 - zu jener Zeit noch Wirtschaftsminister unter Hollande - nach seiner Rede auf der 'World Nuclear Exhibition' in Paris mit der Hand auf dem Herzen: "Wir glauben an die Atomkraft. Sie ist unsere Zukunft, der Traum des Prometheus."
Kommentare
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03.01.2019 / 19:58 | Anti-Atom-News, coloRadio, Dresden |
coloradio Dresden
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Danke | |