Protest gegen geplante Sammelabschiebung nach Afghanistan vom Flughafen Leipzig/Halle

ID 92008
 
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Am 13. November ist eine weitere Sammelabschiebung nach Afghanistan geplant, die vom Flughafen Leipzig/Halle ausgehen soll. Dagegen regt sich Protest: Das Bündniss Protest LEJ und die Gruppe Halle Postkolonial rufen auf, gemeinsam zum Flughafen zu fahren um gegen die Abschiebung zu demonstrieren und eine kritische Öffentlichkeit für die Abschiebepraxis herzustellen. Wir haben mit Philipp von Halle Postkolonial über die geplante Aktion, fehlende Begleitung der Abschiebungen am Flughafen Leipzig/Halle und die deutsche Asylpolitik gesprochen. Zuerst einmal fragten wir Philipp, welche Rolle der Flughafen Leipzig/Halle in der Abschiebepraxis spielt.
Audio
08:11 min, 7686 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 13.11.2018 / 11:02

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: CX - Corax - AntifaAntira
Entstehung

AutorInnen: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 13.11.2018
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Abschiebungen beginnen in vielen Fällen in der Wohnung der Betroffenen und fast immer in den frühen Morgenstunden. Sofern die Personen sich nicht in Abschiebehaft befinden, klingeln Mitarbeitende der Ausländerbehörde und Polizist_innen bei den Menschen. Es wird versucht, sich Zugang zu den Wohnräumen der ausreisepflichtigen Person zu verschaffen. Aufgrund der Uhrzeit werden die Menschen oft aus dem Schlaf gerissen und von den Beamt_innen gedrängt, so schnell wie möglich ihr Gepäck – das 20 Kilogramm dann auch nicht zu überschreiten habe – zusammenzustellen. Die Polizei organisiert den Transport zum Flughafen. Im Fall von Sammelabschiebungen gibt es oft eine vorgeschaltete Sammelstelle. Je nach Wohnort kann die Fahrt zum Flughafen mehrere Stunden dauern. Auch dort kann es zu Wartezeiten kommen, alles in allem also ein mehrere Stunden dauernder Prozess, auf den die Betroffenen sich nicht vorbereiten konnten. Unzureichende Verpflegung während dieses Prozesses ist nur einer der Kritikpunkte am Ablauf von Abschiebungen in Deutschland, es gibt zahlreiche weitere. Hinter dem Prozess aber steht die grundsätzlich hochproblematische Asylpolitik der BRD in der Menschen, die jahrelang in Deutschland lebten, von einem auf den anderen Tag zu einem Ortswechsel gezwungen werden. Gegen dies zu protestieren und die für heute geplante Sammelabschiebung vom Flughafen Leipzig-Halle öffentlich zu machen, dazu ruft unter anderem die Gruppe Halle Postkolonial auf.
Allein auf dem Luftweg wurden im Jahr 2017 rund 22.000 Menschen abgeschoben – mehr als 900 dieser Abschiebungen starteten am Flughafen Leipzig/Halle. Wir haben Philipp von Halle Postkolonial zunächst gefragt, welche Rolle der Flughafen Leipzig/Halle in den Abschiebeprozessen aus Deutschland?