Pfusch beim AKW-Projekt Mochovce / Bericht enthüllt grobe Sicherheitsmängel
ID 91621
In der Slowakei wird seit 1985 an den Blöcken 3 und 4 des
AKW Mochovce gebaut. Demnächst sollen sie in Betrieb gehen. Ein geleakter Bericht gibt Aufschluß über Pfusch
am Bau.
AKW Mochovce gebaut. Demnächst sollen sie in Betrieb gehen. Ein geleakter Bericht gibt Aufschluß über Pfusch
am Bau.
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Upload vom 23.10.2018 / 13:08
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Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Internationales
Serie: restrisiko
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Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Pfusch beim AKW-Projekt Mochovce
Bericht enthüllt grobe Sicherheitsmängel
Schon seit über zehn Jahren fordern UmweltschützerInnen und Atomkraft-GegnerInnen den Stop der Bauarbeiten an den Reaktorblöcken 3 und 4 des slowakischen AKW Mochovce. Nun enthüllt ein ungewöhnlich kritischer Bericht der World Association of Nuclear Operators (WANO) systematischen Pfutsch bei diesem AKW-Projekt.
Ungewöhnlich ist dieser Bericht, weil die WANO, die Vereinigung der Betreiber von Nuklearanlagen, bislang stets allen in dieser Organisation zusammengeschlossenen Unternehmen höchste Betriebssicherheit attestierte. Der geleakte kritische Bericht ist die absolute Ausnahme. Dieser hochbrisante Bericht der WANO wurde der österreichischen Umweltschutz-Organisation Global 2000 zugespielt, der Partner-Organisation des deutschen BUND. Der WANO-Bericht zeigt dutzende schwere Probleme auf der Reaktor-Baustelle auf und warnt in scharfen Worten vor katastrophalen Auswirkungen.
Mit dem Bau der Reaktorblöcke 3 und 4 des slowakischen AKW Mochovce wurde bereits 1985 - also vor 33 Jahren - begonnen. Die Arbeiten an diesem AKW-Projekt wurden in den 1990er Jahren aus Geldmangel eingestellt. Im Juli 2007 gab die EU-Kommission eine Stellungnahme über die geplante Fertigstellung der Blöcke 3 und 4 ab. Darin bemängelte sie erneut, daß kein Containment vorgesehen ist. Bekannt ist zudem seit 2008, daß die geplanten Wandstärken von Mochovce 3 und 4 gegen einen gezielten Flugzeugabsturz ebenso unzureichend sind wie bei allen anderen europäischen Atomkraftwerken. Der italienische Strom-Konzern Enel und der slowakischen Energie-Konzern SE (Slovenské Elektrárne a.s.) nahmen die Bauarbeiten an den Blöcken 3 und 4 im November 2008 wieder auf.
Die Reaktorblöcke 1 und 2 des AKW Mochovce sollen laut offiziellen Angaben im Jahr 2028 und im Jahr 2030 stillgelegt werden.
Die technisch völlig veralteten Blöcke 3 und 4 sollen nach Auskunft von Enel im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Die Kalttests von Reaktor 3 wurden diesen Sommer durchgeführt, das Projekt gehe laut Pressemitteilungen jetzt in die "heiße Phase" der Inbetriebnahme. Kürzlich traten mehrere Whistleblower an die Öffentlichkeit, unter anderem ein Maschinenbau-Ingenieur, der vor chaotischen Arbeitsabläufen und Druck des inkompetenten italienischen Bauleit-Managements warnte. Global 2000 hat nach der umfassenden Zensur und Schwärzung von technischen Dokumentationen im Dezember 2017 Klage gegen die slowakische Atomaufsicht UJD eingelegt.
Bericht enthüllt grobe Sicherheitsmängel
Schon seit über zehn Jahren fordern UmweltschützerInnen und Atomkraft-GegnerInnen den Stop der Bauarbeiten an den Reaktorblöcken 3 und 4 des slowakischen AKW Mochovce. Nun enthüllt ein ungewöhnlich kritischer Bericht der World Association of Nuclear Operators (WANO) systematischen Pfutsch bei diesem AKW-Projekt.
Ungewöhnlich ist dieser Bericht, weil die WANO, die Vereinigung der Betreiber von Nuklearanlagen, bislang stets allen in dieser Organisation zusammengeschlossenen Unternehmen höchste Betriebssicherheit attestierte. Der geleakte kritische Bericht ist die absolute Ausnahme. Dieser hochbrisante Bericht der WANO wurde der österreichischen Umweltschutz-Organisation Global 2000 zugespielt, der Partner-Organisation des deutschen BUND. Der WANO-Bericht zeigt dutzende schwere Probleme auf der Reaktor-Baustelle auf und warnt in scharfen Worten vor katastrophalen Auswirkungen.
Mit dem Bau der Reaktorblöcke 3 und 4 des slowakischen AKW Mochovce wurde bereits 1985 - also vor 33 Jahren - begonnen. Die Arbeiten an diesem AKW-Projekt wurden in den 1990er Jahren aus Geldmangel eingestellt. Im Juli 2007 gab die EU-Kommission eine Stellungnahme über die geplante Fertigstellung der Blöcke 3 und 4 ab. Darin bemängelte sie erneut, daß kein Containment vorgesehen ist. Bekannt ist zudem seit 2008, daß die geplanten Wandstärken von Mochovce 3 und 4 gegen einen gezielten Flugzeugabsturz ebenso unzureichend sind wie bei allen anderen europäischen Atomkraftwerken. Der italienische Strom-Konzern Enel und der slowakischen Energie-Konzern SE (Slovenské Elektrárne a.s.) nahmen die Bauarbeiten an den Blöcken 3 und 4 im November 2008 wieder auf.
Die Reaktorblöcke 1 und 2 des AKW Mochovce sollen laut offiziellen Angaben im Jahr 2028 und im Jahr 2030 stillgelegt werden.
Die technisch völlig veralteten Blöcke 3 und 4 sollen nach Auskunft von Enel im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Die Kalttests von Reaktor 3 wurden diesen Sommer durchgeführt, das Projekt gehe laut Pressemitteilungen jetzt in die "heiße Phase" der Inbetriebnahme. Kürzlich traten mehrere Whistleblower an die Öffentlichkeit, unter anderem ein Maschinenbau-Ingenieur, der vor chaotischen Arbeitsabläufen und Druck des inkompetenten italienischen Bauleit-Managements warnte. Global 2000 hat nach der umfassenden Zensur und Schwärzung von technischen Dokumentationen im Dezember 2017 Klage gegen die slowakische Atomaufsicht UJD eingelegt.
Kommentare
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08.11.2018 / 19:06 | coloradio Dresden, coloRadio, Dresden |
anti-Atom news
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Danke | |
20.12.2018 / 14:09 | PR, Radio FRO, Linz |
Danke
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Der Beitrag wird am 20.12. auf FRO gesendet. | |