Stilllegung des AKW Fessenheim bis 2022? / Stellungnahme aus Freiburg
ID 91616
Zum AKW Fessenheim selbst gibt es nichts Neues zu berichten. Allerdings wurde mal wieder eine Jahreszahl in die mediale Echokammer geworfen. Die Hintergründe und eine Bewertung dieses Vorgangs durch die Anti-Atom-Gruppe
Freiburg.
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mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.10.2018 / 12:39
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Klassifizierung
Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Umwelt, Politik/Info
Serie: restrisiko
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Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Stilllegung des AKW Fessenheim bis 2022?
Stellungnahme aus Freiburg
Am Dienstag, 2. Oktober, hatte der neue französische "Umwelt"-Minister François de Rugy in französischen Medien einen Spielraum bis 2022 bis zur Stilllegung des AKW Fessenheim gelassen, weil noch immer nicht fest stehe, wann der neue EPR-Atom-Reaktor am Standort des AKW Flamanville betriebsbereit ist. "Die Ankündigungen der vergangenen sechs Jahre der französischer Regierungen Hollande und Macron waren völlig wertlos," erklärt Ingo Falk von der Anti-Atom-Gruppe Freiburg. Die Initiative erinnert an ihre gleichlautende Presseerklärung vom 21. September 2012, als das Versprechen verbreitet wurde, das AKW Fessenheim bis spätestens 2016 stillzulegen.
Nach Auffassung der Anti-Atom-Gruppe Freiburg wäre nur die sofortige Stilllegung des AKW Fessenheim eine gute Nachricht. Auch in den kommenden vier Jahren könne sich etwa infolge eines Erdbebens ein Super-GAU in Fessenheim ereignen.
Offenbar hält sich Präsident Emmanuel Macron exakt an den gleichen Spielplan wie sein Vorgänger, denn 2022 läuft die Amtszeit Macrons ab. Die Anti-Atom-Gruppe Freiburg erinnert zudem daran, daß die Liste der gebrochenen Atomausstiegs-Versprechen in Europa (Schweden 1998, Spanien 2009, Deutschland 2010, Belgien 2015) länger ist als die der Staaten, in denen real ein Atomausstieg durchgesetzt werden konnte: Österreich 1978 und Italien 1987.
Um einschätzen zu können, ob auf die Wahlversprechen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mehr Verlaß ist als auf jene seines früheren Chefs und Amtsvorgängers François Hollande, bieten sich Aussagen Macrons vor dem illustren Kreis mächtiger Wirtschaftsleute als Orientierung an. Macron sagte im Juni 2016 - zu jener Zeit noch Wirtschaftsminister unter Hollande - nach seiner Rede auf der 'World Nuclear Exhibition' in Paris mit der Hand auf dem Herzen: "Wir glauben an die Atomkraft. Sie ist unsere Zukunft, der Traum des Prometheus."
Da von Seiten des französischen Strom-Konzerns und AKW-Betreibers EdF schon öfters geäußert wurde, eine AKW-Laufzeit von 60 Jahren sei anzustreben, ist nach Ansicht der Atomkraft-GegnerInnen nicht auszuschließen, daß das AKW Fessenheim noch bis 2037 in Betrieb bleiben soll. Zugleich müsse klar sein, daß das Risiko eines Super-GAU wegen der Alterung des Atomkraftwerks von Tag zu Tag steige. Daraus zieht die Gruppe den Schluß: "Wir verlassen uns besser nicht auf höhere Mächte, sondern darauf, daß sich viele Menschen selbst für die Stilllegung des AKW Fessenheim und für den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen."
Stellungnahme aus Freiburg
Am Dienstag, 2. Oktober, hatte der neue französische "Umwelt"-Minister François de Rugy in französischen Medien einen Spielraum bis 2022 bis zur Stilllegung des AKW Fessenheim gelassen, weil noch immer nicht fest stehe, wann der neue EPR-Atom-Reaktor am Standort des AKW Flamanville betriebsbereit ist. "Die Ankündigungen der vergangenen sechs Jahre der französischer Regierungen Hollande und Macron waren völlig wertlos," erklärt Ingo Falk von der Anti-Atom-Gruppe Freiburg. Die Initiative erinnert an ihre gleichlautende Presseerklärung vom 21. September 2012, als das Versprechen verbreitet wurde, das AKW Fessenheim bis spätestens 2016 stillzulegen.
Nach Auffassung der Anti-Atom-Gruppe Freiburg wäre nur die sofortige Stilllegung des AKW Fessenheim eine gute Nachricht. Auch in den kommenden vier Jahren könne sich etwa infolge eines Erdbebens ein Super-GAU in Fessenheim ereignen.
Offenbar hält sich Präsident Emmanuel Macron exakt an den gleichen Spielplan wie sein Vorgänger, denn 2022 läuft die Amtszeit Macrons ab. Die Anti-Atom-Gruppe Freiburg erinnert zudem daran, daß die Liste der gebrochenen Atomausstiegs-Versprechen in Europa (Schweden 1998, Spanien 2009, Deutschland 2010, Belgien 2015) länger ist als die der Staaten, in denen real ein Atomausstieg durchgesetzt werden konnte: Österreich 1978 und Italien 1987.
Um einschätzen zu können, ob auf die Wahlversprechen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mehr Verlaß ist als auf jene seines früheren Chefs und Amtsvorgängers François Hollande, bieten sich Aussagen Macrons vor dem illustren Kreis mächtiger Wirtschaftsleute als Orientierung an. Macron sagte im Juni 2016 - zu jener Zeit noch Wirtschaftsminister unter Hollande - nach seiner Rede auf der 'World Nuclear Exhibition' in Paris mit der Hand auf dem Herzen: "Wir glauben an die Atomkraft. Sie ist unsere Zukunft, der Traum des Prometheus."
Da von Seiten des französischen Strom-Konzerns und AKW-Betreibers EdF schon öfters geäußert wurde, eine AKW-Laufzeit von 60 Jahren sei anzustreben, ist nach Ansicht der Atomkraft-GegnerInnen nicht auszuschließen, daß das AKW Fessenheim noch bis 2037 in Betrieb bleiben soll. Zugleich müsse klar sein, daß das Risiko eines Super-GAU wegen der Alterung des Atomkraftwerks von Tag zu Tag steige. Daraus zieht die Gruppe den Schluß: "Wir verlassen uns besser nicht auf höhere Mächte, sondern darauf, daß sich viele Menschen selbst für die Stilllegung des AKW Fessenheim und für den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen."