1968: Explosion des Voluntarismus
ID 91598
"Gesundes Volksempfinden" vs. "links-grün versifft"
Zwanzig Jahre nach Hitler, zehn Jahre nach Stalin und McCarthy und dem, wofür sie standen, war die Welt endlich reif für etwas Neues. Für das erklärte Vorhaben, dem Lustprinzip auf den Thron zu verhelfen. Überhaupt sollte der denkende und genießende Mensch der jener visionären Zukunft sein.
War die Neue Linke identisch mit der APO? Was ist der Unterschied zwischen Intellektuellen und Hippies, zwischen Gammlern und Halbstarken? Und: Ist Protest schon Widerstand? Wann ist eine Rebellion eine Revolte, wann die Revolte eine Revolution?
Fünf Annäherungen an 1968:
> Die Redaktion Sachzwang FM verdeutlicht, daß das Programm der Achtundsechziger bis heute nicht eingelöst wurde (ca. 30 Minuten)
> Auch Rainer Trampert stellt klar: 50 Jahre sind nicht genug. "1968. Ein Jahr, das keine Katastrophe war". Auch nach einem halben Jahrhundert läßt sich diese Zeit schlecht historisieren (ca. 25 Minuten)
> Roger Behrens zitiert Henri Lefèbvre (ca. 4 Minuten)
> Michael Koltan pointiert den qualitativen Sprung "Vom Klassenkampf zur Kulturrevolution" (gekürzt; ca. 40 Minuten)
> Die Redaktion Sachzwang FM zerbricht sich den Kopf darüber, wes Geistes Kind "die Jugend von heute" sein mag (ca. 5 Minuten)
Die Sendung wird garniert mit - handverlesener - zeitgenössischer Musik. So verspricht die Rückschau alles andere zu werden als ein selbstgenügsamer Nostalgieabend. Vielmehr ist ein agitationsbeflissener Nostalgieabend zu erwarten.
Freuen Sie sich also auf ein veritables Hörerlebnis, pardon: -happening ... Auf ein teach-in, das Hedonisten und Intellektuelle in Kongruenz überführen wird.
"Die '68er Studentenbewegung war weder eine '68er- noch eine Studentenbewegung. Vielmehr begann diese Bewegung bereits in den 50er Jahren und sie war keine Studenten-, sondern eine Jugendbewegung. [...] Für die junge Generation [...] klaffte zwischen den beiden Imperativen 'Arbeite!' und 'Konsumiere!' ein ungeheurer Widerspruch. [...]
Dieser sich hinter dem Rücken der Individuen durchsetzende Umbau des Verhältnisses von Arbeit und Konsum führte - wie noch jede Veränderung in der Struktur der Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse - zu gesellschaftlichen Reibungen, die sich dann in der sogenannten '68er-Revolte entladen sollten."
(Michael Koltan)
Dauer: 120 Minuten
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Zwanzig Jahre nach Hitler, zehn Jahre nach Stalin und McCarthy und dem, wofür sie standen, war die Welt endlich reif für etwas Neues. Für das erklärte Vorhaben, dem Lustprinzip auf den Thron zu verhelfen. Überhaupt sollte der denkende und genießende Mensch der jener visionären Zukunft sein.
War die Neue Linke identisch mit der APO? Was ist der Unterschied zwischen Intellektuellen und Hippies, zwischen Gammlern und Halbstarken? Und: Ist Protest schon Widerstand? Wann ist eine Rebellion eine Revolte, wann die Revolte eine Revolution?
Fünf Annäherungen an 1968:
> Die Redaktion Sachzwang FM verdeutlicht, daß das Programm der Achtundsechziger bis heute nicht eingelöst wurde (ca. 30 Minuten)
> Auch Rainer Trampert stellt klar: 50 Jahre sind nicht genug. "1968. Ein Jahr, das keine Katastrophe war". Auch nach einem halben Jahrhundert läßt sich diese Zeit schlecht historisieren (ca. 25 Minuten)
> Roger Behrens zitiert Henri Lefèbvre (ca. 4 Minuten)
> Michael Koltan pointiert den qualitativen Sprung "Vom Klassenkampf zur Kulturrevolution" (gekürzt; ca. 40 Minuten)
> Die Redaktion Sachzwang FM zerbricht sich den Kopf darüber, wes Geistes Kind "die Jugend von heute" sein mag (ca. 5 Minuten)
Die Sendung wird garniert mit - handverlesener - zeitgenössischer Musik. So verspricht die Rückschau alles andere zu werden als ein selbstgenügsamer Nostalgieabend. Vielmehr ist ein agitationsbeflissener Nostalgieabend zu erwarten.
Freuen Sie sich also auf ein veritables Hörerlebnis, pardon: -happening ... Auf ein teach-in, das Hedonisten und Intellektuelle in Kongruenz überführen wird.
"Die '68er Studentenbewegung war weder eine '68er- noch eine Studentenbewegung. Vielmehr begann diese Bewegung bereits in den 50er Jahren und sie war keine Studenten-, sondern eine Jugendbewegung. [...] Für die junge Generation [...] klaffte zwischen den beiden Imperativen 'Arbeite!' und 'Konsumiere!' ein ungeheurer Widerspruch. [...]
Dieser sich hinter dem Rücken der Individuen durchsetzende Umbau des Verhältnisses von Arbeit und Konsum führte - wie noch jede Veränderung in der Struktur der Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse - zu gesellschaftlichen Reibungen, die sich dann in der sogenannten '68er-Revolte entladen sollten."
(Michael Koltan)
Dauer: 120 Minuten
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Audio
02:00:00 h, 55 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (48000 kHz)
Upload vom 22.10.2018 / 00:25
02:00:00 h, 55 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (48000 kHz)
Upload vom 22.10.2018 / 00:25
Dateizugriffe: 37
Klassifizierung
Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Jugend, Kinder, Musik, SeniorInnen
Serie: Sachzwang FM
Creative Commons BY-ND-NC
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Quellen:
> R. Trampert aus:
https://jungle.world/artikel/2017/51/ein...
> R. Behrens aus einer Sendung vom Freien Sender Kombinat (von 1998)
> M. Koltan aus:
http://www.thecockroaches.de/klassenkamp...
Etliche der musikalischen Trenner zwischen den Beiträgen sind vom Grips Kindertheater ("Die große Grips-Parade", 1973)
> R. Trampert aus:
https://jungle.world/artikel/2017/51/ein...
> R. Behrens aus einer Sendung vom Freien Sender Kombinat (von 1998)
> M. Koltan aus:
http://www.thecockroaches.de/klassenkamp...
Etliche der musikalischen Trenner zwischen den Beiträgen sind vom Grips Kindertheater ("Die große Grips-Parade", 1973)