zip-fm 09.02.2005

ID 8728
 
zip-fm vom 9.2.2005:

1. Abschiebung in den Iran (6:32; Flora; FRN 8725)

2. Interview mit Zentralrat der Juden in Deutschland zur umstrittenen Ausstellung "Jüdische Kinder aus Franreich deportiert" (6:48; Z, maike; FRN 8724)

3. erstes Hamburger Frauenhaus: Der Stand der Dinge (9:29, FSK, Hamburg) http://freie-radios.info/portal/content....

Audio
29:32 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 09.02.2005 / 15:44

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: steffen
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 09.02.2005
keine Linzenz
Skript
Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm vom 9. Februar 2005. Die heutige Sendung wurde produziert von Radio Unerhört Marburg.
Folgende Themen haben wir heute für Euch ausgesucht:

In Niedersachsen protestieren Flüchtlingsorganisationen gegen die drohende Abschiebung einer 25jährigen Iranerin. Über den Stand der Dinge berichtet Radio Flora aus Hannover.

Die Verweigerung der Deutschen Bahn gegenüber ihrer Verantwortung für die nationalsozialistische Vergangenheit steht im Mittelpunkt unseres 2. Beitrages.

Außerdem informieren wir Euch über die Situation des von Schließung bedrohten ersten Hamburger Frauenhauses.

1. Beitrag:

Einige Minuten fehlten am Dienstag zur Freilassung der Iranerin Zahra Kameli aus der Abschiebehaft in Hannover. Die 25-jährige soll am Donnerstag in den Iran abgeschoben werden, ihr droht wegen Abwendung vom Islam und Ehebruch schwere Verfolgung bis hin zur Steinigung.

Nachdem das Landgericht Braunschweig Dienstag morgen den Haftbefehl gegen Kameli aus formalen Gründen aufgehoben hatte, galt sie schon als entlassen. Wenige Minuten bevor sie mit gepackten Sachen die Haftanstalt verlassen wollte und schon von UnterstüzerInnen in Empfang genommen worden war, erwirkte die Ausländerbehörde Goslar erneute Festnahme der Frau. "Diese Behörde missachtet konsequent die vielfach belegte Bedrohungssituation für Zahra im Iran. Hier muß das Innenministerium intervenieren und den im Zuwanderungsgesetz festgelegten Schutz vor geschlechtsspezifischer Verfolgung geltend machen", erklärt der Arbeitskreis Asyl zu den Ereignissen. Über den aktuellen Stand der Protestaktionen und die reaktionen darauf sprach Katrin Riggert von Radio Flora mit Anne Berghoff vom Arbeitskreis Pro Asyl in Göttingen

2. Beitrag:

Die deutsche Bahn AG will sich nicht mit ihrer NS-Vergangenheit auseinander setzen. Das wirft Beate Klarsfeld von der Organisation "Söhne und Töchter der jüdischen Deportierten Frankreichs" der Bahn vor. Der Hintergrund: Die Bahn weigert sich die Ausstellung »Jüdische Kinder aus Frankreich deportiert« in ihren Bahnhöfen zu zeigen. Eine Ausstellung, die auf bereits auf 18 Bahnhöfen in Frankreich zu sehen war und auf großes Interesse stieß. Bei den Todestransporten von 1942 bis 44 wurden über 11.000 jüdische Kinder aus Frankreich über das Schienennetz der Reichsbahn in Vernichtungslager verschleppt und dort ermordet.
In Deutschland sollen Bahnreisende die Fotoausstellung nicht zu Gesicht bekommen. Statt dessen soll sie ins Nürnberger DB-Museum, bot die Bahn an - was Beate Klarsfeld ablehnt. Auf den Bahnhöfen selbst sprächen Sicherheits- und Kostengründe dagegen, meinte die Bahn gegenüber Radio Z aus Nürnberg vor zwei Wochen. Berufen hat sie sich dabei auch auf den "Zentralrat der Juden in Deutschland". Bahn-Sprecher Werner Klingberg meinte damals, er sehe die Sache anders als Beate Klarsfeld:

3. Beitrag:

Das erste Hamburger Frauenhaus sollte zum 1.1.2005 geschlossen werden. Seit rund 8 Monaten betreibt die Hamburger Sozialbehörde dies Schließung des Hauses. Über die Geschichte dieses monatelangen Dramas informiert uns das Freie Senderkombinat aus Hamburg.

Abmod.:

Eine halbe Stunde zip-fm geht zu Ende. Die Beiträge nachhören und euch über die Redaktion informieren könnt Ihr unter www.zip-fm.de. Morgen gibt es ein neues zip-fm, dann unter anderem mit Beiträgen zur bevorstehenden Nato-Sicherheitstagung in München.