60. DOK Leipzig – Gespräch mit Ralph Eue, Programmkoordinator
ID 85656
Ein Gespräch mit Ralph Eue, dem Kopf der Programmauswahlkommission des DOK Leipzig über die 60. Ausgabe des Festivals.
Audio
58:54 min, 67 MB, mp3
mp3, 160 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 28.10.2017 / 17:58
58:54 min, 67 MB, mp3
mp3, 160 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 28.10.2017 / 17:58
Dateizugriffe: 1915
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Dokumente des Wandels
Das 60. DOK Leipzig blickt zurück in die Festivalgeschichte
Die Sechs vorne unterstreicht: Das DOK Leipzig zählt zu den alten Damen des Festivaltreibens. Die Berlinale zählt 68 Lenze, Cannes und Venedig haben jüngst die 70 überschritten, aber keines der großen Festivals kann auf eine so bewegte Vergangenheit zurückblicken wie das DOK, fand es doch in zwei unterschiedlichen Staatssystemen statt.
Eine Historie, die es lohnt, beleuchtet zu werden – wenn nicht zu einem runden Jubiläum, wann dann? An drei Tagen vor offiziellem Festivalbeginn (vom 27. bis 29.10.) finden daher drei Veranstaltungen mit Filmen statt, die in der 60-jährigen Geschichte des Festivals eine große Rolle gespielt haben. »Now and then / then and now« – der Titel des Jubiläumsprogramms zeigt schon, dass es sich um eine wechselseitige Zeitreise handelt.
Auch in den Sonderprogrammen spiegelt sich dieser Fokus des Festivals wider. Angedockt ans Sonderprogramm Retrospektive sind die DEFA-Matinee und die Matinee des Sächsischen Staatsarchivs, die das Thema der Retrospektive aufs Regionale herunterbricht: Wie stellte sich das Regime in Leipzig dar?
Die DEFA-Matinee rückt Karl Gass in den Fokus: Der Dokumentarfilmer übernahm 1954 die künstlerische Leitung des DEFA-Studios für populärwissenschaftliche Filme, war aber auch Mitbegründer der Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche, aus der das DOK Leipzig hervorging. Mit zwei Filmen verbeugt sich das Festival vor dem Lebenswerk des »Dokumentaristen im Sozialismus«, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Die Retrospektive »Kommandanten – Vorsitzende – Generalsekretäre. Kommunistische Herrschaft in den Bildsprachen des Films« erörtert, wie sich der Kommunismus in den Werken wiederfindet. Wie blickten die Filme auf das Regime – wie das Regime auf die Filme?
»Was kommt nach der Angst?«, fragt das Festival in diesem Jahr und sucht in den rund 170 Filmen u .a. von Agnès Varda, Rithy Panh und Milo Rau nach der Antwort. Die Hommage gilt Jay Rosenblatt, einem Meister im Umgang mit Archivmaterial, der vorgefundene Filmsequenzen aus dem ursprünglichen Zusammenhang nimmt und dadurch neue Bedeutungen freisetzt.
30.10.–5.11., 60. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm
Das 60. DOK Leipzig blickt zurück in die Festivalgeschichte
Die Sechs vorne unterstreicht: Das DOK Leipzig zählt zu den alten Damen des Festivaltreibens. Die Berlinale zählt 68 Lenze, Cannes und Venedig haben jüngst die 70 überschritten, aber keines der großen Festivals kann auf eine so bewegte Vergangenheit zurückblicken wie das DOK, fand es doch in zwei unterschiedlichen Staatssystemen statt.
Eine Historie, die es lohnt, beleuchtet zu werden – wenn nicht zu einem runden Jubiläum, wann dann? An drei Tagen vor offiziellem Festivalbeginn (vom 27. bis 29.10.) finden daher drei Veranstaltungen mit Filmen statt, die in der 60-jährigen Geschichte des Festivals eine große Rolle gespielt haben. »Now and then / then and now« – der Titel des Jubiläumsprogramms zeigt schon, dass es sich um eine wechselseitige Zeitreise handelt.
Auch in den Sonderprogrammen spiegelt sich dieser Fokus des Festivals wider. Angedockt ans Sonderprogramm Retrospektive sind die DEFA-Matinee und die Matinee des Sächsischen Staatsarchivs, die das Thema der Retrospektive aufs Regionale herunterbricht: Wie stellte sich das Regime in Leipzig dar?
Die DEFA-Matinee rückt Karl Gass in den Fokus: Der Dokumentarfilmer übernahm 1954 die künstlerische Leitung des DEFA-Studios für populärwissenschaftliche Filme, war aber auch Mitbegründer der Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche, aus der das DOK Leipzig hervorging. Mit zwei Filmen verbeugt sich das Festival vor dem Lebenswerk des »Dokumentaristen im Sozialismus«, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Die Retrospektive »Kommandanten – Vorsitzende – Generalsekretäre. Kommunistische Herrschaft in den Bildsprachen des Films« erörtert, wie sich der Kommunismus in den Werken wiederfindet. Wie blickten die Filme auf das Regime – wie das Regime auf die Filme?
»Was kommt nach der Angst?«, fragt das Festival in diesem Jahr und sucht in den rund 170 Filmen u .a. von Agnès Varda, Rithy Panh und Milo Rau nach der Antwort. Die Hommage gilt Jay Rosenblatt, einem Meister im Umgang mit Archivmaterial, der vorgefundene Filmsequenzen aus dem ursprünglichen Zusammenhang nimmt und dadurch neue Bedeutungen freisetzt.
30.10.–5.11., 60. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm
Kommentare
|
|
01.11.2017 / 16:45 | Max, coloRadio, Dresden |
gesendet!
|
|
Vielen Dank für die Infos und das gute Gespräch. :) Die Sendung lief bei uns am 31.10. an einem sonst sehr leeren Sendeplatz. | |
02.11.2017 / 12:05 | detlef, |
gesendet am 4.11.17 im Abendprogramm OSMOSE
|
|
danke - wird aber erst am 4.11.17 gesendet | |