Sächsische Realitäten in und aus #Bautzen. Interview mit Annalena Schmidt
ID 84429
Die ostsächsische Stadt Bautzen macht wieder überregionale Schlagzeilen.
In der Nacht vom 27. auf den 28.7.2017 kam es auf dem Kornmarkt in Bautzen erneut zu Eskalationen. Geflüchtete und einheimische Personen gerieten dabei aneinander. Laut einer Augenzeugin kam es dabei auch zu einer Situation, die sich wie folgt darstellt: Eine größere Gruppe deutscher Staatsbürger habe einen Migranten verfolgt. Die Polizei sei dazwischen gegangen. Ein Beamter habe den Migranten in der Folge zu Boden geworfen und ihm Handschellen angelegt. Die Polizisten hätten den jungen Geflüchteten dabei als „Wichser“ beschimpft. Zugleich hätten ihr die Beamten klargemacht, dass sie abhauen soll. „Weil ich mich beschwerte, wie er mit mir redet, antwortete mir ein Polizist: Fick Dich!“. In der Sächsischen Zeitung vom 2.8. heisst es weiter: "Später im Polizeiauto, auf der Fahrt zu seiner Asylunterkunft sei er weiter beleidigt worden, sagt der Flüchtling. Nach Informationen der
Sächsischen Zeitung und von MDR Exakt drohte einer der Beamten mit den Worten: „Sonst wirst du mal deutsche Härte erleben“. Zugleich fiel der Satz: „Wenn wir uns so verhalten würden in eurem Land, dann wären wir alle tot.“
Doch damit ist nicht Schluss: Wenige Tage später gab es drei Selbstmordversuche von Geflüchteten. Auch hier gibt es differierenden Darstellungen: Laut Polizei/ Presse hätte mindestens einer der Männer
die Polizei mit einem Messer bedroht. Der Stellvertretende Landrat Bautzens Udo Witschas (CDU) weist die Schuld an den Eskalationen ganz im Bautzner Stil den Geflüchteten zu, Nazis dagegen sind in der stadt kein Problem .. und kommuniziert nicht nur via Facebook ausführlichst mit dem hiesigen NPD Kreisvorsitzenden Marcel Wruck.
Das alles ist keine Spass, sondern bittere sächsische Realität.
Wir sprechen mit einer Person, die die Verhältnisse in Bautzen gut kennt, weil sie dort lebt, und die mit ihrer kritischen Perspektive auch
nicht hinter dem Berg hält: Annalena Schmidt.
In der Nacht vom 27. auf den 28.7.2017 kam es auf dem Kornmarkt in Bautzen erneut zu Eskalationen. Geflüchtete und einheimische Personen gerieten dabei aneinander. Laut einer Augenzeugin kam es dabei auch zu einer Situation, die sich wie folgt darstellt: Eine größere Gruppe deutscher Staatsbürger habe einen Migranten verfolgt. Die Polizei sei dazwischen gegangen. Ein Beamter habe den Migranten in der Folge zu Boden geworfen und ihm Handschellen angelegt. Die Polizisten hätten den jungen Geflüchteten dabei als „Wichser“ beschimpft. Zugleich hätten ihr die Beamten klargemacht, dass sie abhauen soll. „Weil ich mich beschwerte, wie er mit mir redet, antwortete mir ein Polizist: Fick Dich!“. In der Sächsischen Zeitung vom 2.8. heisst es weiter: "Später im Polizeiauto, auf der Fahrt zu seiner Asylunterkunft sei er weiter beleidigt worden, sagt der Flüchtling. Nach Informationen der
Sächsischen Zeitung und von MDR Exakt drohte einer der Beamten mit den Worten: „Sonst wirst du mal deutsche Härte erleben“. Zugleich fiel der Satz: „Wenn wir uns so verhalten würden in eurem Land, dann wären wir alle tot.“
Doch damit ist nicht Schluss: Wenige Tage später gab es drei Selbstmordversuche von Geflüchteten. Auch hier gibt es differierenden Darstellungen: Laut Polizei/ Presse hätte mindestens einer der Männer
die Polizei mit einem Messer bedroht. Der Stellvertretende Landrat Bautzens Udo Witschas (CDU) weist die Schuld an den Eskalationen ganz im Bautzner Stil den Geflüchteten zu, Nazis dagegen sind in der stadt kein Problem .. und kommuniziert nicht nur via Facebook ausführlichst mit dem hiesigen NPD Kreisvorsitzenden Marcel Wruck.
Das alles ist keine Spass, sondern bittere sächsische Realität.
Wir sprechen mit einer Person, die die Verhältnisse in Bautzen gut kennt, weil sie dort lebt, und die mit ihrer kritischen Perspektive auch
nicht hinter dem Berg hält: Annalena Schmidt.
Audio
24:49 min, 34 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 14.08.2017 / 12:11
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Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Kommentare
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14.08.2017 / 19:35 | coloradio, coloRadio, Dresden |
gesendet im montagsmagazin
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danke | |