Die Klingende Tierfunkstunde: Die Landmuscheln Hessens (Teil 3)
ID 84014
Ein Forscher und sein Mikrophon... Landmuscheln Teil 3
Audio
05:34 min, 7844 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.07.2017 / 13:32
05:34 min, 7844 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.07.2017 / 13:32
Dateizugriffe: 1685
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Guten Tach liebe Zuhörer, hier meldet sich wieder Ihr oller Haiku Gritzmeck aus dem Funkstudio von dem Sender, den Sie hier immer hören. Ich hab das immer noch nicht akustisch verstanden, Frau, Frau, heh, ..... könnten Sie das? [Katha: Radio Unerhört Marburg] Danke.
Freut mich sehr, dass Sie auch zur dritten Folge über die Landmuschelfauna Hessens in der Klingenden Tierfunkstunde wieder zugeschaltet haben. Heute habe ich Ihnen wieder mal einen kleinen Studiogast mitgebracht der zu den Pustemuscheln gehört und so stark ans Landleben angepasst ist, dass er bei Wasser einen echten Kreislaufkollaps kriegt, den niedlichen kleinen Läpptopp. Allerdings werde ich diesen putzigen Kollegen auch in dieser Sendung noch nicht näher vorstellen, er dient mir nur als Ableseapparat für meine doch arg klein geschriebenen Notizen. Ich hoffe, Sie nehmen mir mein Versprechen ab, dass ich das Kerlchen in der nächsten Folge ausgiebig besprechen werde. [Dutzidutzigeräusche]
Sei's nun drum, frisch ans Werk! Heute bekommen Sie erst mal einen einen sehr rabiaten und danach einen sehr romantischen Vertreter der heimischen Landmuscheln vorgestellt.
Kiefernschwertschnabel - Ensis pinivorus. Lebt versteckt in Nadelwäldern und ernährt sich von Kiefern-Samen, die er mit seinen Schalen sehr geschickt aus den Zapfen herausoperiert. Wenn der Kiefernschwertschnabel gestört wird, nimmt er sofort mit angelegten Schalen eine starre Haltung ein und verschmilzt optisch mit seiner Umgebung. Wenn der versehentliche Störenfried unbeabsichtigt den Platz streift, auf dem das getarnte Tier sitzt, springt es mit einem plötzlichen Satz in die Höhe, fällt in die Streu und verschwindet spurlos im Waldboden. Auf das Konto des überraschend losspringenden Kiefernschwertschnabels gehen mittlerweile so viele merkwürdige Waldarbeiter-Amputations-Unfälle "unter Beteiligung herumfliegender Kettensägen", dass die Forstverwaltung gezwungenermaßen die Vorkommen dieser interessanten Landmuschel-Art durch das Aufstellen von Warnschildern dokumentiert. Es ist des weiteren gesetzlich verboten, in Waldgebieten mit bekannten Kiefernschwertschnabel-Vorkommen Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg zu entschärfen.
Mondheidemuschel - Lunula arborea. Wo diurn die Lerche in den Azur zwitschert, erhebt sich nocturn ihr Gegenstück aus dem Weichtier-Reich zu ebensolcher Höhe. Leise klappernd fliegen die unheimlichen Mondheidemuscheln auf ihrer Nachtfalterjagd Kapriolen und Schrauben, welche der Artistik der Lerchen in nichts (außer vielleicht der Beleuchtung) nachstehen. Mondheidemuschels Gesänge, obwohl ebenso ausdauernd und intensiv wie der gerühmte Lerchenpiep, sind dem ungerüsteten Menschenohr jedoch nicht vernehmlich, da sich das Ganze im Ultraschallbereich bei einer Frequenz um die 27 Kilohertz herum abspielt.
So, das wars für heute mit der Klingenden Tierfunkstunde auf häh wie hieß der Sender noch mal [Katha: Radio Unerhört Marburg] Danke, Haiku Gritzmeck verabschiedet sich nun und wünscht den Hörern am Endgerät noch einen erfolgreichen Start in die tägliche Party!
[Aufstehgeräusche, Moderation, im Hintergrund plötzlich ein zuklappender Deckel und ein spitzer Schrei...]
Freut mich sehr, dass Sie auch zur dritten Folge über die Landmuschelfauna Hessens in der Klingenden Tierfunkstunde wieder zugeschaltet haben. Heute habe ich Ihnen wieder mal einen kleinen Studiogast mitgebracht der zu den Pustemuscheln gehört und so stark ans Landleben angepasst ist, dass er bei Wasser einen echten Kreislaufkollaps kriegt, den niedlichen kleinen Läpptopp. Allerdings werde ich diesen putzigen Kollegen auch in dieser Sendung noch nicht näher vorstellen, er dient mir nur als Ableseapparat für meine doch arg klein geschriebenen Notizen. Ich hoffe, Sie nehmen mir mein Versprechen ab, dass ich das Kerlchen in der nächsten Folge ausgiebig besprechen werde. [Dutzidutzigeräusche]
Sei's nun drum, frisch ans Werk! Heute bekommen Sie erst mal einen einen sehr rabiaten und danach einen sehr romantischen Vertreter der heimischen Landmuscheln vorgestellt.
Kiefernschwertschnabel - Ensis pinivorus. Lebt versteckt in Nadelwäldern und ernährt sich von Kiefern-Samen, die er mit seinen Schalen sehr geschickt aus den Zapfen herausoperiert. Wenn der Kiefernschwertschnabel gestört wird, nimmt er sofort mit angelegten Schalen eine starre Haltung ein und verschmilzt optisch mit seiner Umgebung. Wenn der versehentliche Störenfried unbeabsichtigt den Platz streift, auf dem das getarnte Tier sitzt, springt es mit einem plötzlichen Satz in die Höhe, fällt in die Streu und verschwindet spurlos im Waldboden. Auf das Konto des überraschend losspringenden Kiefernschwertschnabels gehen mittlerweile so viele merkwürdige Waldarbeiter-Amputations-Unfälle "unter Beteiligung herumfliegender Kettensägen", dass die Forstverwaltung gezwungenermaßen die Vorkommen dieser interessanten Landmuschel-Art durch das Aufstellen von Warnschildern dokumentiert. Es ist des weiteren gesetzlich verboten, in Waldgebieten mit bekannten Kiefernschwertschnabel-Vorkommen Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg zu entschärfen.
Mondheidemuschel - Lunula arborea. Wo diurn die Lerche in den Azur zwitschert, erhebt sich nocturn ihr Gegenstück aus dem Weichtier-Reich zu ebensolcher Höhe. Leise klappernd fliegen die unheimlichen Mondheidemuscheln auf ihrer Nachtfalterjagd Kapriolen und Schrauben, welche der Artistik der Lerchen in nichts (außer vielleicht der Beleuchtung) nachstehen. Mondheidemuschels Gesänge, obwohl ebenso ausdauernd und intensiv wie der gerühmte Lerchenpiep, sind dem ungerüsteten Menschenohr jedoch nicht vernehmlich, da sich das Ganze im Ultraschallbereich bei einer Frequenz um die 27 Kilohertz herum abspielt.
So, das wars für heute mit der Klingenden Tierfunkstunde auf häh wie hieß der Sender noch mal [Katha: Radio Unerhört Marburg] Danke, Haiku Gritzmeck verabschiedet sich nun und wünscht den Hörern am Endgerät noch einen erfolgreichen Start in die tägliche Party!
[Aufstehgeräusche, Moderation, im Hintergrund plötzlich ein zuklappender Deckel und ein spitzer Schrei...]