Jugoremedija - Reste der Arbeiterselbstverwaltung in Ex-Jugoslawien
ID 80268
Ein langer Kampf um Selbstverwaltung und Privatisierung wurde um das Pharmaunternehmen "Jugoremedija" in Zrenjanina in Serbien geführt. Der Kampf wurde verloren. Vier Jahre nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist jetzt klar, dass "Jugoremedija" dichtgemacht wird.
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28:44 min, 39 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 04.04.2022 / 10:42
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Beitragsart:
Sprache:
Redaktionsbereich: Politik/Info, Arbeitswelt
Serie: SolidarnOST
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Anmod:
Im Folgenden soll es hier um die Arbeiterselbstverwaltung im ehemaligen Jugoslawien und um das serbische Pharmaunternehmen Jugoremedija in Zrenjanin in Serbien gehen. Über die Arbeiterselbstverwaltung im ehemaligen Jugoslawien ist bis heute hier kaum etwas bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Unternehmen in Jugoslawien verstaatlicht. Am 28. Juni 1948 wurde Jugoslawien dann wegen ideologischer Abweichung aus dem Kominform ausgeschlossen. Die Kominform, der Nachfolger der Komintern, ist eine Abkürzung für Kommunistisches Informationsbüro (offiziell: Informationsbüro der Kommunistischen und Arbeiterparteien), das von 1947 bis 1956 ein überstaatliches Bündnis verschiedener kommunistischer Parteien war, dominiert von der KPdSU unter Josef Stalin. Mit dem Ausschluss Jugoslawiens versuchte Josef Stalin, ein Exempel gegen die Versuche einer von der Sowjetunion unabhängigen Entwicklung des Sozialismus zu statuieren. Jugoslawien war nun politisch und wirtschaftlich isoliert. In dieser Krisensituation kam es zu ersten „Beratungen zwischen Unternehmensleitungen, ehemaligen Widerstandskämpfern und den besten Arbeitern“, wie es hieß, aus denen die Einführung von Arbeiterräten in zunächst 215 Betrieben entstand. Ziel der nun entstehenden Arbeiterselbstverwaltung war einerseits die Demokratisierung der Wirtschaft, andererseits auch eine Effizienzsteigerung gegen die schon früh sichtbaren Bürokratisierungstendenzen in der zuvor als zentrale Planwirtschaft geführten Ökonomie Jugoslawiens. Praktische Konsequenzen der Arbeiterselbstverwaltung waren, dass die Beschäftigten eines Unternehmens ihren Direktor selber wählten sowie über Investitionen, Löhne, Produktionsplanung usw.selbst entschieden. Reste dieser Arbeiterselbstverwaltung kann man im ehemaligen Jugoslawien bis heute noch finden.
Im Folgenden soll es hier um die Arbeiterselbstverwaltung im ehemaligen Jugoslawien und um das serbische Pharmaunternehmen Jugoremedija in Zrenjanin in Serbien gehen. Über die Arbeiterselbstverwaltung im ehemaligen Jugoslawien ist bis heute hier kaum etwas bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Unternehmen in Jugoslawien verstaatlicht. Am 28. Juni 1948 wurde Jugoslawien dann wegen ideologischer Abweichung aus dem Kominform ausgeschlossen. Die Kominform, der Nachfolger der Komintern, ist eine Abkürzung für Kommunistisches Informationsbüro (offiziell: Informationsbüro der Kommunistischen und Arbeiterparteien), das von 1947 bis 1956 ein überstaatliches Bündnis verschiedener kommunistischer Parteien war, dominiert von der KPdSU unter Josef Stalin. Mit dem Ausschluss Jugoslawiens versuchte Josef Stalin, ein Exempel gegen die Versuche einer von der Sowjetunion unabhängigen Entwicklung des Sozialismus zu statuieren. Jugoslawien war nun politisch und wirtschaftlich isoliert. In dieser Krisensituation kam es zu ersten „Beratungen zwischen Unternehmensleitungen, ehemaligen Widerstandskämpfern und den besten Arbeitern“, wie es hieß, aus denen die Einführung von Arbeiterräten in zunächst 215 Betrieben entstand. Ziel der nun entstehenden Arbeiterselbstverwaltung war einerseits die Demokratisierung der Wirtschaft, andererseits auch eine Effizienzsteigerung gegen die schon früh sichtbaren Bürokratisierungstendenzen in der zuvor als zentrale Planwirtschaft geführten Ökonomie Jugoslawiens. Praktische Konsequenzen der Arbeiterselbstverwaltung waren, dass die Beschäftigten eines Unternehmens ihren Direktor selber wählten sowie über Investitionen, Löhne, Produktionsplanung usw.selbst entschieden. Reste dieser Arbeiterselbstverwaltung kann man im ehemaligen Jugoslawien bis heute noch finden.
Kommentare
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22.12.2016 / 00:10 | AL, coloRadio, Dresden |
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am 25.12. in "Blick über den Tellerrand" gesendet. | |