Heute wird - neben dem Hörsturz-Jahrestortenstück für den Monat November - nicht gehuldigt, heute wird salutiert. Wann war jemals Marschmusik in der Sendung-gegen-Selbstgenügsamkeit zu hören? Nun ja, auch diesmal nicht ohne Augenzwinkern ...

Vor einem Monat wurde Chuck Berry 90 Jahre alt, bereits im Sommer erreichte Fidel Castro dieses biblische Alter.
Castro ist gestern im Alter von 90 Jahren verstorben. Ein Weggefährte meinte über den – wie es nun allerorten heißt – legendären kubanischen Staatschef, er sei "als erstes Revolutionär, als zweites Jesuit und erst dann Marxist". Bekannt ist der – wie es ebenso stereotyp heißt – charismatische Bartträger für seine angeblich bisweilen über zehn Stunden dauernden Reden und Ansprachen an "Volk" und Partei.

Fidel Castro regierte die Karibikinsel ein halbes Jahrhundert (1959–2008) und trotzte zehn US-Präsidenten.



Der Großteil (fast 40 Minuten; läßt sich bei Bedarf auch herausschneiden) der einstündigen Sendung besteht aus einer kritischen Würdigung des Revolutionärs in Form eines Zeitungsartikels, der anläßlich seines 90. Geburtstags schon wie ein Nachruf wirkte.

Ein besonderes Schmankerl ist die Hintergrundmusik, die aus der kompletten LP "Marchas Y Canciones Revolucionarias" (eine kubanische Pressung aus den 60er Jahren) besteht. Neben pathetischer Marschmusik und folkloristischem Gefiedel (Gefidel?) ist dort auch sehr Stimmungsvolles, Beat-affines zu hören, insbesondere das Stück "Fusil Contra Fusil" von Lourdes Gil Con Los Galantes ...


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