DOK Leipzig Programmatorin Grit Lemke im Gespräch

ID 79669
 
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Gespräch mit Grit Lemke, Programmatorin des DOK Leipizg, das am Montag in seine 59. Auflage geht. Ein Streifzug durchs Programm.
Audio
41:09 min, 47 MB, mp3
mp3, 160 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 29.10.2016 / 14:50

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur
Entstehung

AutorInnen: Redaktion Filmriss, Radio Blau
Radio: RadioBlau, Leipzig im www
Produktionsdatum: 29.10.2016
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Film sollte unbequem sein, polarisieren, Partei ergreifen und leidenschaftlich kämpfen. Besonders der Dokumentarfilm. »Disobedient Images« nennt es das Internationale Dokumentar- und Animationsfilmfestival, kurz: Dok, und hat sich diese Schlagworte für die 59. Auflage auf seine Fahne geschrieben. Das Motto zieht sich durch alle Rubriken. Sonderprogramme setzen sich mit den Strategien auseinander, die Filmemacher in einem restriktiven Umfeld entwickeln. Die Retrospektive widmet sich dem Filmland Polen, das sich immer wieder auch formal widersetzte und auch beim Dok Leipzig für Kontroversen sorgte.

Der Länderfokus beschäftigt sich diesmal mit der Türkei, die ein ganz eigenes, ganz aktuelles Kapitel zum Festivalmotto aufschlägt. Meinungsfreiheit, Urbanisierung und Protestbewegungen sind die Themen der Filme. Am Festivalmittwoch wird es auch ein Dok Talk Special zum aktuellen Filmschaffen in der Türkei und den Drehbedingungen vor Ort geben. Im Zentrum der Filme und interaktiven Arbeiten für das junge Publikum steht in diesem Jahr das Thema Hiphop als künstlerische Ausdrucksform des Widerstands.

Das Sonderprogramm »Der andere Blick? Alltag in der DDR« offenbart einen spannenden Blick hinter die Fassade des Sozialismus. Amateurfilme aus Leipzig und Umgebung sind dort ebenso zu sehen wie Werke der Staatlichen Filmdokumentation, die Filme in erster Linie für archivarische Zwecke produzierte und sich deshalb Themen zuwenden konnte, die weitestgehend tabuisiert waren – ein völlig anderer Blickwinkel, den andere Filmschaffende meist ausklammerten. Aus Anlass des 70-jährigen Jubiläums der DEFA erinnert Dok Leipzig zudem an Joris Ivens. Der niederländische Chronist und Weltenfilmer gilt als einer der bedeutendsten Regisseure des 20. Jahrhunderts. Er war außerdem einer der frühen wichtigen Unterstützer des Festivals.

Gemeinsam mit dem Europäischen Audiovisuellen Netzwerk für Frauen vergibt das Festival in diesem Jahr erstmals einen Preis innerhalb seines internationalen Koproduktionstreffens an das beste Dokumentarfilmprojekt einer Regisseurin. Die Auszeichnung beinhaltet sowohl eine finanzielle Unterstützung als auch eine einjährige Betreuung bei der Weiterentwicklung des Projekts. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg in Richtung Zukunft.