Kapitalismus und Geschlecht - eine Lovestory
ID 79496
Das Feature "Kapitalismus und Geschlecht - eine Lovestory", beschreibt die Affäre der beiden und den Verlauf ihrer Liebesgeschichte. Wie fing das alles an mit dem Kapitalismus? Wie änderte sich das Geschlechterverhältnis danach? Wie waren Lohnarbeit und Reproduktionsarbeit im vergangenen Jahrhundert organisiert? Und warum muss Feminismus antikapitalistisch sein?
Das Feature entstand im September 2016 in einem Feature-Workshop mit Antje Meichsner bei coloRadio. Es ist eine knappe halbe Stunde lang und ist im Moment nur auf deutsch verfügbar. Es basiert auf den Vorträgen mit dem gleichen Titel, die wir seit ca. zwei Jahren in verschiedenen Städten und linken Zusammenhängen gehalten haben.
e*skunks ist eine Untergruppe der feministischen Gruppe e*vibes - für eine emanzipatorische Praxis aus Dresden. e*vibes hat sich im Herbst 2011 in Dresden gegründet. Schwerpunktmäßig setzen sich e*vibes mit Feminismus und Sexismus auseinander. Neben inhaltlicher Arbeit, Demonstrationen, Veranstaltungen und Bildungsarbeit sind e*vibes überregional organisiert, z.B. im Bündnis ...Ums Ganze!.
Mehr zu e*vibes findet ihr unter evibes.org
Das Feature entstand im September 2016 in einem Feature-Workshop mit Antje Meichsner bei coloRadio. Es ist eine knappe halbe Stunde lang und ist im Moment nur auf deutsch verfügbar. Es basiert auf den Vorträgen mit dem gleichen Titel, die wir seit ca. zwei Jahren in verschiedenen Städten und linken Zusammenhängen gehalten haben.
e*skunks ist eine Untergruppe der feministischen Gruppe e*vibes - für eine emanzipatorische Praxis aus Dresden. e*vibes hat sich im Herbst 2011 in Dresden gegründet. Schwerpunktmäßig setzen sich e*vibes mit Feminismus und Sexismus auseinander. Neben inhaltlicher Arbeit, Demonstrationen, Veranstaltungen und Bildungsarbeit sind e*vibes überregional organisiert, z.B. im Bündnis ...Ums Ganze!.
Mehr zu e*vibes findet ihr unter evibes.org
Audio
27:14 min, 62 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 18.10.2016 / 22:18
27:14 min, 62 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 18.10.2016 / 22:18
Dateizugriffe: 2168
Klassifizierung
Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Arbeitswelt, Frauen/Lesben, Kultur, Politik/Info
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Skript "Kapitalismus und Geschlecht - eine Lovestory"
1. Intro
Sound: Candle-Light-Atmosphäre (Besteck klappern, Hintergrundgelaber, Kerze anzünden, Sekt eingießen)
Kellner_In: haben Sie schon gewählt?
Klaus: was können Sie denn empfehlen?
Kellner_In: Da haben wir heute eine ganz besondere Köstlichkeit für Sie, einen Hörschmaus, eine Delikatesse des Hauses: das Entrée: Faktensalat mit Zynismussprossen und verkürztem Dressing, zum Hauptgang Patriarchatsbraten mit Kapitalpasta, fein gewürzt mit Kräutern der Kritik. Und zum Nachtisch: Analysesorbet mit Sahnehäubchen.
Elke: das klingt verlockend.
Sound: Kuss, anstoßen...
Erklärbär: Kapitalismus und Geschlecht, eine Lovestory. Ein Radiofeature von der Gruppe e*skunks.
2. Einleitung
Erklärbar: Der Kapitalismus und sein Geschlechterverhältnis haben eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Sie haben viele Krisen durchlebt und sich dabei verändert.Trotzdem sind sie bis heute zusammen geblieben. Unzertrennlich sogar.
Fragende: Ist doch toll, dass es die beiden so lange miteinander aushalten, oder? So treue Liebende finden sich heutzutage selten...
Erklärbär: Zuallererst handelt es sich bei den beiden um keine Personen. Es sind keine greifbaren Akteure, sondern gesellschaftliche Strukturen. Deswegen führen uns auch Klaus und Elke durch das feature, nicht der Kapitalismus und sein Geschlechterverhältnis. Und dass es toll ist, dass es die beiden so lange miteinander aushalten, würde ich nicht gerade sagen.
Fragende: Warum?
Erklärbär: Die beiden leben davon, dass sie Menschen ausbeuten und unterdrücken. Ihnen müssen sich alle Menschen unterordnen. Dabei flirten sie auch immer wieder mit anderen. Mit dem Rassismus zum Beispiel. Und in Krisenzeiten können sie ziemlich gewalttätig werden.
Fragende: Wäre es dann besser, wenn sie sich trennen?
Erklärbär: also, wir würden es bevorzugen, wenn sie ihre tolle Beziehung mit ins Grab nehmen. und das so schnell wie möglich. Mal davon abgesehen, dass diese Beziehung echt super eng ist. Da hilft keine Scheidung, sondern nur eine radikale, grundsätzliche Änderung. Dafür müssen Geschlechterverhältnis und Kapitalismus zusammen abgeschafft werden.
Dieses Feature wird beleuchten, warum das so ist.
3. Pränataler Kapitalismus
Sound: Naturgeräusche, Feld und Wiese
Klaus: Gott zum Gruße schöne Magd, wohin des Weges? Elke: Ich heiße nicht Magd, ich heiße Elke. Und ich geh zum Felde, bald ist Erntezeit. Klaus: Wir haben den Weizen schon letzte Woche eingeholt. Ich habe einen freien Nachmittag. Darf ich Sie begleiten? Elke: Na gut...
Erklärbär: Der Feudalismus: Damals lebte die Mehrheit der Menschen auf dem Land. Die Arbeit wird gemeinschaftlich unter einem Dach organisiert. Zu dieser Gemeinschaft gehören die Familienangehörigen, aber auch Knechte und Mägde. Es arbeiten Frauen wie Männer. Die Idee des Kapitalismus ist noch nicht geboren.
Fragende: Das heißt, vor dem Kapitalismus waren Männer und Frauen gleichberechtigt? Erklärbär: Pff! Auf keinen Fall! Das hierarchische Geschlechterverhältnis gab es auch damals schon, nur in anderer Form.
Fragende: Was soll das heißen? Zeitschrift: Mit den Worten des Geschlechterforschers Thomas Laqueur: Erst seit dem 18. Jahrhundert wird davon ausgegangen, dass Frau und Mann überhaupt zwei biologisch unterschiedliche Geschlechter sind. Vorher galt die Vagina eher als eine Art Abwandlung des Penisses. Das nennt man auch das “Ein-Geschlecht-Modell”. Fragende: Und was spielt das für eine Rolle?
Erklärende: Das erklärt sich anhand der nachfolgenden Entwicklung: im Verlaufe des 17. Jh. fangen Wissenschaftler an, biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu finden. Die entstehende Vorstellung zweier grundverschiedener Geschlechter wird “2-Geschlechter-Modell” genannt. Schnell werden diese neuen Erkenntnisse als Grundlage für die Begründung psychologischer und sozialer Unterschiede herangezogen.
Fragende: Verstehe. Aber was genau hat das jetzt mit Kapitalismus zu tun?
Erklärende: Mit dem aufkommenden Kapitalismus ändert sich die Aufteilung der Arbeit. Es wird nicht mehr selbstversorgend gewirtschaftet, sondern da ist jetzt ein Markt, der bedient werden muss. Jedenfalls werden die Warenproduktion und der Haushalt von da an in zwei getrennten Sphären organisiert. Und dazu passt wunderbar das 2-Geschlechter-Modell: Männer und Frauen sind grundverschieden, also sollen sie in grundverschiedenen Sphären tätig sein.
Fragende: aber wie wurde bestimmt, wer wo arbeiten soll?
Erklärende: naja, Männer gelten als stark und aktiv, sie gehören in die Öffentlichkeit. Sie sollen Waren herstellen und bekommen dafür Lohn. Frauen hingegen gelten als schwach, passiv und zärtlich, sie bleiben im Privaten und kümmern sich um die Kinder! Die Trennung von Lohnarbeit (auch Produktionsspähre) und Hausarbeit (auch Reproduktionssphäre) war erfunden.
Fragende: Und so war der Kapitalismus plötzlich da?
Erklärbär: Ganz so plötzlich war das nicht. Viel Gewalt war nötig um ihn durchzusetzen: gegen die sozialen Bewegungen des Mittelalters und gegen Frauen und ihre Körper.
Zeitschrift: Die Feministin Silvia Federici sagt, es ist kein Zufall dass die Hexenverfolgung in Europa in diesem Zeitraum stattfand. Sie nennt diese den „monströsesten Angriff auf den Körper der Frauen" in der Neuzeit.
Fragende: Ok. Und Kapitalismus und das Geschlechterverhältnis, das ist Liebe auf den ersten Blick? Erklärende: Naja, es ist schon alles etwas komplexer. Aber es fällt schon auf, dass der Kapitalismus sich von Anfang an prächtig mit dem Geschlechterverhältnis versteht.
4. Dampfmaschine und Wahlrecht
Sound: tobende Kinder
Elke: Ich hab kein Bock mehr auf dieses miese Leben! Unsre Bude schimmelt, die ist viel zu klein für so viele Leute. Und dann müssen wir auch noch tagsüber die Betten untervermieten. Das muss ein Ende haben! Also wenn ich hier was zu sagen hätte ... Klaus: ... gib dich endlich zufrieden, ich hab keine Lust mehr auf das Gejammer! Ich schufte jeden Tag 16 Stunden in der Mine und du hörst nicht auf zu nerven! Was hilfts? Du kriegst den Hals nicht voll! Jetzt auch noch das Wahlrecht? Das ich nicht lache!
Elke: Als würde ich nicht auch den ganzen Tag schuften! Alter!
Erklärbär: Mit der beginnenden Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bildet sich die Arbeiter_innenklasse heraus. Diese nennt man auch Proletariat. Frauen und Männer aus dieser Schicht werden unter katastrophalen Bedingungen ausgebeutet.
Fragende: Aber wie soll eine Gesellschaft funktionieren, wenn sie ihre Arbeiter_innen zugrunde richtet?
Erklärbär: Da kommt der Staat ins Spiel.
Zeitschrift: 1891 wird das Arbeiterschutzgesetz in Deutschland verabschiedet: Kinder unter 13 Jahren dürfen nicht mehr in Fabriken beschäftigt werden. Jugendliche unter 16 Jahren dürfen nicht länger als 10 Stunden am Tag arbeiten, Frauen nicht länger als elf Stunden. Und den Sonntag bekommen alle frei.
Erklärbär (zynisch): Toll! Das ist ja unschlagbar großzügig. Außerdem entsteht das Ideal der bürgerliche Kleinfamilie, so wie es sie auch heute noch gibt.
Fragende: Also Mutter, Vater, Kind?
Erklärbär: Genau. Dieses Familienmodell wird aber nur in der bürgerlichen Klasse Realität. In der Arbeitenden Klasse gehen sowohl die Frauen als auch die Männer den ganzen Tag schuften, manchmal sogar die Kinder. Sonst reicht der Lohn nicht zum Überleben.
Fragende: Die bürgerlichen Frauen werden also mit der Entstehung der Kleinfamilie an Haushalt und Kind gefesselt. Und die Arbeiterinnen müssen sich halb zu Tode schuften um die Familie zu ernähren. Und dann mussen sie sich auch noch um Pflege, Erziehung und Haushalt kümmern. Und das wird einfach so hingenommen?
Erklärbär: nicht von allen...
Zeitschrift: „Die Geschichte aller Zeiten, und die heutige ganz besonders, lehrt: dass diejenigen, welche selbst an ihre Rechte zu denken vergessen, auch vergessen wurden.“
Erklärbär: Mit diesen Worten tritt Louise Otto-Peters für die Mitbestimmung der Frauen in der öffentlichen Sphäre ein. Sie gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der ersten Frauenbewegung in Deutschland und gründet in der Mitte des 19. Jh. den Allgemeinen deutschen Frauenverein. Dieser fordert den gleichen Zugang zu Bildung und gleiche Rechte.
Zeitschrift: „Die bürgerliche Frauenbewegung ist nicht Vorkämpferin oder Interessenvertreterin aller befreiungssehnsüchtigen Frauen. Sie ist und bleibt bürgerliche Klassenbewegung."
Erklärbär: Genau. Die proletarische Frauenbewegung um Clara Zetkin erkennt, dass die konsequente Befreiung der Frau auch die Überwindung der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaftsform mit sich bringen muss. Die bürgerlichen Frauen sollen daher in erster Linie gemeinsam mit den Arbeiter_innen um ihre Rechte kämpfen.
Das Wahlrecht ist eine ihrer wichtigsten Forderungen. Fragende: Und was ist aus den ganzen Forderungen geworden?
Erklärbär: Tatsächlich wurde das Wahlrecht für Frauen in einigen Ländern eingeführt. Und endlich durften Frauen auch studieren.
Fragende: Na super, dann ist doch alles gut, oder!?
Erklärbär: Schön, wenn das so einfach wäre. Viele dieser Errungenschaften nutzen nur den Frauen, die aus gutem Hause kamen. Außerdem greifen diese Reförmchen in keinster Weise den Kapitalismus an. Auch nicht das Geschlechterverhältnis oder patriarchiale Strukturen. Und erst recht nicht den Rassismus, der im Hinblick auf die Kolonien Thema sein müsste. Die bürgerlichen Frauen profitieren sogar von der Ausbeutung der Kolonialisierten und beteiligten sich daran.
5. Golden Age of Marriage
Sound: VW-Käfer, Tür quietscht, Tür
Klaus: Was gibts heute Abend zu essen? Elke: Schweinsbraten mit Kloßhack und Rosenkohl. Klaus: Wie oft muss ich das noch sagen? Ich hasse Rosenkohl! Wozu rackere ich mich eigentlich jeden Tag auf Arbeit ab?
Sound: Teller kaputt
Zeitschrift: “Zweifeln Sie nicht an seinem Urteilsvermögen oder seiner Rechtschaffenheit”, sagt ein Frauenmagazin in den 50er Jahren.
Fragende: Jetzt reden wir schon über die 50er. aber da fehlt doch noch was! Was geschah vorher – im Nationalsozialismus?
Zeitschrift: “Ohne Männer keine Kriege, kein Faschismus?” Fragende: Wer sagt das? Die KZ-Aufseherin, die Mörderin, die Denunziantin, die Euthanasie- Ärztin, die schweigende Zuschauerin, die Rasseforscherin, die arische Mutterkreuzträgerin, das BDM-Mädel?
Erklärbär: Im Nationalsozialismus wurde das Geschlechterverhältnis in den Dienst der Volksideologie gestellt. Männer dienten dem Vaterland als Krieger. Frauen sorgten für die Volksgesundheit. Dieses völkische Ideal wurde auch öffentlich zelebriert. Die Familie war keine Privatsache. Mutter sein war toll! Gesunde arische Kinder zu kriegen war Pflicht. Alle anderen wurden vernichtet.
Fragende: Und dann machen die Deutschen einfach weiter? Stunde Null? 50er Jahre? Wirtschaftswunder? Erklärbar: Genau so. Die Stunde Null, die es nie gegeben hat. Verdrängung, Verleugnung.
Sound: Metallenes Knirschen Pause
Fragende: Und was ist nun das Golden Age of Marriage? Zeitschrift: “Denken Sie daran: er ist der Hausherr und als dieser wird er seinen Willen stets mit Fairness und Aufrichtigkeit durchsetzen.”
Erklärbär: 50er Jahre. Mutter – Vater – Kinder, Junge mit Ball, Mädchen mit Puppe, evtl. ein Schäferhund: Die bürgerliche Kleinfamilie blüht auf und setzt sich durch. Nur der Mann geht lohnarbeiten, egal ob als Arbeiter, Unternehmer oder Ingenieur. Er kann sich den VW Käfer jetzt leisten, den er selbst am Fließband zusammenschraubt. Der Kapitalismus erkauft sich damit die Zustimmung der Menschen, die er ausbeutet.
Zeitschrift: “Fragen Sie ihn nicht darüber aus was er tagsüber gemacht hat.”
Erklärbär: Die Frau springt im KKK-Dreieck: Kinder – Küche – Kirche. Das ist die Alleinversorgerehe. Oder die Hausfrauenehe. Im Golden Age of Marriage war das die gesellschaftliche Norm. In diesem Geist wird auch in der Wissenschaft geforscht. Frauen seien so, Männer so. Dieses Wissen wird festgeschrieben.
Zeitschrift: “Sie haben kein Recht, ihn in Frage zu stellen.”
6. Wer macht hier eigentlich die ganze Arbeit?
Sound: Fahrrad
Kapitalismus: Schaaatz, ich hab jetzt alles verstanden! du brauchst nicht mehr in deine Selbsterfahrungsgruppe zu gehen! Pass auf! Der Marxismus ist nämlich laut Lenin „die Lehre vom Klassenkampf” des Proletariats. Mittels Untersuchung des geschichtlichen Werdegangs der Verhältnisse in der menschlichen Gesellschaft, vom Standpunkt der materialistischen Dialektik aus, betont der Marxismus die Zentralität des Klassenkampfs
als entscheidende Kraft für einen gesellschaftlichen Wandel. Damit löst sich auch die Frauenfrage von selbst. Das hat auch Clara Zetkin propagiert. Geschlechterverhältnis: Hast du gesehen, dass Elli mit einem fetten blauen Auge rumläuft...? War das ihr Typ? Kapitalismus: Das ist doch unwichtig. Warst du eigentlich schon einkaufen? Geschlechterverhältnis: Ja, Tomaten.
Sound: Tomate zerplatzt
Erklärbär: 70er Jahre in der BRD. Es fliegt: Die Tomate. Es wirft: eine Studentin. Es wird getroffen: der Nebenwiderspruch. Fragende: Welcher Nebenwiderspruch? Erklärbär: Wenn der Kapitalismus überwunden ist, verschwindet die Unterdrückung von Frauen von selbst, sagen linke, weiße Männer in der BRD. Zeitschrift: Das Private ist politisch! Erklärbär: Rufen dagegen die Feministinnen. Sie gründen Selbsterfahrungsgruppen. Die eigenen Probleme sind nicht nur Sache der Kleinfamilie, sie gehen alle an. Zeitschrift: Mein Bauch gehört mir! Erklärbär: Rufen die Feministinnen. Sie wollen über ihren eigenen Körper entscheiden, Abtreibungen sollen nicht länger verboten sein. Sie sprechen auch über die ungleiche Verteilung der Reproduktionsarbeit, also Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege. Einige von ihnen fordern Lohn gegen Hausarbeit. Sie wollen nicht nur Geld, sondern auch politische Anerkennung der unsichtbaren Arbeit. Zeitschrift: Sie nennen es Liebe, wir nennen es unbezahlte Arbeit. Erklärbär: Das stellt die Feministin Silvia Federici klar. Sie meint damit: Dem Kapitalismus kann man nur ein angemessenes Ende bescheren, wenn man dem Patriarchat in seinen Arsch tritt. Also: Wenn man das Geschlechterverhältnis angreift.
Erklärbär: Inzwischen in der DDR, auch in den 70ern: Zeitschrift: Es ist eine der größten Errungenschaften des Sozialismus, daß die Gleichberechtigung in der DDR gesetzlich und im Leben weitgehend verwirklicht ist. Erklärbär: Haha. Das hat Erich Honecker auf dem 8. Parteitag der SED gesagt. Das war 1971. Die DDR feiert sich für ihr Wohnungsbauprogramm, Kindergärten, Muttipolitik. Fragende: Und die Leute sind zufrieden? Erklärbär: Erstmal. Fragende: Aber ist die Unterdrückung der Frauen durch die Muttipolitik abgeschafft? Erklärbär: Doppelbelastung, Dreifachbelastung, Vierfachbelastung: Job, Kinder, Hausarbeit und: Mann. Nur wenn die Leute heiraten, gibt es eine eigene Wohnung. Und Frauen haben meistens die schlechter bezahlten Jobs. Sachbearbeiterin und so. Frauengruppen sind Underground. Lesbengruppen werden von der Stasi misstrauisch beäugt.
Die sozialistische “Lösung der Frauenfrage” hat das Patriarchat nicht groß gestört. Wenigstens war die Abtreibung legal und die Pille umsonst.
7. Der Wert ist der Mann
Elke : Eh Klaus, sag mal, hast du morgen Zeit? Die Kinder müssen in die Schule gefahren werden? Klaus: Uh, morgen ist ganz schlecht, da hab’ ich ein wichtiges Meeting mit dem Consultant von SAP im Trading Floor. Elke: Ich wolle halt zum Pilates bevor ich ins Büro geh..Ich bin total ausgelastet, kannst du dich nicht mal beteiligen?
Klaus: Na ich geh doch am Wochenende mit den Kindern ins Kino. Du hast doch früher mehr Zeit für die Kids gehabt...ich dachte, du machst das gerne und das ist dir wichtig. Elke: Ja, aber ich hab jetzt im Büro einfach mehr zu tun..ich schaff das nicht mehr! Und seit Johannes in der B-Jugend spielt und zum Trompeten geht...Wie wärs, wenn wir einfach mal wieder in Ruhe...
Sound: Handyklingeln Klaus: du, da muss ich rangehen...
Sound: Nachrichtenton Zeitschrift: Frauenquote: Für die Aufsichtsräte von Unternehmen ab 10.000 Mitarbeitern gilt ab nächstem Jahr eine freiwillige Frauenquote von 30%. Das Wirtschaftsforschungsinstitut IFO....
Fragende: Eigentlich brauchen wir ja jetzt gar nicht weiter zu reden, oder?
Erklärbär: Das find ich ein bisschen voreilig! Nachdem das mit den 68ern durch war, sah alles danach aus, als ob schon einiges erreicht wäre.. Kindergärten gab es endlich auch in Westdeutschland. Bloß hatten die meist nur von 9 bis 12 offen. Rund um die traditionellen Aufgaben im Haushalt bildet sich außerdem eine neue Dienstleistungsindustrie: Plfege und Erziehung ist jetzt eben auch ein bezahlter Beruf. Und damit verwertbar. Trotzdem erledigen Frauen nach wie vor die meiste unbezahlte Hausarbeit.
Fragende Und das obwohl seit 1976 die Pflicht der Ehefrau zur Hausarbeit abgeschafft ist? Erklärbär Das stimmt. Der Staat zieht sich aus dem Privaten zurück. Ölkrise, Wirtschaftskrise, Soziale Proteste – Die neoliberalen Reaktionen ramponieren den Sozialstaat.
Fragende: Und was bedeutet das für das Geschlechterverhältnis? Erklärbär: Die Rollenbilder ändern sich langsam, werden offener und individueller. Insgesamt gibt es eine vermeintlich größere Akzeptanz.
Fragende: und was bringt das dem Kapitalismus?
Erklärbär: Homoehe, Regenbogenfamilie, mehr Flexibilität in der Familie. Das wird auch deswegen akzeptiert, weil es wunderbar zur Entwicklungen in der Arbeitswelt passt. Dort gibt es weniger stupide Fließbandarbeit, mehr komplexe Aufgaben, mehr Teamwork. Da kommt das Streben nach Individualisierung und Selbstverwirklichung gerade richtig.
Fragende: Aber was bedeutet all das konkret? Selbstverwirklichung, Teamwork und so, das klingt doch toll...
Erklärbär: Naja, Teilzeit, Soloselbstständigkeit, Zeitarbeit, hört sich für manche vielleicht toll an. Bedeutet aber auch Armut, Konkurrenzdruck und Unsicherheit. Die Eltern gehen arbeiten, die Kinder sind allein zu Hause und am Ende des Tages reicht es trotzdem nicht für die Miete oder den Sportverein. Und wenn man das nicht schafft, hat man sich einfach nicht genug angestrengt.
Zeitschrift: „Ich bin doch meines eigenen Glückes Schmiedin. Wenn ich mich ein bisschen mehr anstrenge, dann schaffe ich es nach der Arbeit noch zum Yoga, bevor ich mein Kind vom Kindergeburtstag abhole. Vielleicht reicht es auch noch für ein bisschen Networking, ein Drink in einer netten Bar.“
Fragende: Aber wer wäscht dann ab? Zieht die Kinder an? Pflegt die Oma?
Zeitschrift: Suche weibliche Haushaltshilfe jeden Mittwoch von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Meine Erwartungen sind Zuverlässigkeit und gewissenhaftes Erledigen der Arbeit. Deutschkenntnisse nicht unbedingt erforderlich. Bei Interesse einfach anrufen. Vergütung: Verhandlungssache, maximal Mindestlohn.
Erklärbär Die migrantische Haushaltshilfe. Sie kommt wochenweise nach Deutschland, um die Oma anderer Leute zu pflegen. Fragende: Und wer kümmert sich um ihre Kinder? Erklärbär: Tja... das nennt man dann wohl care drain. Kurz: Die weißen Mittelschichtsfeministinnen haben die Politik beeinflusst und gehen jetzt arbeiten, aber davon profitieren längst nicht alle!
8. Für einen antikapitalistischen Feminismus!
Fragende 2016. Kapitalismus gibt es noch, das hierarchische Geschlechterverhältnis gibt es auch noch. Ganz schön scheiße. Wenn ich an die proletarischen Feministinnen der ersten Frauenbewegung denke oder an die Kämpfe in den 70er Jahren...wozu das alles?
Erklärbär Es ist schon ein bisschen was passiert! Aber das reicht noch nicht. Und es gibt sogar Rückschläge: Die Abtreibungsgesetze können wieder verschärft werden, so wie in Polen. Die CDU erfindet Herdprämien. Und die populistischen Rechten Parteien gewinnen mit antifeministischen Inhalten. Oder Feminismus interessiert nur dann, wenn man ihn als Instrument für rassistische Argumente verwenden kann! Zum Beispiel wenn konservative Politiker_innen mit vermeintlich feministischen Argumenten gegen Muslime hetzen.
Zeitschrift: Die AfD lädt ein: Mittwoch, 15 Uhr im Braunen Salon: Vortrag zur Verletzung von Frauenrechten im deutschen Islam
Erklärbär: Widerlich! Mit sowas haben wir auch nichts gewonnen. Feministische Forderungen können nicht um den Preis rassistischer Mobilisierung erkämpft werden. Es muss heißen: ein besseres Leben für alle!
Fragende: Und der Kapitalismus?
Erklärbär: Sagen wir so: Im Kapitalismus kann es dieses bessere Leben nicht geben. Das heißt, wir wollen nicht nur Feminismus, wir wollen ihn antikapitalistisch und intersektional...
Fragende: Hää???
Erklärbär: Im Prinzip steckt das in allem, was wir die letzte Stunde gehört haben. Kapitalismus und Patriarchat müssen wir zusammen loswerden. Und die Kämpfe dafür müssen so geführt werden, dass niemand auf der Strecke bleibt.
Fragende: Aber wie sollen wir das machen?
Erklärbär: Wir müssen gleichzeitig gegen die Grenzen kämpfen, mit denen sich Europa abschottet, gegen den Arbeitszwang, mit dem Harzt4-Empfänger_innen auf dem Amt drangsaliert werden, gegen restriktive Abtreibungsgesetze und für solidarisches Wohnen und Arbeiten. Dafür müssen wir viele sein und wir müssen uns organisieren. Dem Kapitalismus mit seiner ganzen Scheiße beizukommen ist wie einen Pudding an die Wand zu nageln. Einfach wirds nicht.
Fragende: Scheint mir auch so! Und wieso unterhalten wir uns dann seit einer Stunde statt dem Kapitalismus jetzt den Todesstoß zu verpassen?
Erklärbär: Eine gute Analyse ist die Voraussetzung! Damit haben wir gerade angefangen. Aber vieles ist noch offen: Aus welcher Position sprechen wir überhaupt? Mit welchen Privilegien? Und über wen? Wie genau verschieben sich die hierarchischen Klassenverhältnisse auf dem flexibilisierten Arbeitsmarkt? Welche widerständigen Potenziale bietet die queer Theory? Wie funktioniert koloniale Ausbeutung heute? .... Und zuletzt: Was sind die Alternativen? Wie lernen wir gut miteinander zu leben?
Fragende: ...es gibt viel zu tun! Let’s do it! Let’s skunk capitalism!
9. Credits
Dies war ein Feature der e*skunks. Wir sind Teil der Gruppe e*vibes – für eine emanzipatorische Praxis. e*vibes macht seit 2011 in Dresden feministische linke Politik. Ihr findet uns im Internet unter evibes.org
Danke an Sarah Buddeberg für die finanzielle Unterstützung. Danke an Antje Meichsner für Kritik, Lektorat und Regie.
Danke an den Supermarkt für die kostenlose Verpflegung. Danke an Elke und Klaus, die den langen Weg auf sich genommen haben.
Und danke an alle diejenigen, die durch ihre Kämpfe und ihre Kritik überhaupt erst die Grundlagen für unser heutiges Engagement geschaffen haben.
Sound: Musik, dann Streichholz
1. Intro
Sound: Candle-Light-Atmosphäre (Besteck klappern, Hintergrundgelaber, Kerze anzünden, Sekt eingießen)
Kellner_In: haben Sie schon gewählt?
Klaus: was können Sie denn empfehlen?
Kellner_In: Da haben wir heute eine ganz besondere Köstlichkeit für Sie, einen Hörschmaus, eine Delikatesse des Hauses: das Entrée: Faktensalat mit Zynismussprossen und verkürztem Dressing, zum Hauptgang Patriarchatsbraten mit Kapitalpasta, fein gewürzt mit Kräutern der Kritik. Und zum Nachtisch: Analysesorbet mit Sahnehäubchen.
Elke: das klingt verlockend.
Sound: Kuss, anstoßen...
Erklärbär: Kapitalismus und Geschlecht, eine Lovestory. Ein Radiofeature von der Gruppe e*skunks.
2. Einleitung
Erklärbar: Der Kapitalismus und sein Geschlechterverhältnis haben eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Sie haben viele Krisen durchlebt und sich dabei verändert.Trotzdem sind sie bis heute zusammen geblieben. Unzertrennlich sogar.
Fragende: Ist doch toll, dass es die beiden so lange miteinander aushalten, oder? So treue Liebende finden sich heutzutage selten...
Erklärbär: Zuallererst handelt es sich bei den beiden um keine Personen. Es sind keine greifbaren Akteure, sondern gesellschaftliche Strukturen. Deswegen führen uns auch Klaus und Elke durch das feature, nicht der Kapitalismus und sein Geschlechterverhältnis. Und dass es toll ist, dass es die beiden so lange miteinander aushalten, würde ich nicht gerade sagen.
Fragende: Warum?
Erklärbär: Die beiden leben davon, dass sie Menschen ausbeuten und unterdrücken. Ihnen müssen sich alle Menschen unterordnen. Dabei flirten sie auch immer wieder mit anderen. Mit dem Rassismus zum Beispiel. Und in Krisenzeiten können sie ziemlich gewalttätig werden.
Fragende: Wäre es dann besser, wenn sie sich trennen?
Erklärbär: also, wir würden es bevorzugen, wenn sie ihre tolle Beziehung mit ins Grab nehmen. und das so schnell wie möglich. Mal davon abgesehen, dass diese Beziehung echt super eng ist. Da hilft keine Scheidung, sondern nur eine radikale, grundsätzliche Änderung. Dafür müssen Geschlechterverhältnis und Kapitalismus zusammen abgeschafft werden.
Dieses Feature wird beleuchten, warum das so ist.
3. Pränataler Kapitalismus
Sound: Naturgeräusche, Feld und Wiese
Klaus: Gott zum Gruße schöne Magd, wohin des Weges? Elke: Ich heiße nicht Magd, ich heiße Elke. Und ich geh zum Felde, bald ist Erntezeit. Klaus: Wir haben den Weizen schon letzte Woche eingeholt. Ich habe einen freien Nachmittag. Darf ich Sie begleiten? Elke: Na gut...
Erklärbär: Der Feudalismus: Damals lebte die Mehrheit der Menschen auf dem Land. Die Arbeit wird gemeinschaftlich unter einem Dach organisiert. Zu dieser Gemeinschaft gehören die Familienangehörigen, aber auch Knechte und Mägde. Es arbeiten Frauen wie Männer. Die Idee des Kapitalismus ist noch nicht geboren.
Fragende: Das heißt, vor dem Kapitalismus waren Männer und Frauen gleichberechtigt? Erklärbär: Pff! Auf keinen Fall! Das hierarchische Geschlechterverhältnis gab es auch damals schon, nur in anderer Form.
Fragende: Was soll das heißen? Zeitschrift: Mit den Worten des Geschlechterforschers Thomas Laqueur: Erst seit dem 18. Jahrhundert wird davon ausgegangen, dass Frau und Mann überhaupt zwei biologisch unterschiedliche Geschlechter sind. Vorher galt die Vagina eher als eine Art Abwandlung des Penisses. Das nennt man auch das “Ein-Geschlecht-Modell”. Fragende: Und was spielt das für eine Rolle?
Erklärende: Das erklärt sich anhand der nachfolgenden Entwicklung: im Verlaufe des 17. Jh. fangen Wissenschaftler an, biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu finden. Die entstehende Vorstellung zweier grundverschiedener Geschlechter wird “2-Geschlechter-Modell” genannt. Schnell werden diese neuen Erkenntnisse als Grundlage für die Begründung psychologischer und sozialer Unterschiede herangezogen.
Fragende: Verstehe. Aber was genau hat das jetzt mit Kapitalismus zu tun?
Erklärende: Mit dem aufkommenden Kapitalismus ändert sich die Aufteilung der Arbeit. Es wird nicht mehr selbstversorgend gewirtschaftet, sondern da ist jetzt ein Markt, der bedient werden muss. Jedenfalls werden die Warenproduktion und der Haushalt von da an in zwei getrennten Sphären organisiert. Und dazu passt wunderbar das 2-Geschlechter-Modell: Männer und Frauen sind grundverschieden, also sollen sie in grundverschiedenen Sphären tätig sein.
Fragende: aber wie wurde bestimmt, wer wo arbeiten soll?
Erklärende: naja, Männer gelten als stark und aktiv, sie gehören in die Öffentlichkeit. Sie sollen Waren herstellen und bekommen dafür Lohn. Frauen hingegen gelten als schwach, passiv und zärtlich, sie bleiben im Privaten und kümmern sich um die Kinder! Die Trennung von Lohnarbeit (auch Produktionsspähre) und Hausarbeit (auch Reproduktionssphäre) war erfunden.
Fragende: Und so war der Kapitalismus plötzlich da?
Erklärbär: Ganz so plötzlich war das nicht. Viel Gewalt war nötig um ihn durchzusetzen: gegen die sozialen Bewegungen des Mittelalters und gegen Frauen und ihre Körper.
Zeitschrift: Die Feministin Silvia Federici sagt, es ist kein Zufall dass die Hexenverfolgung in Europa in diesem Zeitraum stattfand. Sie nennt diese den „monströsesten Angriff auf den Körper der Frauen" in der Neuzeit.
Fragende: Ok. Und Kapitalismus und das Geschlechterverhältnis, das ist Liebe auf den ersten Blick? Erklärende: Naja, es ist schon alles etwas komplexer. Aber es fällt schon auf, dass der Kapitalismus sich von Anfang an prächtig mit dem Geschlechterverhältnis versteht.
4. Dampfmaschine und Wahlrecht
Sound: tobende Kinder
Elke: Ich hab kein Bock mehr auf dieses miese Leben! Unsre Bude schimmelt, die ist viel zu klein für so viele Leute. Und dann müssen wir auch noch tagsüber die Betten untervermieten. Das muss ein Ende haben! Also wenn ich hier was zu sagen hätte ... Klaus: ... gib dich endlich zufrieden, ich hab keine Lust mehr auf das Gejammer! Ich schufte jeden Tag 16 Stunden in der Mine und du hörst nicht auf zu nerven! Was hilfts? Du kriegst den Hals nicht voll! Jetzt auch noch das Wahlrecht? Das ich nicht lache!
Elke: Als würde ich nicht auch den ganzen Tag schuften! Alter!
Erklärbär: Mit der beginnenden Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bildet sich die Arbeiter_innenklasse heraus. Diese nennt man auch Proletariat. Frauen und Männer aus dieser Schicht werden unter katastrophalen Bedingungen ausgebeutet.
Fragende: Aber wie soll eine Gesellschaft funktionieren, wenn sie ihre Arbeiter_innen zugrunde richtet?
Erklärbär: Da kommt der Staat ins Spiel.
Zeitschrift: 1891 wird das Arbeiterschutzgesetz in Deutschland verabschiedet: Kinder unter 13 Jahren dürfen nicht mehr in Fabriken beschäftigt werden. Jugendliche unter 16 Jahren dürfen nicht länger als 10 Stunden am Tag arbeiten, Frauen nicht länger als elf Stunden. Und den Sonntag bekommen alle frei.
Erklärbär (zynisch): Toll! Das ist ja unschlagbar großzügig. Außerdem entsteht das Ideal der bürgerliche Kleinfamilie, so wie es sie auch heute noch gibt.
Fragende: Also Mutter, Vater, Kind?
Erklärbär: Genau. Dieses Familienmodell wird aber nur in der bürgerlichen Klasse Realität. In der Arbeitenden Klasse gehen sowohl die Frauen als auch die Männer den ganzen Tag schuften, manchmal sogar die Kinder. Sonst reicht der Lohn nicht zum Überleben.
Fragende: Die bürgerlichen Frauen werden also mit der Entstehung der Kleinfamilie an Haushalt und Kind gefesselt. Und die Arbeiterinnen müssen sich halb zu Tode schuften um die Familie zu ernähren. Und dann mussen sie sich auch noch um Pflege, Erziehung und Haushalt kümmern. Und das wird einfach so hingenommen?
Erklärbär: nicht von allen...
Zeitschrift: „Die Geschichte aller Zeiten, und die heutige ganz besonders, lehrt: dass diejenigen, welche selbst an ihre Rechte zu denken vergessen, auch vergessen wurden.“
Erklärbär: Mit diesen Worten tritt Louise Otto-Peters für die Mitbestimmung der Frauen in der öffentlichen Sphäre ein. Sie gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der ersten Frauenbewegung in Deutschland und gründet in der Mitte des 19. Jh. den Allgemeinen deutschen Frauenverein. Dieser fordert den gleichen Zugang zu Bildung und gleiche Rechte.
Zeitschrift: „Die bürgerliche Frauenbewegung ist nicht Vorkämpferin oder Interessenvertreterin aller befreiungssehnsüchtigen Frauen. Sie ist und bleibt bürgerliche Klassenbewegung."
Erklärbär: Genau. Die proletarische Frauenbewegung um Clara Zetkin erkennt, dass die konsequente Befreiung der Frau auch die Überwindung der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaftsform mit sich bringen muss. Die bürgerlichen Frauen sollen daher in erster Linie gemeinsam mit den Arbeiter_innen um ihre Rechte kämpfen.
Das Wahlrecht ist eine ihrer wichtigsten Forderungen. Fragende: Und was ist aus den ganzen Forderungen geworden?
Erklärbär: Tatsächlich wurde das Wahlrecht für Frauen in einigen Ländern eingeführt. Und endlich durften Frauen auch studieren.
Fragende: Na super, dann ist doch alles gut, oder!?
Erklärbär: Schön, wenn das so einfach wäre. Viele dieser Errungenschaften nutzen nur den Frauen, die aus gutem Hause kamen. Außerdem greifen diese Reförmchen in keinster Weise den Kapitalismus an. Auch nicht das Geschlechterverhältnis oder patriarchiale Strukturen. Und erst recht nicht den Rassismus, der im Hinblick auf die Kolonien Thema sein müsste. Die bürgerlichen Frauen profitieren sogar von der Ausbeutung der Kolonialisierten und beteiligten sich daran.
5. Golden Age of Marriage
Sound: VW-Käfer, Tür quietscht, Tür
Klaus: Was gibts heute Abend zu essen? Elke: Schweinsbraten mit Kloßhack und Rosenkohl. Klaus: Wie oft muss ich das noch sagen? Ich hasse Rosenkohl! Wozu rackere ich mich eigentlich jeden Tag auf Arbeit ab?
Sound: Teller kaputt
Zeitschrift: “Zweifeln Sie nicht an seinem Urteilsvermögen oder seiner Rechtschaffenheit”, sagt ein Frauenmagazin in den 50er Jahren.
Fragende: Jetzt reden wir schon über die 50er. aber da fehlt doch noch was! Was geschah vorher – im Nationalsozialismus?
Zeitschrift: “Ohne Männer keine Kriege, kein Faschismus?” Fragende: Wer sagt das? Die KZ-Aufseherin, die Mörderin, die Denunziantin, die Euthanasie- Ärztin, die schweigende Zuschauerin, die Rasseforscherin, die arische Mutterkreuzträgerin, das BDM-Mädel?
Erklärbär: Im Nationalsozialismus wurde das Geschlechterverhältnis in den Dienst der Volksideologie gestellt. Männer dienten dem Vaterland als Krieger. Frauen sorgten für die Volksgesundheit. Dieses völkische Ideal wurde auch öffentlich zelebriert. Die Familie war keine Privatsache. Mutter sein war toll! Gesunde arische Kinder zu kriegen war Pflicht. Alle anderen wurden vernichtet.
Fragende: Und dann machen die Deutschen einfach weiter? Stunde Null? 50er Jahre? Wirtschaftswunder? Erklärbar: Genau so. Die Stunde Null, die es nie gegeben hat. Verdrängung, Verleugnung.
Sound: Metallenes Knirschen Pause
Fragende: Und was ist nun das Golden Age of Marriage? Zeitschrift: “Denken Sie daran: er ist der Hausherr und als dieser wird er seinen Willen stets mit Fairness und Aufrichtigkeit durchsetzen.”
Erklärbär: 50er Jahre. Mutter – Vater – Kinder, Junge mit Ball, Mädchen mit Puppe, evtl. ein Schäferhund: Die bürgerliche Kleinfamilie blüht auf und setzt sich durch. Nur der Mann geht lohnarbeiten, egal ob als Arbeiter, Unternehmer oder Ingenieur. Er kann sich den VW Käfer jetzt leisten, den er selbst am Fließband zusammenschraubt. Der Kapitalismus erkauft sich damit die Zustimmung der Menschen, die er ausbeutet.
Zeitschrift: “Fragen Sie ihn nicht darüber aus was er tagsüber gemacht hat.”
Erklärbär: Die Frau springt im KKK-Dreieck: Kinder – Küche – Kirche. Das ist die Alleinversorgerehe. Oder die Hausfrauenehe. Im Golden Age of Marriage war das die gesellschaftliche Norm. In diesem Geist wird auch in der Wissenschaft geforscht. Frauen seien so, Männer so. Dieses Wissen wird festgeschrieben.
Zeitschrift: “Sie haben kein Recht, ihn in Frage zu stellen.”
6. Wer macht hier eigentlich die ganze Arbeit?
Sound: Fahrrad
Kapitalismus: Schaaatz, ich hab jetzt alles verstanden! du brauchst nicht mehr in deine Selbsterfahrungsgruppe zu gehen! Pass auf! Der Marxismus ist nämlich laut Lenin „die Lehre vom Klassenkampf” des Proletariats. Mittels Untersuchung des geschichtlichen Werdegangs der Verhältnisse in der menschlichen Gesellschaft, vom Standpunkt der materialistischen Dialektik aus, betont der Marxismus die Zentralität des Klassenkampfs
als entscheidende Kraft für einen gesellschaftlichen Wandel. Damit löst sich auch die Frauenfrage von selbst. Das hat auch Clara Zetkin propagiert. Geschlechterverhältnis: Hast du gesehen, dass Elli mit einem fetten blauen Auge rumläuft...? War das ihr Typ? Kapitalismus: Das ist doch unwichtig. Warst du eigentlich schon einkaufen? Geschlechterverhältnis: Ja, Tomaten.
Sound: Tomate zerplatzt
Erklärbär: 70er Jahre in der BRD. Es fliegt: Die Tomate. Es wirft: eine Studentin. Es wird getroffen: der Nebenwiderspruch. Fragende: Welcher Nebenwiderspruch? Erklärbär: Wenn der Kapitalismus überwunden ist, verschwindet die Unterdrückung von Frauen von selbst, sagen linke, weiße Männer in der BRD. Zeitschrift: Das Private ist politisch! Erklärbär: Rufen dagegen die Feministinnen. Sie gründen Selbsterfahrungsgruppen. Die eigenen Probleme sind nicht nur Sache der Kleinfamilie, sie gehen alle an. Zeitschrift: Mein Bauch gehört mir! Erklärbär: Rufen die Feministinnen. Sie wollen über ihren eigenen Körper entscheiden, Abtreibungen sollen nicht länger verboten sein. Sie sprechen auch über die ungleiche Verteilung der Reproduktionsarbeit, also Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege. Einige von ihnen fordern Lohn gegen Hausarbeit. Sie wollen nicht nur Geld, sondern auch politische Anerkennung der unsichtbaren Arbeit. Zeitschrift: Sie nennen es Liebe, wir nennen es unbezahlte Arbeit. Erklärbär: Das stellt die Feministin Silvia Federici klar. Sie meint damit: Dem Kapitalismus kann man nur ein angemessenes Ende bescheren, wenn man dem Patriarchat in seinen Arsch tritt. Also: Wenn man das Geschlechterverhältnis angreift.
Erklärbär: Inzwischen in der DDR, auch in den 70ern: Zeitschrift: Es ist eine der größten Errungenschaften des Sozialismus, daß die Gleichberechtigung in der DDR gesetzlich und im Leben weitgehend verwirklicht ist. Erklärbär: Haha. Das hat Erich Honecker auf dem 8. Parteitag der SED gesagt. Das war 1971. Die DDR feiert sich für ihr Wohnungsbauprogramm, Kindergärten, Muttipolitik. Fragende: Und die Leute sind zufrieden? Erklärbär: Erstmal. Fragende: Aber ist die Unterdrückung der Frauen durch die Muttipolitik abgeschafft? Erklärbär: Doppelbelastung, Dreifachbelastung, Vierfachbelastung: Job, Kinder, Hausarbeit und: Mann. Nur wenn die Leute heiraten, gibt es eine eigene Wohnung. Und Frauen haben meistens die schlechter bezahlten Jobs. Sachbearbeiterin und so. Frauengruppen sind Underground. Lesbengruppen werden von der Stasi misstrauisch beäugt.
Die sozialistische “Lösung der Frauenfrage” hat das Patriarchat nicht groß gestört. Wenigstens war die Abtreibung legal und die Pille umsonst.
7. Der Wert ist der Mann
Elke : Eh Klaus, sag mal, hast du morgen Zeit? Die Kinder müssen in die Schule gefahren werden? Klaus: Uh, morgen ist ganz schlecht, da hab’ ich ein wichtiges Meeting mit dem Consultant von SAP im Trading Floor. Elke: Ich wolle halt zum Pilates bevor ich ins Büro geh..Ich bin total ausgelastet, kannst du dich nicht mal beteiligen?
Klaus: Na ich geh doch am Wochenende mit den Kindern ins Kino. Du hast doch früher mehr Zeit für die Kids gehabt...ich dachte, du machst das gerne und das ist dir wichtig. Elke: Ja, aber ich hab jetzt im Büro einfach mehr zu tun..ich schaff das nicht mehr! Und seit Johannes in der B-Jugend spielt und zum Trompeten geht...Wie wärs, wenn wir einfach mal wieder in Ruhe...
Sound: Handyklingeln Klaus: du, da muss ich rangehen...
Sound: Nachrichtenton Zeitschrift: Frauenquote: Für die Aufsichtsräte von Unternehmen ab 10.000 Mitarbeitern gilt ab nächstem Jahr eine freiwillige Frauenquote von 30%. Das Wirtschaftsforschungsinstitut IFO....
Fragende: Eigentlich brauchen wir ja jetzt gar nicht weiter zu reden, oder?
Erklärbär: Das find ich ein bisschen voreilig! Nachdem das mit den 68ern durch war, sah alles danach aus, als ob schon einiges erreicht wäre.. Kindergärten gab es endlich auch in Westdeutschland. Bloß hatten die meist nur von 9 bis 12 offen. Rund um die traditionellen Aufgaben im Haushalt bildet sich außerdem eine neue Dienstleistungsindustrie: Plfege und Erziehung ist jetzt eben auch ein bezahlter Beruf. Und damit verwertbar. Trotzdem erledigen Frauen nach wie vor die meiste unbezahlte Hausarbeit.
Fragende Und das obwohl seit 1976 die Pflicht der Ehefrau zur Hausarbeit abgeschafft ist? Erklärbär Das stimmt. Der Staat zieht sich aus dem Privaten zurück. Ölkrise, Wirtschaftskrise, Soziale Proteste – Die neoliberalen Reaktionen ramponieren den Sozialstaat.
Fragende: Und was bedeutet das für das Geschlechterverhältnis? Erklärbär: Die Rollenbilder ändern sich langsam, werden offener und individueller. Insgesamt gibt es eine vermeintlich größere Akzeptanz.
Fragende: und was bringt das dem Kapitalismus?
Erklärbär: Homoehe, Regenbogenfamilie, mehr Flexibilität in der Familie. Das wird auch deswegen akzeptiert, weil es wunderbar zur Entwicklungen in der Arbeitswelt passt. Dort gibt es weniger stupide Fließbandarbeit, mehr komplexe Aufgaben, mehr Teamwork. Da kommt das Streben nach Individualisierung und Selbstverwirklichung gerade richtig.
Fragende: Aber was bedeutet all das konkret? Selbstverwirklichung, Teamwork und so, das klingt doch toll...
Erklärbär: Naja, Teilzeit, Soloselbstständigkeit, Zeitarbeit, hört sich für manche vielleicht toll an. Bedeutet aber auch Armut, Konkurrenzdruck und Unsicherheit. Die Eltern gehen arbeiten, die Kinder sind allein zu Hause und am Ende des Tages reicht es trotzdem nicht für die Miete oder den Sportverein. Und wenn man das nicht schafft, hat man sich einfach nicht genug angestrengt.
Zeitschrift: „Ich bin doch meines eigenen Glückes Schmiedin. Wenn ich mich ein bisschen mehr anstrenge, dann schaffe ich es nach der Arbeit noch zum Yoga, bevor ich mein Kind vom Kindergeburtstag abhole. Vielleicht reicht es auch noch für ein bisschen Networking, ein Drink in einer netten Bar.“
Fragende: Aber wer wäscht dann ab? Zieht die Kinder an? Pflegt die Oma?
Zeitschrift: Suche weibliche Haushaltshilfe jeden Mittwoch von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Meine Erwartungen sind Zuverlässigkeit und gewissenhaftes Erledigen der Arbeit. Deutschkenntnisse nicht unbedingt erforderlich. Bei Interesse einfach anrufen. Vergütung: Verhandlungssache, maximal Mindestlohn.
Erklärbär Die migrantische Haushaltshilfe. Sie kommt wochenweise nach Deutschland, um die Oma anderer Leute zu pflegen. Fragende: Und wer kümmert sich um ihre Kinder? Erklärbär: Tja... das nennt man dann wohl care drain. Kurz: Die weißen Mittelschichtsfeministinnen haben die Politik beeinflusst und gehen jetzt arbeiten, aber davon profitieren längst nicht alle!
8. Für einen antikapitalistischen Feminismus!
Fragende 2016. Kapitalismus gibt es noch, das hierarchische Geschlechterverhältnis gibt es auch noch. Ganz schön scheiße. Wenn ich an die proletarischen Feministinnen der ersten Frauenbewegung denke oder an die Kämpfe in den 70er Jahren...wozu das alles?
Erklärbär Es ist schon ein bisschen was passiert! Aber das reicht noch nicht. Und es gibt sogar Rückschläge: Die Abtreibungsgesetze können wieder verschärft werden, so wie in Polen. Die CDU erfindet Herdprämien. Und die populistischen Rechten Parteien gewinnen mit antifeministischen Inhalten. Oder Feminismus interessiert nur dann, wenn man ihn als Instrument für rassistische Argumente verwenden kann! Zum Beispiel wenn konservative Politiker_innen mit vermeintlich feministischen Argumenten gegen Muslime hetzen.
Zeitschrift: Die AfD lädt ein: Mittwoch, 15 Uhr im Braunen Salon: Vortrag zur Verletzung von Frauenrechten im deutschen Islam
Erklärbär: Widerlich! Mit sowas haben wir auch nichts gewonnen. Feministische Forderungen können nicht um den Preis rassistischer Mobilisierung erkämpft werden. Es muss heißen: ein besseres Leben für alle!
Fragende: Und der Kapitalismus?
Erklärbär: Sagen wir so: Im Kapitalismus kann es dieses bessere Leben nicht geben. Das heißt, wir wollen nicht nur Feminismus, wir wollen ihn antikapitalistisch und intersektional...
Fragende: Hää???
Erklärbär: Im Prinzip steckt das in allem, was wir die letzte Stunde gehört haben. Kapitalismus und Patriarchat müssen wir zusammen loswerden. Und die Kämpfe dafür müssen so geführt werden, dass niemand auf der Strecke bleibt.
Fragende: Aber wie sollen wir das machen?
Erklärbär: Wir müssen gleichzeitig gegen die Grenzen kämpfen, mit denen sich Europa abschottet, gegen den Arbeitszwang, mit dem Harzt4-Empfänger_innen auf dem Amt drangsaliert werden, gegen restriktive Abtreibungsgesetze und für solidarisches Wohnen und Arbeiten. Dafür müssen wir viele sein und wir müssen uns organisieren. Dem Kapitalismus mit seiner ganzen Scheiße beizukommen ist wie einen Pudding an die Wand zu nageln. Einfach wirds nicht.
Fragende: Scheint mir auch so! Und wieso unterhalten wir uns dann seit einer Stunde statt dem Kapitalismus jetzt den Todesstoß zu verpassen?
Erklärbär: Eine gute Analyse ist die Voraussetzung! Damit haben wir gerade angefangen. Aber vieles ist noch offen: Aus welcher Position sprechen wir überhaupt? Mit welchen Privilegien? Und über wen? Wie genau verschieben sich die hierarchischen Klassenverhältnisse auf dem flexibilisierten Arbeitsmarkt? Welche widerständigen Potenziale bietet die queer Theory? Wie funktioniert koloniale Ausbeutung heute? .... Und zuletzt: Was sind die Alternativen? Wie lernen wir gut miteinander zu leben?
Fragende: ...es gibt viel zu tun! Let’s do it! Let’s skunk capitalism!
9. Credits
Dies war ein Feature der e*skunks. Wir sind Teil der Gruppe e*vibes – für eine emanzipatorische Praxis. e*vibes macht seit 2011 in Dresden feministische linke Politik. Ihr findet uns im Internet unter evibes.org
Danke an Sarah Buddeberg für die finanzielle Unterstützung. Danke an Antje Meichsner für Kritik, Lektorat und Regie.
Danke an den Supermarkt für die kostenlose Verpflegung. Danke an Elke und Klaus, die den langen Weg auf sich genommen haben.
Und danke an alle diejenigen, die durch ihre Kämpfe und ihre Kritik überhaupt erst die Grundlagen für unser heutiges Engagement geschaffen haben.
Sound: Musik, dann Streichholz