Derrida Nachruf
ID 7826
Jacques Derrida ist tot. Am 8. Oktober hat er im Alter von 74 Jahren die Dekonstruktion zu seinem Ende geführt, der Erlösung durch die Auflösung. Er ist: ein Sprachspieler, Philosophin, ein Bruder Hitzig und Witzig, ein lebender Toter, Klammeraffe, und Kontextsucher, dem die Sprache zu eng und die Welt zu schlecht war.
Der französiche Präsident steckt sich seinen Namen an den viel zu teuren Anzug und sagt: “Mit ihm hat Frankreich der Welt einen der größten zeitgenössischen Philosophen, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des intellektuellen Lebens unserer Zeit geschenkt" und überhöht damit seine beschissene Nation und sein erbarmungswürdiges Wirken.
„Bauchspeicheldrüsenkrebs“ soll den Denker und Henker erlegt haben. Von einen solchen Wortungetüm hätte sich die Dekonstruckteurin Derrida nicht schrecken lassen. Schließlich ist so eine Entschuldigung nur ein aufgklärerisher Mythos. Und den war der Adorno-Preisträger ausgezogen zu zerstören.
So sind Kommentare zur Bedeutung der Trauer um Derridas Tod zu lesen wie : „Nur bei einer gewissen selbstreflexiven Spielart der Wissenschaften, die sich einbilden muss, dass ein durch die Hasenscharte sabbernder Gummersbacher ihrdie Welt vollkommen neu erklären könne. Also bei denen, die auf ihren Erlöser im Theoriedilemma zwischen Adorno und Rawls ein Stückchen Genugtuung für den Misserfolg eigener Positionen suchen.“ Oder noch besser „Egal. Nur ein eitler, gewissenloser Sabbelbüddel weniger.“
Ernst Jandel verfasste schon zu seinen Lebzeiten in dingfest einen Nachruf auf den Dadaisten:
..er habe immer etwas zu sagen gehabt, und er habe immer gewußt, daß man es so und so und so sagen könne; und so habe er sich nie darum mühen müssen, etwas zu sagen, wohl aber um die art und weise dieses sagens. Denn in dem, was man zu sagen hat, gibt es keine Alternative; aber für die art und weise es zu sagen gibt es eine unbestimmte Anzahl von Möglichkeiten, es gibt dichter, die alles mögliche sagen, und dies immer auf die gleiche weise. Solches zu tun habe ihn nie gereizt; denn zu sagen gebe es schließlich nur eines; dieses aber immer wieder, und auf immer neue weise.
Derrida selbst dazu im Untertitel „Wie man abschafft wovon man spricht“:
Wie knüpft sich der Knoten dieses ganzen Themas (ich habe, ich bin und ich fordere ein feines Ohr, ich bin (die) zwei, (der) Doppel(gänger), ich zeichne doppelt, meine Schriften und ich sind zweierlei, ich bin der-Tote-die Lebende und ich bin ihnen zubestimmt, von ihnen komme ich und an sie wende ich mich unsw. Zusammen mit dem Knoten der Zukunft?
Der französiche Präsident steckt sich seinen Namen an den viel zu teuren Anzug und sagt: “Mit ihm hat Frankreich der Welt einen der größten zeitgenössischen Philosophen, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des intellektuellen Lebens unserer Zeit geschenkt" und überhöht damit seine beschissene Nation und sein erbarmungswürdiges Wirken.
„Bauchspeicheldrüsenkrebs“ soll den Denker und Henker erlegt haben. Von einen solchen Wortungetüm hätte sich die Dekonstruckteurin Derrida nicht schrecken lassen. Schließlich ist so eine Entschuldigung nur ein aufgklärerisher Mythos. Und den war der Adorno-Preisträger ausgezogen zu zerstören.
So sind Kommentare zur Bedeutung der Trauer um Derridas Tod zu lesen wie : „Nur bei einer gewissen selbstreflexiven Spielart der Wissenschaften, die sich einbilden muss, dass ein durch die Hasenscharte sabbernder Gummersbacher ihrdie Welt vollkommen neu erklären könne. Also bei denen, die auf ihren Erlöser im Theoriedilemma zwischen Adorno und Rawls ein Stückchen Genugtuung für den Misserfolg eigener Positionen suchen.“ Oder noch besser „Egal. Nur ein eitler, gewissenloser Sabbelbüddel weniger.“
Ernst Jandel verfasste schon zu seinen Lebzeiten in dingfest einen Nachruf auf den Dadaisten:
..er habe immer etwas zu sagen gehabt, und er habe immer gewußt, daß man es so und so und so sagen könne; und so habe er sich nie darum mühen müssen, etwas zu sagen, wohl aber um die art und weise dieses sagens. Denn in dem, was man zu sagen hat, gibt es keine Alternative; aber für die art und weise es zu sagen gibt es eine unbestimmte Anzahl von Möglichkeiten, es gibt dichter, die alles mögliche sagen, und dies immer auf die gleiche weise. Solches zu tun habe ihn nie gereizt; denn zu sagen gebe es schließlich nur eines; dieses aber immer wieder, und auf immer neue weise.
Derrida selbst dazu im Untertitel „Wie man abschafft wovon man spricht“:
Wie knüpft sich der Knoten dieses ganzen Themas (ich habe, ich bin und ich fordere ein feines Ohr, ich bin (die) zwei, (der) Doppel(gänger), ich zeichne doppelt, meine Schriften und ich sind zweierlei, ich bin der-Tote-die Lebende und ich bin ihnen zubestimmt, von ihnen komme ich und an sie wende ich mich unsw. Zusammen mit dem Knoten der Zukunft?
Audio
03:14 min, 3032 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 14.10.2004 / 16:54
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