"Das Problem ist der Mangel an politischem Willen bei der indonesischen Regierung" - Indria von Asia Justice and Rights zu den anti-kommunistischen Massakern in Indonesien 1965/66
ID 78048
Vor mittlerweile rund 50 Jahren hat sich in Indonesien mit den anti-kommunistischen Massenmorden eines der dunkelsten Kapitel dieses Landes ereignet. In den Jahren 1965 und 1966 wurden geschätzt zwischen 500.000 und 3 Millionen Menschen durch Militärs, lokale Milizen und Personen aus der Zivilbevölkerung ermordet. Viele weitere wurden vergewaltigt, gefoltert und inhaftiert. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute nicht bekannt. Mutmaßlicher Auslöser der Morde und Massaker war ein gescheiterter Putsch, von dem angenommen wurde, dass er von Vertretern der Kommunistischen Partei Indonesiens, der PKI, die damals die größte kommunistische Partei ausserhalb der Sowjetunion war, auf mehrere Militärgeneräle verübt wurde. Infolge diesen Putsches und im internationalen Umfeld des Kalten Krieges sowie innerstaatlicher Spannungen zwischen verschiedenen Gruppierungen, die um ihren Einfluss auf die Regierung konkurrierten, wurde die PKI mittels einer medialen Kampagne zum nationalen Hauptfeind stilisiert und es wurde zur Ermordung und Bekämpfung ihrer Mitglieder und SympathisantInnen aufgerufen. Die Diskriminierung der Überlebenden und Opfer hält bis heute an. Erst in den letzten Jahren wurde die Aufarbeitung dieser Verbrechen von Überlebenden und zivilgesellschaftlichen Gruppen angestoßen, die jedoch nach wie vor mit massiven Widerstände sowohl von islamistischen Gruppierungen als auch seitens der Regierung konfrontiert sind.
Über den aktuellen Stand der Aufarbeitung sowie die Ausstellung „The Act of Klling“, die ab Donnerstag im Kommunalen Kino gezeigt wird, haben wir mit Indria Fernida von der Menschenrechts-NGO „Asia Justice and Rights“ gesprochen.
Indria wird am 14. Juli 2016 auch in Freiburg bei der Veranstaltung „Indonesien: 50 jahre gegen das Vergessen“ sein. Hier wird im Freiburger Alten Wiehrebahnhof die Ausstellung „The Act of Living“ gezeigt, die die Geschichten von weiblichen Überlebenden der Massaker von 1965 erzählt. Am Abend der Vernissage wird außerdem der Film „The Women and the Generals“ gezeigt. Die Veranstaltung wird von den NGOs Watch Indonesia und Asia Justice and Rights sowie dem Koki und Southeast Asian Studies at Freiburg University organisiert und beginnt um 18 Uhr mit einer Einführung von Indria.
Weitere Informationen und Kartenreservierung unter: https://www.koki-freiburg.de/filmreihen/...
Über den aktuellen Stand der Aufarbeitung sowie die Ausstellung „The Act of Klling“, die ab Donnerstag im Kommunalen Kino gezeigt wird, haben wir mit Indria Fernida von der Menschenrechts-NGO „Asia Justice and Rights“ gesprochen.
Indria wird am 14. Juli 2016 auch in Freiburg bei der Veranstaltung „Indonesien: 50 jahre gegen das Vergessen“ sein. Hier wird im Freiburger Alten Wiehrebahnhof die Ausstellung „The Act of Living“ gezeigt, die die Geschichten von weiblichen Überlebenden der Massaker von 1965 erzählt. Am Abend der Vernissage wird außerdem der Film „The Women and the Generals“ gezeigt. Die Veranstaltung wird von den NGOs Watch Indonesia und Asia Justice and Rights sowie dem Koki und Southeast Asian Studies at Freiburg University organisiert und beginnt um 18 Uhr mit einer Einführung von Indria.
Weitere Informationen und Kartenreservierung unter: https://www.koki-freiburg.de/filmreihen/...
Audio
13:02 min, 12 MB, mp3
mp3, 129 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.07.2016 / 11:34
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mp3, 129 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.07.2016 / 11:34
Dateizugriffe: 65
Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Internationales
Serie: Morgenradio
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Kommentare
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15.07.2016 / 11:42 | AL, coloRadio, Dresden |
wird
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am 17.7. in "Blick über den Tellerrand" gesendet. Danke. | |