Buchvorstellung und Gespräch mit dem Herausgeber Lou Marin zu Albert Camus: Libertäre Schriften
ID 77371
LAIKAtheorie
Band 28:
Lou Marin (Hrsg.):
Albert Camus – Libertäre Schriften (1948-1960)
Albert Camus’ literarisches Werk ist weltberühmt und zählt zur herausragenden Literatur des 20. Jahrhunderts. Weniger bekannt ist seine Beschäftigung mit dem Anarchismus. Gerade aber die Auseinandersetzung mit dem libertären Denken war für Camus nach dem Zweiten Weltkrieg von großer Bedeutung.
Band 28:
Lou Marin (Hrsg.):
Albert Camus – Libertäre Schriften (1948-1960)
Albert Camus’ literarisches Werk ist weltberühmt und zählt zur herausragenden Literatur des 20. Jahrhunderts. Weniger bekannt ist seine Beschäftigung mit dem Anarchismus. Gerade aber die Auseinandersetzung mit dem libertären Denken war für Camus nach dem Zweiten Weltkrieg von großer Bedeutung.
Audio
01:50:01 h, 25 MB, mp3
mp3, 32 kbit/s, Mono (22050 kHz)
Upload vom 30.05.2016 / 15:57
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Klassifizierung
Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Wirtschaft/Soziales, Internationales, Kultur, Politik/Info
Serie: SchwarzBunteFäden
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
In besserer Qualität auch hier zu hören:
https://vimeo.com/user52712443
https://www.youtube.com/channel/UCarpeGX...
Wir leben in einer Zeit voll von Kriegen, zerstörerischer Herrschaft und dem Mangel an Bewusstsein dafür, dass das gute Leben für alle nicht verschenkt wird, sondern die Sozialen Errungenschaften von heute in der Vergangenheit hart erkämpft wurden.
Gerade heute erscheint es uns auch darum wichtig, das Denken und Wirken Camus’ als
Kriegsdienstverweigerer, Anti-Kolonialisten und revolutionärem Syndikalisten neu zu beleuchten und mit der verzerrten Wahrnehmung und geschichtlichen Verkennung seines Gesamt-Werkes ein Stück weit aufzuräumen.
Camus hat sich in den Zeit des Kalten Krieges bewusst gegen den Ost- und den Westblock gestellt und für die Idee einer gewaltfreien, Hierarchie ablehnenden, libertären Gesellschaft geworben.
Die Geschichte hat Camus bei seiner Kritik an autoritären Staaten Recht gegeben, seien diese nun „Faschistisch“ oder formal „Demokratisch“, „Kommunistisch“, ...
Höchste Zeit also den Autor und Nobelpreisträger Camus als streitbaren Moralisten neu zu entdecken, als >>Menschen in der Revolte<<, der sich konstruktiv und leidenschaftlich mit den politischen Fragen seiner Zeit auseinandersetzte.
Gerade heute können die Impulse seines Denkens Perspektiven und Wege für ein menschlicheres Miteinander für uns alle bieten.
Albert Camus’ literarisches Werk ist weltberühmt und zählt zur herausragenden Literatur des 20. Jahrhunderts. Weniger bekannt ist seine Beschäftigung mit dem Anarchismus. Gerade aber die Auseinandersetzung mit dem libertären Denken war für Camus nach dem Zweiten Weltkrieg von großer Bedeutung.
Bereits 1940 lernte Camus Rirette Maîtrejean, eine der bedeutendsten damaligen französischen Anarchistinnen, kennen. Mit jungen libertären AktivistInnen diskutierte er 1948 über ein gemeinsames Verständnis der damaligen Welt. 1949 schrieb Camus dann seinen ersten Artikel in der anarchistischen Presse – damit begann eine Zusammenarbeit, die bis zu seinem Tod fortdauerte. Sie war durch starke persönliche Freundschaften besiegelt, die von gegenseitiger Wertschätzung, Herzlichkeit und Verbundenheit über gemeinsame Kämpfe gekennzeichnet war.
In dieser nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegenden Aufsatzsammlung zeigen sich die Entwicklungswege im Denken Camus’ zu Zeiten des Kalten Kriegs, seine Entschlossenheit, weder der einen noch der anderen Großmacht nachzugeben. In jener Zeit war Camus der einzige französische Intellektuelle, der sich bewusst auf ein drittes Lager stützte: das der Kriegsdienstverweigerer, der mundtot und vergessen gemachten Anti-Kolonialistinnen und der revolutionären Syndikalistinnen.
Das Buch versammelt Schriften Camus wie auch Artikel anderer AutorInnen und ermöglicht erstmals einen vollständigen Überblick über das Denken und Wirken Camus’ – und so ein umfassendes Verständnis dieses »Menschen in der Revolte«.
Albert Camus wurde am 7. November 1913 im nordwest-algerischen Dorf Mondovi (heute Dréan) geboren und starb am 4. Januar 1960 bei einem Autounfall nahe Villeblevin, Frankreich. Von 1935 bis 1937 war er Mitglied der Kommunistischen Partei. 1935 gründete er das »Theater der Arbeit«. Die Romane Der Fremde und Die Pest begründeten seinen literarischen Ruhm. 1957 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Lou Marin, geboren 1961, lebt als Journalist, Buchautor und Übersetzer seit 2001 in Marseille/Frankreich. Er engagiert sich in der Friedensbewegung der achtziger sowie in antimilitaristischen, antisexistischen und antirassistischen Initiativen der neunziger Jahre. Seit 1980 ist Lou Marin Autor, war Mitglied verschiedener Redaktionen und ist bis heute Mitherausgeber der gewaltfrei-anarchistischen Monatszeitung Graswurzelrevolution.
Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen in deutscher, englischer und französischer Sprache. Sein Buch Camus et les libertaires (1948–1960) erschien 2008 bei Égrégores und als Neuauflage unter dem Titel Albert Camus: Écrits libertaires (1948–1960) 2013 bei Indigène Éditions.
Für mehr Informationen:
http://www.laika-verlag.de/edition-theor...
https://www.youtube.com/watch?v=gc-Pg6r-rKU
Freies Radio Wüste Welle: http://www.wueste-welle.de/sendung/view/...
Kontakt:
resonanz-contrasens@mtmedia.org
schwarzbuntefaeden@mtmedia.org
https://vimeo.com/user52712443
https://www.youtube.com/channel/UCarpeGX...
Wir leben in einer Zeit voll von Kriegen, zerstörerischer Herrschaft und dem Mangel an Bewusstsein dafür, dass das gute Leben für alle nicht verschenkt wird, sondern die Sozialen Errungenschaften von heute in der Vergangenheit hart erkämpft wurden.
Gerade heute erscheint es uns auch darum wichtig, das Denken und Wirken Camus’ als
Kriegsdienstverweigerer, Anti-Kolonialisten und revolutionärem Syndikalisten neu zu beleuchten und mit der verzerrten Wahrnehmung und geschichtlichen Verkennung seines Gesamt-Werkes ein Stück weit aufzuräumen.
Camus hat sich in den Zeit des Kalten Krieges bewusst gegen den Ost- und den Westblock gestellt und für die Idee einer gewaltfreien, Hierarchie ablehnenden, libertären Gesellschaft geworben.
Die Geschichte hat Camus bei seiner Kritik an autoritären Staaten Recht gegeben, seien diese nun „Faschistisch“ oder formal „Demokratisch“, „Kommunistisch“, ...
Höchste Zeit also den Autor und Nobelpreisträger Camus als streitbaren Moralisten neu zu entdecken, als >>Menschen in der Revolte<<, der sich konstruktiv und leidenschaftlich mit den politischen Fragen seiner Zeit auseinandersetzte.
Gerade heute können die Impulse seines Denkens Perspektiven und Wege für ein menschlicheres Miteinander für uns alle bieten.
Albert Camus’ literarisches Werk ist weltberühmt und zählt zur herausragenden Literatur des 20. Jahrhunderts. Weniger bekannt ist seine Beschäftigung mit dem Anarchismus. Gerade aber die Auseinandersetzung mit dem libertären Denken war für Camus nach dem Zweiten Weltkrieg von großer Bedeutung.
Bereits 1940 lernte Camus Rirette Maîtrejean, eine der bedeutendsten damaligen französischen Anarchistinnen, kennen. Mit jungen libertären AktivistInnen diskutierte er 1948 über ein gemeinsames Verständnis der damaligen Welt. 1949 schrieb Camus dann seinen ersten Artikel in der anarchistischen Presse – damit begann eine Zusammenarbeit, die bis zu seinem Tod fortdauerte. Sie war durch starke persönliche Freundschaften besiegelt, die von gegenseitiger Wertschätzung, Herzlichkeit und Verbundenheit über gemeinsame Kämpfe gekennzeichnet war.
In dieser nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegenden Aufsatzsammlung zeigen sich die Entwicklungswege im Denken Camus’ zu Zeiten des Kalten Kriegs, seine Entschlossenheit, weder der einen noch der anderen Großmacht nachzugeben. In jener Zeit war Camus der einzige französische Intellektuelle, der sich bewusst auf ein drittes Lager stützte: das der Kriegsdienstverweigerer, der mundtot und vergessen gemachten Anti-Kolonialistinnen und der revolutionären Syndikalistinnen.
Das Buch versammelt Schriften Camus wie auch Artikel anderer AutorInnen und ermöglicht erstmals einen vollständigen Überblick über das Denken und Wirken Camus’ – und so ein umfassendes Verständnis dieses »Menschen in der Revolte«.
Albert Camus wurde am 7. November 1913 im nordwest-algerischen Dorf Mondovi (heute Dréan) geboren und starb am 4. Januar 1960 bei einem Autounfall nahe Villeblevin, Frankreich. Von 1935 bis 1937 war er Mitglied der Kommunistischen Partei. 1935 gründete er das »Theater der Arbeit«. Die Romane Der Fremde und Die Pest begründeten seinen literarischen Ruhm. 1957 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Lou Marin, geboren 1961, lebt als Journalist, Buchautor und Übersetzer seit 2001 in Marseille/Frankreich. Er engagiert sich in der Friedensbewegung der achtziger sowie in antimilitaristischen, antisexistischen und antirassistischen Initiativen der neunziger Jahre. Seit 1980 ist Lou Marin Autor, war Mitglied verschiedener Redaktionen und ist bis heute Mitherausgeber der gewaltfrei-anarchistischen Monatszeitung Graswurzelrevolution.
Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen in deutscher, englischer und französischer Sprache. Sein Buch Camus et les libertaires (1948–1960) erschien 2008 bei Égrégores und als Neuauflage unter dem Titel Albert Camus: Écrits libertaires (1948–1960) 2013 bei Indigène Éditions.
Für mehr Informationen:
http://www.laika-verlag.de/edition-theor...
https://www.youtube.com/watch?v=gc-Pg6r-rKU
Freies Radio Wüste Welle: http://www.wueste-welle.de/sendung/view/...
Kontakt:
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schwarzbuntefaeden@mtmedia.org