Knapp ein Drittel der Geflüchteten, die hier in Deutschland ankommen, sind Kinder und Jugendliche. Sie haben meist eine lange Zeit auf der Flucht verbracht, unter widrigen Bedingungen gelebt und Erfahrungen gemacht, die sie nachhaltig beeinflussen. Hier angekommen, können sie endlich, so sollte man meinen, wieder Kind sein. Unbeschwert mit ähnlich alten Kindern in den Tag hinen leben, spielerisch sich an das neue Umfeld gewöhnen, ihre Umwelt kennenlernen und so weiter. Aber ist das so? Genießen junge Menschen, die hier in Deutschland Schutz suchen, tatsächlich die Kinderrechte, die den "biodeutschen Kindern" zustehen? Eigentlich sollte man das meinen - Kinderrechte sind schließlich Menschenrechte, das heißt unabhängig von Herkunft. Aber in einem Land, wo man einen Antrag stellen muss, um das Menschenrecht auf Asyl genießen zu dürfen, hakt man besser noch einmal nach. Das tun wir mal bei Carsten Hörich, der Dozent für Migrationsrecht in Halle ist.