Seit einiger Zeit gibt es eine Debatte um Antisemitismus, bzw. die Anschlußfähigkeit antisemitischer Feindbilder an Argumentationen, wie sie innerhalb von attac und anderern sozialen Bewegungen vertreten werden. Diese Vorwürfe sollen aus unterschiedlicher Perspektive diskutiert werden.

Thomas Schmiedinger (Context XXI) formuliert die Kritik an einer ökonomistischen Kritik der Globalisierung und kann mit seiner Kenntnis von Antisemitismus im arabischen Raum einen wichtigen Beitrag für eine breitere Diskussion geben. Aus einer wertkritischen Perspektive zeigt Norbert Trenkle (Krisis), dass einerseits eine kapitalistische Ökonomie selbst zur Reproduktion von Antisemitismus beiträgt und lotet andererseits die Möglichkeiten aus, eine Kritik der Ökonomie zu formulieren, die die Gefahren einer Verkürzung und antisemitischen Anschlußstellen umschifft, während Alfred Schobert (DISS) mit einem diskursanalytischen Blick die Sensibilität für die Debattenstruktur in Deutschland schärft.

Wie sollte attac auf die Vorwürfe und Probleme reagieren, die innerhalb des Netzwerkes in Bezug auf antisemitische Anschlußmöglichkeiten bestehen? Für attac sucht Thomas Seibert (Wissenschaftlicher Beirat von attac und medico international) nach Möglichkeiten, eine Kritik an den herrschenden Verhältnissen zu formulieren die weder Platz für antisemitische Feindbilder noch Anschlußstellen für rechte Argumentationen offen läßt.

Moderation Anna (Attac-Campus-Gruppe HU Berlin). In Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Weiterdenken in der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.