Neue Weltordnung - neue Kriege?

ID 71507
 
In der Sendung geht es darum, wie sich die Kräfteverhältnisse auf dem Globus verändern. Wir gehen dazu folgenden Fragen nach: Wie stark gefährdet ist die Machtposition des Westens durch die Konkurrenz aufstrebender Staaten? Wo sind die Staaten auszumachen, die den Platzhirschen der internationalen Politik Paroli bieten könnten? Und schließlich: was bedeuten internationale Kräfteverschiebungen für den Frieden auf unserem Planeten? Dazu ein ausführliches Interview mit Conrad Schuhler, dem Vorsitzenden des Instituts für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (isw)in München.
Audio
34:06 min, 31 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 07.07.2015 / 15:05

Dateizugriffe: 5

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Harald Will
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 07.07.2015
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Bei uns geht es heute um nichts Geringeres als um die Weltpolitik, genauer: wir sehen uns an,wie es um die Kräfteverhältnisse auf dem Globus bestellt ist. Und wir gehen dazu folgenden Fragen nach: Wie stark gefährdet ist die Machtposition des Westens durch die Konkurrenz aufstrebender Staaten? Wo sind die Staaten auszumachen, die den Platzhirschen der internationalen Politik Paroli bieten könnten? Und schließlich: was bedeuten Kräfteverschiebungen auf dem Globus für unsere Zukunft, vor allem: was bedeuten sie für den Frieden auf unserem Planeten?

Unser Schwerpunkt-Thema heute:
Neue Weltordnung - wie sich die Machtverteilung auf dem Globus verändert.


Am Mikrofon: HW

Vor vier Wochen fand der G7-Gipfel in Elmau statt. Dort trafen sich vor idyllischer Kulisse die Staats- und Regierungschefs aus den sieben Ländern der Welt, die lange als die wirtschaftlich mächtigsten galten. Die G7, das sind: die USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Japan. Das Treffen von Elmau sollte einmal mehr die Absicht der G7-Staaten demonstrieren, die Weltpolitik entscheidend zu bestimmen. Aber ist dieser Anspruch aufrecht zu erhalten? Darüber habe ich mit Conrad Schuhler gesprochen. Er ist der Vorsitzende des isw, des Instituts für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung in München und er hat sich intensiv mit Fragen der internationalen Politik befasst.

Zuspielung 1

Die Gewichte auf der Welt verschieben sich, was die Wirtschaftskraft der verschiedenen Regionen betrifft. Das lässt sich nicht nur an einer Größe wie dem Brutto-Sozialprodukt ablesen, sondern auch an der Entwicklung der Privatvermögen. Die Beratungsgesellschaft „Boston Consulting Group“ hat dazu vor kurzem eine Untersuchung veröffentlicht. Darin ist von einer Dynamik „alte gegen neue Welt“ die Rede. Schon im nächsten Jahr, sagen die Experten, wird im asiatisch-pazifischen Raum insgesamt mehr Privatvermögen vorhanden sein als in den USA. Nun bedeutet das nicht, dass von dieser Entwicklung breite Bevölkerungsschichten in Asien profitieren. Auch hier ist wie in den USA die Vermögensverteilung höchst ungleich, der Löwenanteil des Privatvermögens konzentriert sich in den Händen weniger. Aber die Vermögensentwicklung ist ein Indikator dafür, dass der asiatisch-pazifische Raum an Wirtschaftskraft zulegt. Frage an Conrad Schuhler vom Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung:

Zuspielung 2

Wenn in der Vergangenheit um die wirtschaftliche Vorherrschaft in einer bestimmten Region gekämpft wurde, dann bedeutete das sehr oft Krieg. Man hat also versucht, ökonomische Ziele mit militärischen Mitteln durchzusetzen. Zum Beispiel im Irak. Da ging es ja nicht um Freiheit und Demokratie für die Iraker, wie das die Regierung in Washington behauptete, sondern es ging um die Öl-Interessen der USA.
Es ist zu befürchten, dass auch in Zukunft Kriege geführt werden, die der Durchsetzung ökonomischer Ziele dienen. Zum Beispiel Kriege in den Zonen, in denen sich die Mächtigen der Welt mit ihren wirtschaftlichen Interessen in die Quere kommen. Die Frage ist: Wie wird das genau aussehen? Conrad Schuhler vom Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung erläutert, welche Szenarien für ihn vorstellbar sind.

Zuspielung 3

Mit der Auseinandersetzung um die Ukraine ist nicht nur ein neuer Krisenherd in Europa entstanden. Der Ukraine-Konflikt hat auch die Konfrontation zwischen West und Ost wieder neu aufleben lassen. Diese Konfrontation war im übrigen ja trotz Mauerfall und Wende im Osten nie wirklich verschwunden. Und nun wird aufgerüstet – real und verbal: Die NATO stationiert nicht nur zusätzliche Soldaten und neue schwere Waffen in Osteuropa, sie kündigt auch eine Verstärkung ihrer schnellen Eingreiftruppe an: Von 25-tausend auf 40-tausend Mann. Der russische Präsident Putin seinerseits hat auch eine Ankündigung parat: Er will noch in diesem Jahr das russische Atomarsenal aufstocken – um 40 Interkontinentalraketen, die angeblich jedes beliebige Abwehrsystem überwinden können. Wenn so viel mit dem Säbel gerasselt wird, dann nimmt die Konfrontation zwischen West und Ost zu, dann wächst die Kriegsgefahr. Deshalb habe ich Conrad Schuhler gefragt:

Zuspielung 4

Soweit das Gespräch mit Conrad Schuhler vom Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung in München.

Kommentare
08.07.2015 / 10:40 detlef,
gesendet bei OSMOSE am 11 07 15 im Abendprogramm
danke
 
08.07.2015 / 13:09 Tagesteam, free FM, Ulm
wird gesendet
am 8.7. um 15h - danke!