Von Selbstbestimmung und Selbstausbeutung
ID 68769
Sendung zum Spannungsverhältnis von Selbstbestimmung und Selbtsausbeutung in linken Betrieben.
Dazu hören wir ein Interview mit Professor Ulrich Bröckling, der die Zusammenhänge zwischen alternativen Arbeitsmodellen und Selbstausbeutung beleuchtet, außerdem ein Studiogespräch 3er RDL-Redakteur_innen zur Frage, was die Arbeit in einem Linken Medienprojekt für sie bedeutet.
Dazu hören wir ein Interview mit Professor Ulrich Bröckling, der die Zusammenhänge zwischen alternativen Arbeitsmodellen und Selbstausbeutung beleuchtet, außerdem ein Studiogespräch 3er RDL-Redakteur_innen zur Frage, was die Arbeit in einem Linken Medienprojekt für sie bedeutet.
Audio
01:00:00 h, 55 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 10.02.2015 / 17:35
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Dateizugriffe: 19
Klassifizierung
Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Politik/Info
Serie: Soziale Bewegungen im Dialog
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Gefördert von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt.
Hallo zusammen. Ihr hört die Sendereihe „Soziale Bewegungen im Dialog“ und wir beschäftigen uns dieser Tage mit der Arbeiter_innenselbstorganisation. In der heutigen Sendung widmen wir uns dem Spannungsverhältnis von Selbstbestimmung und Selbtsausbeutung in linken Betrieben.
MUSIK_EINSPIELER
Ich will nicht werden, was mein Alter ist von Ton Steine Scherben.
Das Lied von 1971 ist Ausdruck, wie die Soziolog_innen sagen würden, einer umfassenden Krise der forditsischen Arbeitsverhältnisse. Gemeint ist, dass immer mehr Menschen die fremdbestimmt und entfremdete Arbeit in Betrieben und Fabriken ablehnten.
In den folgenden Jahren startete die Alternativbewegung in großem Maßstab sogennante Alternativbetriebe, in denen der fordistischen Produktionsweise mit ihrer Betonung der Arbeitsteilung und ihren hierarchischen Strukturen etwas Neues entgegengesetzt werden sollte.
Alternative Betriebe setzten auf Selbstbestimmung, Solidarität und gemeinsame Beschlüsse, auf eine Aufhebung der Trennung zwischen Leben und Freizeit.
Manche dieser Betriebe existieren bis heute, manche verloren ihren emanzipatorischen Anspruch, und sehr viele scheiterten – nicht nur an den ökonomischen Realitäten, sondern auch an ihren inneren Widersprüchen.
Denn das Versprechen der Selbstbestimmung kann schnell in Zwang zur Selbstausbeutung umschlagen. Wenn auch manche Alternativbetriebe ökonomische Nischen fanden, mussten die meisten sich am Markt behaupten – und reproduzierten die ökonomischen Zwänge zu deren Abschaffung sie angetreten waren.
Mehr noch: ihre Konzepte und Energien flossen ein in eine Umstrukturierung der kapitalistischen Arbeitswelt.
Ihre Visionen von Selbstverantwortung, Kreativität und Autonomie wurden zu Kampfbegriffen neoliberaler Arbeitsorganisation. Von der Vision zum Zwang: Kreativität und Autonomie sind heute ihres freiheitlichen Gehalts beraubt und vor allem Resourcen im kapitalistischen Wettbewerb.
Und nicht wenige Leute würden sich heute ein sogenanntes „Normalarbeitsverhältnis“, mit festen Zeiten und Urlaubsanspruch wünschen, wie es Ton Steine Scherben so vehement ablehnten.
Selbstbestimmung und Selbstausbeutung: Das Thema der heutigen Sendung:
Dazu hören wir ein Interview mit Professor Ulrich Bröckling, der die Zusammenhänge zwischen alternativen Arbeitsmodellen und Selbstausbeutung beleuchtet, außerdem ein Studiogespräch 3er RDL-Redakteur_innen zur Frage, was die Arbeit in einem Linken Medienprojekt für sie bedeutet.
Hallo zusammen. Ihr hört die Sendereihe „Soziale Bewegungen im Dialog“ und wir beschäftigen uns dieser Tage mit der Arbeiter_innenselbstorganisation. In der heutigen Sendung widmen wir uns dem Spannungsverhältnis von Selbstbestimmung und Selbtsausbeutung in linken Betrieben.
MUSIK_EINSPIELER
Ich will nicht werden, was mein Alter ist von Ton Steine Scherben.
Das Lied von 1971 ist Ausdruck, wie die Soziolog_innen sagen würden, einer umfassenden Krise der forditsischen Arbeitsverhältnisse. Gemeint ist, dass immer mehr Menschen die fremdbestimmt und entfremdete Arbeit in Betrieben und Fabriken ablehnten.
In den folgenden Jahren startete die Alternativbewegung in großem Maßstab sogennante Alternativbetriebe, in denen der fordistischen Produktionsweise mit ihrer Betonung der Arbeitsteilung und ihren hierarchischen Strukturen etwas Neues entgegengesetzt werden sollte.
Alternative Betriebe setzten auf Selbstbestimmung, Solidarität und gemeinsame Beschlüsse, auf eine Aufhebung der Trennung zwischen Leben und Freizeit.
Manche dieser Betriebe existieren bis heute, manche verloren ihren emanzipatorischen Anspruch, und sehr viele scheiterten – nicht nur an den ökonomischen Realitäten, sondern auch an ihren inneren Widersprüchen.
Denn das Versprechen der Selbstbestimmung kann schnell in Zwang zur Selbstausbeutung umschlagen. Wenn auch manche Alternativbetriebe ökonomische Nischen fanden, mussten die meisten sich am Markt behaupten – und reproduzierten die ökonomischen Zwänge zu deren Abschaffung sie angetreten waren.
Mehr noch: ihre Konzepte und Energien flossen ein in eine Umstrukturierung der kapitalistischen Arbeitswelt.
Ihre Visionen von Selbstverantwortung, Kreativität und Autonomie wurden zu Kampfbegriffen neoliberaler Arbeitsorganisation. Von der Vision zum Zwang: Kreativität und Autonomie sind heute ihres freiheitlichen Gehalts beraubt und vor allem Resourcen im kapitalistischen Wettbewerb.
Und nicht wenige Leute würden sich heute ein sogenanntes „Normalarbeitsverhältnis“, mit festen Zeiten und Urlaubsanspruch wünschen, wie es Ton Steine Scherben so vehement ablehnten.
Selbstbestimmung und Selbstausbeutung: Das Thema der heutigen Sendung:
Dazu hören wir ein Interview mit Professor Ulrich Bröckling, der die Zusammenhänge zwischen alternativen Arbeitsmodellen und Selbstausbeutung beleuchtet, außerdem ein Studiogespräch 3er RDL-Redakteur_innen zur Frage, was die Arbeit in einem Linken Medienprojekt für sie bedeutet.
Kommentare
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23.03.2015 / 11:19 | Timo, Querfunk, Karlsruhe |
wird gesendet
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24.03.15 | |
12.11.2015 / 12:53 | marie, |
wird gesendet
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am 15.11.2015. danke | |
23.12.2016 / 14:15 | Programmrat, free FM, Ulm |
wird gesendet...
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...am Donnerstag, 29.12. von 18-19 Uhr, danke! | |