interview mit der performerinnengruppe she she pop in dresden
ID 54455
(anmod nicht im beitrag enthalten!!!)
am 15. maerz 2013 bot das feministische performer_innenkollektiv she she pop ihr stueck "schubladen" im dresdner festspielhaus hellerau dar. direkt danach wurden 3 performerinnen zu ihrem stueck und ihrer arbeitsweise interviewt.
am 15. maerz 2013 bot das feministische performer_innenkollektiv she she pop ihr stueck "schubladen" im dresdner festspielhaus hellerau dar. direkt danach wurden 3 performerinnen zu ihrem stueck und ihrer arbeitsweise interviewt.
Audio
24:32 min, 22 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 26.03.2013 / 23:29
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Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
(anmod nicht im beitrag enthalten!!!)
ich habe vor mehreren monaten ein postkarte gesehen, darauf zwei frauen, die sich küssen, hinter ihnen ein foto von zwei männern, die sich küssen - in der selben pose. die männer sind erich honecker und leonid breshnjew, die frauen sind 2 mitglieder des performance-kollektivs She She Pop. mir war sofort klar, worum es in dem stück gehen muss, für welches diese postkarte wirbt: um die ostvergangenheit aus feministisch-popkultureller perspektive. aber es geht nicht nur um weibliche ostjugenden, es geht auch um ebenso subjektive westvergangenheiten.
gemäß She She Pops anspruch, performerinnenkollektiv zu sein, und wenn theater, dann experimentelles theater zu machen, wird nichts gespielt. die drei im osten und drei im westen aufgewachsene frauen erzählen autobiografische geschichten. diese geschichten werden getriggert durch tagebücher, schallplatten, briefe, bilder, bücher, Schulaufsätze die in kästen oder auch schubladen auf der bühne bereit stehen. es geht auch mal kurz um die stasi, um katharina witt und um heiner müller, die katharina witt der intellektuellen, den traumzauberbaum, Schwarzwaldkinik - deutsch-deutsche identifikationsfiguren.
es geht um erinnerung und um fragen der identität. es geht darum wie kapitalismus und sozialismus, wie wende und wiedervereinigung von konkreten frauen erlebt wurden. die erfahrungen beider systeme werden gegeneinandergesetzt ähnlich wie in einer fernsehgameshow. zwei teams scheinen gegeneinader anzutreten. ihre waffen sind ost-west-klischees. als würde es punkte für pointen und durchsetzungskräftige Selbstinszenierung geben. die spielerinnen machen betreiben ausserdem ein deutsch-deutsches begriffeerklären. dort tritt she she pops popkultureller ansatz zutage, sich für ihre settings von massenmedialen formen der unterhaltung inspirieren zu lassen - die fernsehgameshow.
sind die erfahrungen aus dieser, die sie in das theaterstück einbringen, geeignet für politische analysen? die performerinnen waren 1989 vielleicht zwischen 15 und 20 jahre alt. oder sind es tatsächlich die klischees, das, wofür sich she she pop interessieren? vielleicht um die dahinter liegenden machtstrukturen aber auch handlungsspielräume wie nebenbei aufscheinen zu lassen?
wer she she pop noch nicht kennt, der sei gesagt, dass mit ihnen wieder mal ein beispiel politisch relevanter zeitgenössischer theaterkultur in dresden zu sehen sein wird.
she she pop produzierte das stück "schubladen" zusammen mit dem Kampnagel in Hamburg, dem Hebbel am Ufer in Berlin und dem Forum Freies Theater in Düsseldorf.
ich habe vor mehreren monaten ein postkarte gesehen, darauf zwei frauen, die sich küssen, hinter ihnen ein foto von zwei männern, die sich küssen - in der selben pose. die männer sind erich honecker und leonid breshnjew, die frauen sind 2 mitglieder des performance-kollektivs She She Pop. mir war sofort klar, worum es in dem stück gehen muss, für welches diese postkarte wirbt: um die ostvergangenheit aus feministisch-popkultureller perspektive. aber es geht nicht nur um weibliche ostjugenden, es geht auch um ebenso subjektive westvergangenheiten.
gemäß She She Pops anspruch, performerinnenkollektiv zu sein, und wenn theater, dann experimentelles theater zu machen, wird nichts gespielt. die drei im osten und drei im westen aufgewachsene frauen erzählen autobiografische geschichten. diese geschichten werden getriggert durch tagebücher, schallplatten, briefe, bilder, bücher, Schulaufsätze die in kästen oder auch schubladen auf der bühne bereit stehen. es geht auch mal kurz um die stasi, um katharina witt und um heiner müller, die katharina witt der intellektuellen, den traumzauberbaum, Schwarzwaldkinik - deutsch-deutsche identifikationsfiguren.
es geht um erinnerung und um fragen der identität. es geht darum wie kapitalismus und sozialismus, wie wende und wiedervereinigung von konkreten frauen erlebt wurden. die erfahrungen beider systeme werden gegeneinandergesetzt ähnlich wie in einer fernsehgameshow. zwei teams scheinen gegeneinader anzutreten. ihre waffen sind ost-west-klischees. als würde es punkte für pointen und durchsetzungskräftige Selbstinszenierung geben. die spielerinnen machen betreiben ausserdem ein deutsch-deutsches begriffeerklären. dort tritt she she pops popkultureller ansatz zutage, sich für ihre settings von massenmedialen formen der unterhaltung inspirieren zu lassen - die fernsehgameshow.
sind die erfahrungen aus dieser, die sie in das theaterstück einbringen, geeignet für politische analysen? die performerinnen waren 1989 vielleicht zwischen 15 und 20 jahre alt. oder sind es tatsächlich die klischees, das, wofür sich she she pop interessieren? vielleicht um die dahinter liegenden machtstrukturen aber auch handlungsspielräume wie nebenbei aufscheinen zu lassen?
wer she she pop noch nicht kennt, der sei gesagt, dass mit ihnen wieder mal ein beispiel politisch relevanter zeitgenössischer theaterkultur in dresden zu sehen sein wird.
she she pop produzierte das stück "schubladen" zusammen mit dem Kampnagel in Hamburg, dem Hebbel am Ufer in Berlin und dem Forum Freies Theater in Düsseldorf.
Kommentare
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28.03.2013 / 20:35 | der TK, coloRadio, Dresden |
gesendet am 28.03. um 20 Uhr
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danke! | |
31.03.2013 / 20:38 | Fidel, |
Gesendet am 31.3.2013 um 20.30 Uhr
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Vielen Dank! Gruß Fidel | |