PM der Initiative:

Obere Austraße 7 in Mainz zum kulturellen, sozialen und politischen Zentrum erklärt

Seit dem 03.August 2012 wurde in Mainz in der Oberen Austraße 7 ein kreatives und unkommerzielles Zentrum der Begegnung und Vernetzung eröffnet. Mit diesem Projekt wollen diese Menschen einen Beitrag zu einer gerechteren Welt jenseits von ökonomischen und anderen Zwängen, jenseits von Unterdrückung und Diskriminierung leisten. Dazu wird die Obere Austraße 7 ab jetzt allen Menschen, die diesen Wunsch teilen, als vielfältigen Veranstaltungsort und Wohnraum zur Verfügung gestellt.

Wer ist diese Gruppe von Menschen?

Dies ist eine vielfältige, namen- und parteilose Gruppe von Menschen, die eine Reihe von Problemen wahrnehmen, gegen die sie sich einsetzen wollen. Es wurde festgestellt, dass der Alltag vieler Menschen von Ausgrenzung und Unterdrückung geprägt ist: Viele Menschen werden entweder wegen ihres sozialen Status diskriminiert, oder sind von anderen Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit betroffen. Ihnen werden ihre Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, sexuelle Identität, ihre Religion, Weltwahrnehmung, ihr Alter, mangelnde Mobilität oder vieles anderes zu einem Problem gemacht. Dabei werden ihre Schicksale oft als vereinzelt wahrgenommen und viel zu selten miteinander in Verbindung gebracht. Das soll gemeinsam geändert werden und gemeinsam in gesellschaftliche Zustände und Prozesse eingegriffen werden, um sie kritisch reflektierend zum Besseren zu wenden.

Warum diese Aktion?

Es gibt viele Menschen in Mainz, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen; einen geeigneten Raum für dieses Projekt zu finden, ist jedoch schwierig. Vorhandene Orte, wie das Haus Mainusch (Staudingerweg 23), sind entweder akut bedroht, oder, wie das Atelier Zukunft, bereits geschlossen. Dafür verantwortlich sind beispielsweise die hohen Mieten und die Raumnot in Mainz, aber auch eine Stadtpolitik, die den Bau eines neuen Großeinkaufszentrums über die genannten Probleme stellt.
In Mainz finden sich jedoch paradoxerweise einige mitunter schon seit Jahren leerstehende Häuser. So verfällt das von uns geöffnete Gebäude, vormals ein Unternehmensstandort, ebenfalls seit längerer Zeit. Deshalb hat sich diese Gruppe zu diesem Schritt entschlossen, die Obere Austraße 7 als einen freien und öffentlichen Raum zu nutzen.

Wie soll das gehen?

Um diesen Zielen nahe zu kommen, wird also ein geeigneter Ort benötigt, der durch die Leerstandnutzung in der Oberen Austraße 7 geschaffen werden soll – ein Ort der Politik, Kultur und Vernetzung, an dem die finanzielle Lage und gesellschaftliche Wertung der Mitgestaltenden gegenüber ihrem Alltag zurückgestellt wird. Mit Kunst, Kultur und Politik, kritischen Seminaren und Workshops, Ausstellungen und Konzerten, mietfreien Wohnungen, Werkstätten und öffentlicher Küche will diese Gruppe in der Oberen Austraße 7 einen Freiraum gestalten, an dem Menschen zusammenfinden und in Wort und Tat gesellschaftliche Missstände kritisieren können. Das funktioniert jedoch nur, wenn alle Beteiligten dazu bereit sind, sich untereinander sowohl als Menschen, als auch in ihren unterschiedlichen Bedürfnissen zu respektieren und zu achten.
Dabei will Mensch die Horizonte durch Austausch und Vernetzung erweitern, und nicht engstirnig und dogmatisch auftreten. Die Strukturen sind lebendig und wachsen und verändern sich mit Allen, die bei der Gestaltung mitmachen. Voreilige Verschlagwortung wird abgelehnt, genauso, wie Mensch nicht dem Spektrum irgendeiner Partei nahesteht. Mensch freut sich über alle, die sich in diesem Sinne daran beteiligen wollen.

Deshalb: Das Haus in der Oberen Austraße 7 ist geöffnet! Bitte vorbeikommen und mitgestalten!

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