Geheimbericht zum SWIFT-Abkommen: Trotz täglicher Datenübermittlung an USA erst einmal "nützliches Instrument"

ID 49271
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Interview mit Alexander Alvaro (FDP) zum zweiten Kontrollbericht zur Umsetzung des SWIFT-Abkommens. Während der Bericht als "geheim" eingestuft wurde, so enthält schon die öffentliche Erklärung zum Bericht sehr Bedenkliches.
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08:47 min, 8239 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 25.06.2012 / 17:40

Dateizugriffe: 59

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Politik/Info
Serie: Focus Europa
Entstehung

AutorInnen: Philipp Eckstein
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 25.06.2012
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Im Juli 2010 stimmte das Europäische Parlament im zweiten Anlauf für das sogenannte SWIFT-Abkommen mit den USA. Geregelt ist in dem Abkommen wann und wie Zahlungsverkehrsdaten an die Sicherheitsbehörden der USA übermittelt werden können. Anfragen müssen hierzu an die europäische Polizeibehörde Europol gestellt werden, die die Genehmigungen an SWIFT zum Transfer von Daten erteilt. Europol soll dann wiederum von den Ergebnissen der Auswertungen in den USA profitieren.

Heftige Kritik hatte es im Vorfeld des Abkommens insbesondere am mangelnden Datenschutz gegeben, weshalb im Februar 2010 eine erste Version vom Parlament abgelehnt worden war. Doch auch seit Inkrafttreten des Abkommens im August 2010 reißt die Kritik nicht ab. Im März 2012 hat nun die Gemeinsame Kontrollinstanz (GKI) von Europol einen Bericht zur Umsetzung des Abkommens veröffentlicht. Oder um genauer zu sein: Der Bericht ist geheim - großzügigerweise wurde aber für die Öffentlichkeit eine dreiseitige Erklärung veröffentlicht (PDF). Und schon diese hat es in sich! Zu entnehmen ist dieser, dass Europol bisher keine einzige Anfrage der USA abgelehnt hat; dass faktisch jeden Tag Daten transferriert werden, Europol aber keine Informationen zur Menge der transferrierten Daten geben kann und dass die Begründungen von US-Anfragen einen nicht ausreichenden Informationsgehalt hätte. Zugleich sind die Ergebnisse mehr als dürftig: So gibt es laut der GKI Hinweise, die "darauf hindeuten, dass sich das Abkommen in einem bestimmten Fall als nützliches Instrument erwiesen hat."

Am 21. Juni wurde nun im Innenausschuss des Europäischen Parlaments über eben diesen Report debattiert (Video der Debatte). Hierzu sprach RDL mit Alexander Alvaro (FDP), Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Mitglied des Innenausschuss. In dem Interview erklärt er, dass der Report seine bisherigen Befürchtungen übeträfe und erläutert, warum sich das Parlament nicht dagegen wehrt, dass die Kommission offensichtlich auf seiner Nase herumtanzt.

Weitere Links zum Thema: http://www.rdl.de/index.php?option=com_c...

Kommentare
26.06.2012 / 17:51 harry, Querfunk, Karlsruhe
Gesendet
im Zip am 27.06.
 
28.06.2012 / 23:29 Jörg,
wird gesendet im Vormittagsprogramm 29.6.
Danke!
 
06.07.2012 / 14:56 Benedikt Bachmann, Radio RaBe, Bern
RaBe Info
Heute im Info gesendet; vielen Dank!