FÜr Zip-FM Filbinger zum 90ten
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Als NS-Marinerichter hat Hans Filbinger Todesurteile gegen Soldaten und Deserteure verhängt. Nach dem Krieg machte er eine steile Karriere als CDU-Politiker. Von 1966 bis 1978 war er Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Er wurde sogar als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten gehandelt, bis seine Karriere jäh endete. Der Schriftsteller Rolf Hochhuth sowie diverse Journalisten deckten Filbingers nationalsozialistische Vergangenheit auf und bezeichneten ihn als furchtbaren Juristen. Filbinger konnte die Vorwürfe nicht ausräumen und musste zurücktreten. Auf dem Höhepunkt seiner politischen Laufbahn stolperte Filbinger über seine Vergangenheit, die er bis dahin erfolgreich verschwiegen hatte. Um seine Haut zu retten, verharmloste er seine Taten oder wollte sich nicht an alles erinnern können und er stilisierte sich gar zu einem Anti-Nationalsozialisten. Damit erreichte er zumindest, dass ihm seine eigenen Leute die Stange hielten und er auf anderen politischen Kanälen seine Arbeit fortsetzen konnte, etwa als Gründer des rechtslastigen Studienzentrum Weikersheim.
Am 16.September wird Hans Filbinger 90 Jahre alt. Die CDU-Landesregierung will ihn in einem Festakt im Ludwigsburger Schloß für sein Lebenswerk ehren. Auf diese Ehrung solle verzichtet werden, forderten die Opposition im Landtag, der DGB und die VVN, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Auch der Schriftsteller Ralph Giordano wandte sich öffentlich dagegen, "einen Mann zu ehren, der Menschen zum Tode verurteilt hat." Bereits im Mai diesen Jahres sollte Filbinger in seiner Heimatstadt Freiburg auf Initiative der örtlichen CDU geehrt werden. Dies scheitere allerdings am Unwillen des grünen Oberbürgermeisters Salomon, der dafür von CDU-Staatsminister Palmer einen Rüffel erhielt. Als "gute Gepflogenheit" bezeichnet der baden-württembergische CDU-Fraktionschef Oettinger das Ehren von verdienten ehemaligen Politikern und versteht die Aufregung um Filbinger nicht.
Andreas Linder sprach mit Elke Günther von der VVN aus Stuttgart über die offizielle Ehrung eines "furchtbaren Juristen" und rechtskonservativen CDU-Politikers.
Abmod - nicht im Beitrag!
Die festliche Laudatio für Filbinger wird Ministerpräsident Erwin Teufel sprechen. Im Publikum werden die Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Drexler von der SPD und Winfried Kretschmann von den Grünen fehlen. Für Elke Günther von der VVN ist das schon mal ein gutes Zeichen.
Als NS-Marinerichter hat Hans Filbinger Todesurteile gegen Soldaten und Deserteure verhängt. Nach dem Krieg machte er eine steile Karriere als CDU-Politiker. Von 1966 bis 1978 war er Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Er wurde sogar als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten gehandelt, bis seine Karriere jäh endete. Der Schriftsteller Rolf Hochhuth sowie diverse Journalisten deckten Filbingers nationalsozialistische Vergangenheit auf und bezeichneten ihn als furchtbaren Juristen. Filbinger konnte die Vorwürfe nicht ausräumen und musste zurücktreten. Auf dem Höhepunkt seiner politischen Laufbahn stolperte Filbinger über seine Vergangenheit, die er bis dahin erfolgreich verschwiegen hatte. Um seine Haut zu retten, verharmloste er seine Taten oder wollte sich nicht an alles erinnern können und er stilisierte sich gar zu einem Anti-Nationalsozialisten. Damit erreichte er zumindest, dass ihm seine eigenen Leute die Stange hielten und er auf anderen politischen Kanälen seine Arbeit fortsetzen konnte, etwa als Gründer des rechtslastigen Studienzentrum Weikersheim.
Am 16.September wird Hans Filbinger 90 Jahre alt. Die CDU-Landesregierung will ihn in einem Festakt im Ludwigsburger Schloß für sein Lebenswerk ehren. Auf diese Ehrung solle verzichtet werden, forderten die Opposition im Landtag, der DGB und die VVN, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Auch der Schriftsteller Ralph Giordano wandte sich öffentlich dagegen, "einen Mann zu ehren, der Menschen zum Tode verurteilt hat." Bereits im Mai diesen Jahres sollte Filbinger in seiner Heimatstadt Freiburg auf Initiative der örtlichen CDU geehrt werden. Dies scheitere allerdings am Unwillen des grünen Oberbürgermeisters Salomon, der dafür von CDU-Staatsminister Palmer einen Rüffel erhielt. Als "gute Gepflogenheit" bezeichnet der baden-württembergische CDU-Fraktionschef Oettinger das Ehren von verdienten ehemaligen Politikern und versteht die Aufregung um Filbinger nicht.
Andreas Linder sprach mit Elke Günther von der VVN aus Stuttgart über die offizielle Ehrung eines "furchtbaren Juristen" und rechtskonservativen CDU-Politikers.
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Die festliche Laudatio für Filbinger wird Ministerpräsident Erwin Teufel sprechen. Im Publikum werden die Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Drexler von der SPD und Winfried Kretschmann von den Grünen fehlen. Für Elke Günther von der VVN ist das schon mal ein gutes Zeichen.
Audio
07:40 min, 3684 kB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 16.09.2003 / 09:02
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