Hat Syngenta Genmais-Risiken verschwiegen?
ID 48398
Der Basler Agrokonzern wurde von einem hessischen Bauern verklagt, nach dem dieser zwölf Kühe verloren hat. Der Bauer vermutet als Ursache Gen-Mais, der Gift gegen einen Schädling enthält. Am Mittwoch ging bei der Staatsanwaltschaft Basel eine Strafanzeige gegen den Geschäftsführer des am Rheinknie beheimateten Agrokonzerns Syngenta ein, welche sich gegen Hans-Theo Jachmann, sowie gegen Unbekannt richtet. Hintergrund der Anzeige ist der Verdacht, dass das Unternehmen bei der Zulassung einer gentechnisch veränderten Maissorte wichtige Untersuchungsergebnisse zurückgehalten hat. Syngenta soll auch vor einem Gericht in Frankfurt falsche Angaben gemacht haben. Zwei gleichlautende Anzeigen gingen am Sitz von Syngenta Deutschland in Hanau sowie in Frankfurt ein. Kläger ist der Landwirt Gottfried Glöckner. Unterstützt wird der Kläger unter anderem vom Basler Appell gegen Gentechnologie und der Aktion Public Eye on Science des Schweizer Bauern Urs Hans. Der klagende Landwirt Gottfried Glöckner hatte sich nach seiner eigenen Darstellung seit der Hofübernahme 1989 an mehreren Freilandversuchen beteiligt. Von der neuen Technologien sei er überzeugt gewesen und habe darin eine Zukunft für seinen Hof gesehen. Zwischen 2000 und 2002 säte Glöckner auch den von Syngenta hergestellten BT-Mais 176 aus. Der Genmais enthält ein Gift gegen den Maiszünsler, einen Pflanzenschädling. Der geerntete Mais verfütterte der jetzige Kläger auch an seine Kühe. Im ersten Jahr verendeten 5 der 75 Kühe aus seinem Stall, im folgenden Jahr noch einmal 7. Einen Zusammenhang mit dem Mais hatte Landwirt Glöckner lange ausgeschlossen, und auf Forschung und Kontrolle der Futtermittel vertraut. Im Jahr 2009 wurde Glöckner jedoch in Paris eine Studie aus dem Jahr 1996 übergeben, darin heißt es, der Fütterungsversuch in den USA sei nach nur acht Tagen abgebrochen worden, nachdem die erste Kuh verendet war. Auftraggeber des Versuchs war Syngenta. Auf eigene Rechnung ließ Glöckner das Futtermittel, Kot, Urin und Milch der Kühe sowie zuletzt auch innere Organe von verendeten und geschlachteten Tieren untersuchen. Nun wird ein Prozesses gegen Syngenta angestrengt, da die Studie aus dem Jahr 1996 beweist, dass Syngenta von die möglichen Gefahren des Genmaises wusste.
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09:42 min, 9088 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 22.05.2012 / 12:35
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Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Internationales
Serie: MoRa3X
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Kommentare
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23.05.2012 / 10:20 | Georg Wimmer, Radiofabrik, Salzburg |
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gesendet auf der Radiofabrik im Magazin um 5. Danke | |
23.05.2012 / 14:52 | harry, Querfunk, Karlsruhe |
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