Margot Friedländer erinnert sich

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Margot Friedländer erinnert sich. Sie sagt:
„Versuche Dein Leben zu machen!“
Dies ist der Titel des Buches von Frau Friedländer.
Wer ist Frau Margot Friedländer?
Sie ist mit dem hohen Alter von fast 90 Jahren gesegnet. Frau Friedländer ist eine der wenigen jüdischen Zeitzeugen, die noch leben.
Audio
01:00:00 h, 55 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 14.03.2012 / 14:56

Dateizugriffe: 684

Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur
Serie: Grenzenlos
Entstehung

AutorInnen: Klaus Richard
Radio: bermuda, Mannheim im www
Produktionsdatum: 14.03.2012
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Margot Friedländer erinnert sich. Sie sagt:

„Versuche Dein Leben zu machen!“

Dies ist der Titel des Buches von Frau Friedländer. Wer ist Frau Margot Friedländer?

Sie ist mit dem hohen Alter von fast 90 Jahren gesegnet. Frau Friedländer ist eine der wenigen jüdischen Zeitzeugen, die noch leben. Zeitzeugen sind Menschen, die aus eigenem Erleben heraus berichten können was damals geschah. Das Damals in der Nazizeit gerät leider immer wieder in Vergessenheit und muss immer wieder erinnert werden.

Am 15. März 2011 hat deshalb der Arbeitskreis Justiz und Geschichte des Nationalsozialismus in Mannheim, zusammen mit dem Karl-Friedrich Gymnasium in Mannheim, eine Lesung mit Frau Friedländer veranstaltet. Die Lesung fand in der Kunsthalle Mannheim im voll besetzten Kahnweilersaal statt.

Margot Friedländer, heute fast 90 Jahre alt, zog im vergangenen Jahr aus New York zurück in ihre alte Heimatstadt Berlin. Dies trotz der schrecklichen Erlebnisse, die sie in der Zeit des Nationalsozialismus erlebt hatte.

In ihrem Buch erzählt sie wie sie als junge jüdische Frau in Berlin untertaucht. Sie taucht unter, nachdem ihre Mutter und ihr jüngerer Bruder Anfang 1943 verhaftet und deportiert wurden.

Sie durchsteht diese Zeit, weil sehr unterschiedliche Menschen sie versteckten und mit Lebensmitteln versorgten. Mehrfach entkommt sie nur knapp der GESTAPO.
Erst nach 15 Monaten geht sie „Greifern“ in die Falle – sie wird nach Theresienstadt deportiert und - überlebt.
1946 emigriert sie mit ihrem Mann in die USA. Nach 60 Jahren besucht sie erstmals wieder Deutschland.

Margot Friedländer hat ihre Erinnerungen an ihr Leben in einem packenden Bericht aufgeschrieben, eine dramatische Geschichte von Hoffnung und Verrat, von Zivilcourage inmitten des Terrors.
Mit diesem Buch hat Frau Margot Friedländer auch den Menschen ein Denkmal gesetzt, die im nationalsozialistischen Deutschland nicht mitmachten. Menschen, die in ihrem bescheidenen Rahmen Menschlichkeit zeigten. Menschlichkeit, die bei dem damals herrschenden blindwütigen Rassenwahn der Nazis, nur wenige besaßen. Menschlichkeit, die uns heute beklommen fragen lässt: „Waren meine Eltern oder waren meine Großeltern, Onkel und Tanten auch so menschlich? Liegt dafür ein Beweis vor?

In Berlin wurden vor einigen Jahren so genannte Stolpersteine verlegt. Sie wurden vor dem ehemaligen Wohnhaus von Margot Friedländer in der Skalitzer Straße verlegt. Stolpersteine zur Erinnerung an ihre Mutter und zur Erinnerung an ihren Bruder. Beide wurden von den Nazis im Rassenwahn ermordet.

Kommentare
21.03.2012 / 22:05 theo,
gesendet 21.3.2012 / 21.30
vielen Dank, beeindruckend
 
18.01.2013 / 17:27 FRC,
INTERCONNEXION
Am 21.12.12 gesendet, danke!